[Höreindruck] Velma Wallis – "Zwei alte Frauen"

Velma Wallis – Zwei alte Frauen
Roman
 

Originaltitel: „Two old women“ (1.7.1994)
Übersetzerin: Christel von Dormagen
ISBN-13: 978-3-886-98825-9
Dauer: 162 Minuten
Erschienen: 27.10.2017
Sprecherin: Ursula Illert

   
Zum Inhalt
„Hoffnung, Mut und der Wille zu überleben. Der Nomadenstamm der Gwich-in, hoch oben in Alaska, wird während eines extremen Winters von einer Hungersnot heimgesucht. Wie es das Stammesgesetz vorsieht, beschließt der Häuptling, zwei alte Frauen als unnütze Esser zurückzulassen. In der eisigen Wildnis auf sich allein gestellt, geschieht das Erstaunliche: die beiden Frauen finden den Mut und den Willen zu überleben. Und es gelingt ihnen.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Eine berührende Geschichte über Sitten und Bräuche, Leben und Überleben, Geben und Verzeihen.

Andere Länder, andere Sitten – für uns nicht vorstellbar, aber in einem Nomadenstamm in Alaska ist es üblich, in der Not alte Stammesmitglieder zurückzulassen. In Zeiten von Kälte und Hunger ein Todesurteil – aber die beiden zurückgelassenen Frauen kämpfen sich durch den Winter und überleben ihn. Und nicht nur das – als sie auf ihren eigenen Stamm stoßen, helfen sie auch ihm zu überleben.

Mich hat die Geschichte sehr berührt – was die beiden alten Frauen da im kalten Alaska schaffen, ist unglaublich. Sie wachsen über sich hinaus, in dem sie der Kälte und dem Hunger strotzen, sie werden eins mit der Natur und machen sie sich zunutze. Ihre eigentliche Größe besteht aber darin, dem eigenen Volk, von dem sie aufgestoßen wurden, nicht zu grollen, sondern ganz im Gegenteil – ihm zu helfen, da sie weit besser gerüstet und ausgestattet sind als der Nomadenstamm selber. 

Es ist eine ruhige Geschichte und man sollte keinen Abenteuerroman erwarten – dafür bekommt man aber eine berührende, leise Geschichte über zwei Frauen, die nach und nach ein erst dünnes, dann aber dicker werdendes Band der Freundschaft verbindet. Sie sind beide großherzeig und gütig - kaum zu verstehen bei der Härte, mit der das eigene Volk sie behandelt. Aus unserer Sicht ist das Ausstoßen der Schwachen kaum zu ertragen oder verstehen, aus Sicht der Nomaden aber, die ums Überleben kämpfen, ist diese Sitte vermutlich notwendig, wenn auch schmerzhaft. 

Die Autorin hat eine warme und zu Herzen gehende Geschichte geschrieben, die berührt und nachdenklich macht. Die Sprecherin Ursula Illert ist eine perfekte Wahl, da sie das Buch mit einer warmen und reifen Stimme einliest. Ich gebe dem Hörbuch 4 von 5 Sternen.

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