Hanya Yanagihara – Ein wenig Leben
Verlag: Piper
Umschlagabbildung: © Peter Hujar „Orgasmic Man“
ISBN 13: 978-3-492-30870-0
Seiten: 960 Seiten
Erschienen: 4. September 2018
Originaltitel: „A little life“
Übersetzer: Stephan Kleiner
Zum Inhalt
„Jude, JB, Willem und Malcolm: Vier New Yorker, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Natürlich ist auch an mir der Hype um das Buch nicht vorbeigegangen, und von Anfang an war ich skeptisch, ob es wirklich etwas für mich ist. Letztlich kann man das natürlich nur herausfinden, wenn man selber zum Buch greift – und genau das habe ich getan. Ich kann schon verstehen, was die Menschen an diesem Buch fasziniert, meins aber war es gar nicht, so dass ich das Buch nach 201 Seiten abgebrochen habe.
Es gibt dafür mehrere Gründe: Zum einen hat mir der Schreibstil der Autorin überhaupt nicht gefallen – sie schreibt sehr ausschweifend, neigt dazu, auch Nebensächlichkeiten bis ins kleinste Detail zu beschreiben, ohne dass es irgendeinen Belang für die Geschichte hat und – das fand ich am schlimmsten – all das ohne irgendeine Emotion. Das ist natürlich gerade bei den hier angeschnittenen Themen wirklich schade. Vielleicht hat sie dies bewusst als stilistisches Mittel eingesetzt, ich aber fand das überhaupt nicht passend und war so auch überhaupt nicht in der Geschichte gefesselt.
Ich denke, es ist kein Spoiler, wenn ich sage, dass Jude einen Leidensweg hinter sich hat – mich hat die Autorin damit aber nicht „gepackt“. Ich habe davon selber nur einen kleinen Teil gelesen und ja – das ist alles schrecklich und Jude hat da auch mein Mitgefühl. Aber weder fand ich das unterhaltsam noch hat mich interessiert, wie es mit Jude und seinen Freunden weitergeht. Ich habe mich selber ganz bewusst gespoilert, und das hat dann auch dazu geführt, dass ich das Buch nicht mehr weiterlesen wollte. Dass die Autorin immer und immer wieder einen draufsetzt, hätte mich sicher eher wütend gemacht – denn Mitgefühl steigert sich ja nicht durch die Menge an Leid, die jemand erfährt. Überhaupt schien mir (auch schon in dem geringen Teil, den ich gelesen habe) alles übertrieben, und wie die Autorin in Interviews selber gesagt hat, hat sie das ganz bewusst so gemacht. Nein – dazu hatte ich keine Lust und habe deshalb aufgegeben.
Sicher ist das Buch kein schlechtes, meinen Nerv aber hat es überhaupt nicht getroffen. Vielleicht waren auch meine Erwartungen einfach zu hoch durch die vielen begeisterten Stimmen, die von einer „lebensverändernden Geschichte“ gesprochen haben. Egal wie – ich habe mich beim Lesen überhaupt nicht wohl gefühlt und letztlich dann auch das Interesse am Fortgang der Geschichte verloren.
Hallo Sabine,
AntwortenLöschendeine Meinung nehme ich mir zu Herzen und lasse den Roman links liegen. Ich habe ihn so häufig auf Buchseiten entdeckt und doch konnte ich mich schon allein vom für mich abschreckend häßlichen Cover her nicht zum Kauf entschließen. War wohl eine gute Entscheidung, denn was ich gar nicht mag, sind ellenlang erzählte Nebensächlichkeiten und ausschweifende Themen.
Es gibt auch noch andere gute Bücher, warum hiermit die Zeit vergeuden.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara, es freut mich, wenn ich dir mit meinem Leseeindruck helfen konnte. Und du hast Recht - es gibt so viele gute Bücher, die warten, gelesen zu werden. :-)
LöschenLG Sabine