[Rezension] Chloe Benjamin – "Die Unsterblichen"

Chloe Benjamin – Die Unsterblichen
Gegenwartsliteratur
 

Originaltitel: „The Immortalists“ (2018)
Übersetzer: Norbert Möllemann, Charlotte Breuer
ISBN-13: 978-3-844-53237-1
Dauer: 805 Minuten
Erschienen: 29.10.2018
Sprecher: Wolfram Koch

   
Zum Inhalt
„New York 1969: die Geschwister Simon, Klara, Daniel und Varya legen ihr Taschengeld zusammen und suchen eine Wahrsagerin auf. Die kann angeblich den Tag des Todes vorhersagen. Aufgebracht, ungläubig, schulterzuckend reagieren die Kinder auf die Prophezeiung – und doch wird das Wissen ihr Leben beeinflussen. Während Simon sein Glück im liberalen San Francisco der 80er Jahre findet und Klara sich ihrer Leidenschaft Magie verschreibt, suchen Daniel als Arzt und Varya als Wissenschaftlerin sicheren Boden. Und die Antwort auf die Frage, ob die Wahrsagerin recht behalten würde...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Würdest du dein Leben ändern, wenn du deinen Todestag kennst? Das ist das zentrale Thema in dieser Geschichte, die viele interessante Denkanstöße liefert. 

Die 4 Geschwister Varya (13 Jahre), Daniel (11 Jahre), Klara (9 Jahre) und Simon (7 Jahre) hören von einer Wahrsagerin, die das Todesdatum vorhersagen kann – vor Neugierde getrieben gehen sie hin, und jeder hört, an welchem Tag er sterben wird. Und so unterschiedlich die vier Kinder sind, so unterschiedlich gehen sie auch mit dieser neuen Wahrheit um.

Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen – man sollte keinen spannenden Roman erwarten, bei dem es gilt, das Schicksal herauszufordern oder es gar zu ändern, vielmehr schildert die Autorin vier mögliche Arten, sein Leben zu gestalten, wenn man das (vermeintliche) Wissen um sein konkretes Ende hat. So unterschiedlich die vier Geschwister schon als Kinder waren, so unterschiedlich ist auch ihre weitere Entwicklung. Hintereinander weg erzählt werden ihre Lebenswelten – so verschieden sie sind, schafft es die Autorin dennoch, sie plausibel und nachvollziehbar darzustellen. Ich möchte nicht verraten, was die Autorin sich für die vier Geschwister ausgedacht hat, nur so viel – ich habe mit jedem mitgefühlt und mich in seine Situation hineinversetzen können. 

Dabei setzt man sich natürlich auch mit sich selber auseinander – denn was würde man selber machen, wenn man sein Todesdatum weiß? Würde man sein Leben anders gestalten? Dinge, die man eigentlich für später aufbewahrt, früher durchziehen, intensiver leben, andere Entscheidungen treffen? Das kann natürlich nur jeder selbst für sich beantworten und so unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich würden sie auch in dieser speziellen Situation vorgehen. 

Der Schreibstil ist eingängig und fängt die Atmosphäre sehr gut ein – meist spielt das Buch in den 1980er Jahren, und den damaligen Zeitgeist in den USA hab ich gut spüren können. Der Sprecher Wolfram Koch hat das Seine dazu beigetragen mit seiner angenehmen, wenn auch etwas unaufgeregten Stimme. Ich habe das Hörbuch gerne gehört und gebe 4 von 5 Sternen.  

Mein Fazit
Was würde man tun, wenn man sein Sterbedatum kennt? Das ist die zentrale Frage in diesem Buch, denn vier Kinder erfahren von einer Wahrsagerin genau das – und als Leser/Hörer begleitet man nun diese Geschwister in ihren weiteren Lebenswelten. Ich mochte das Buch sehr gerne, weil es auch zum Nachdenken anregt – ich gebe 4 von 5 Sternen.


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