Petra Hammesfahr – Die Sünderin
Verlag: Ullstein Buchverlage
ISBN 13: 978-3-550-09072-1
Dauer: 289 Minuten
Erschienen: 1. März 2003
Sprecher: Ulrike Grote, Ulrich Pleitgen
Buchrückentext
„Cora Bender verbringt mit Mann und Sohn einen Sommer¬nachmittag am See. Auf den ersten Blick eine ganz normale Familie. Doch etwas unterscheidet Cora von den anderen jungen Müttern: Sie wird heute nicht nach Hause zurückkehren – sie hat sich entschlossen zu sterben.
Als es Abend wird, lebt Cora noch und muss sich wegen Mordes verantworten. Alle stehen vor einem Rätsel. Was hat diese stille, liebenswürdige junge Mutter veranlasst, mit einem Messer blindwütig auf einen Fremden einzustechen? Für die Polizei ist die Beweislage klar. Nur Hauptkommissar Rudolf Grovian sucht nach einem Motiv und deckt einen Albtraum auf.“ (Quelle: rororo-Verlag)
Meine Meinung
Die Meinungen über dieses Buch gehen ja sehr weit auseinander – ich fühlte mich gut unterhalten, auch wenn die Geschichte an einigen Stellen verwirrend ist.
Eine Frau ermordet öffentlich an einem Strand einen Mann – zunächst scheint es kein Motiv zu geben, doch intensive Verhöre und Rückblicke in die Vergangenheit der Frau geben eine furchtbare Wahrheit preis.
Die Geschichte ist schrecklich – und eigentlich kann man nur hoffen, dass sie so nicht wirklich geschehen ist (wobei ich das bezweifle). Cora Berger wächst als Kind auf in einem Haushalt geprägt von der gottesfürchtigen Mutter, deren Verhalten schon als wahnhaft bezeichnet werden kann. Ihre Schwester ist schwer krank, der Vater ordnet sich dem Ganzen unter und stellt sich nicht schützend vor die Kinder. Natürlich bleibt diese schreckliche Kindheit bei Cora nicht ohne Folgen – selbst als sie sich von der Mutter befreien kann, gerät sie in die nächste Abhängigkeit, die genauso von Wahn, Unterwerfung und Schmerz geprägt ist.
Manchmal war die Geschichte etwas verwirrend, was zum einen an der Erzählweise liegt, denn es wechseln sich immer Rückblicke in die Vergangenheit ab mit in der Gegenwart spielenden Verhören durch die Polizei. Das wurde im Hörbuch durch unterschiedliche Sprecher aber ganz gut gelöst. Verwirrend wird das Ganze eher dadurch, dass Coras Erzählungen sehr abstrus sind, sie oft hin und her springt und oft auch im nächsten Satz widerruft, was sie kurz zuvor als Wahrheit beschworen hat. Man weiß also nie, was tatsächlich wahr ist und was nur ihrer Fantasie entsprungen ist – und nur nach und nach setzt sich das Geschehene zu einer großen grausamen Geschichte zusammen.
Ich war von dem Roman gefesselt und wollte unbedingt wissen, was das Motiv von Cora für den Mord war – was dann nach und nach ans Tageslicht kommt, ist schrecklich.
Der Schreibstil von Petra Hammesfahr ist sehr angenehm und atmosphärisch – gerade diese Verwirrtheit hat sie gut einfangen können und mich damit auch fesseln können. Gelesen wird das Hörbuch von Ulrike Grote (sie erzählt die Erinnerungen von Cora) und Ulrich Pleitgen (er trägt die das Geschehen in der Gegenwart vor) – und beide haben mir gut gefallen. Beide haben klare Stimmen, die gut zu den zugeteilten Parts passen und die diese unterschwellige Spannung gut einfangen konnten. Ich gebe dem Hörbuch 4 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Kein Hörbuch, dass man mal nebenbei laufen lassen kann, dafür ist die Geschichte zu vielschichtig – ich aber war gefesselt und wollte unbedingt wissen, was das Motiv der Mörderin war, die schreckliches in ihrer Kindheit durchmachen musste. Ich wurde insgesamt gut unterhalten und gebe 4 von 5 Sternen.
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