[Rezension] Sebastian Fitzek - "Der Nachtwandler"

Sebastian Fitzek - Der Nachtwandler
Psychothriller

Verlag: Knaur
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: © FinePic®, München
ISBN-13: 9783426503744
Seiten: 318 Seiten
Erschienen: 14. März 2013

Buchrückentext
„Wegen massiver Schlafstörungen wurde Leon in seiner Jugend psychiatrisch behandelt. Seit langem glaubt er sich geheilt – doch als eines Nachts seine Frau unter mysteriösen Umständen verschwindet, keimt ein schrecklicher Verdacht in ihm: Ist er, wie damals, im Schlaf gewalttätig geworden? Um seinem nächtlichen Treiben auf die Spur zu kommen, befestigt Leon eine bewegungsaktive Kamera an seiner Stirn – und entdeckt beim Betrachten des Videos Unfassbares: Sein schlafwandelndes Ich steigt durch eine ihm unbekannte Tür seines Zimmers hinab in die Dunkelheit…“

Meine Meinung
Gelesen habe ich bisher noch kein Buch von Sebastian Fitzek, dafür aber mehrere gehört – und manche haben mir gut gefallen, manche nicht so gut. Bei „Der Nachtwandler“ bin ich unentschlossen mit meiner Bewertung, denn einerseits war das Buch spannend und hat mich für wenige Stunden wirklich gefesselt, andererseits jedoch fand ich den Plot doch sehr kostruiert und plakativ.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos und direkt ist man drin in der Geschichte. Leon kämpft noch mit einer seiner Schlafparalysen, als seine Frau Natalie übelst zugerichtet die Koffer packt, um ihren Mann Leon zu verlassen. Was geschehen ist, weiß Leon nicht, doch er ahnt Böses – denn schon als Kind ist er beim Nachtwandeln gewalttätig geworden. Er besorgt sich eine bewegungsaktive Kamera, um zu verfolgen, was er nachts so treibt – und lernt so sein zweites, grausames Ich kennen.

Das Buch ist spannend von der ersten Seite an, und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die kurzen Kapitel bieten immer wieder neue Überraschungen – ein bunter Mix aus Angst, Dunkelheit, Gewalt und Fantasie. Man weiß bald nicht mehr, was wahr ist und was nicht, ob alles wirklich geschieht oder ob Leon nur träumt – und irgendwie scheint diese Serie aus Brutalität und Wahnsinn nicht abzubrechen.

Und die Spannung kann Fitzek auch wirklich halten bis zum Schluss, zu keinem Zeitpunkt war ich irgendwie gelangweilt – ganz im Gegenteil. Denn natürlich wollte ich wissen, was denn nun eigentlich die Auflösung ist, denn ich habe mir auf all die Ereignisse keinen Reim machen können. Und so war ich dann auch am Ende überrascht, wie die Fäden alle zusammenlaufen – und leider muss ich sagen, dass mich die Auflösung nicht überzeugt hat: Mir war sie zu konstruiert und überhaupt nicht glaubhaft, deshalb war ich da auch ein wenig enttäuscht.

Grundsätzlich hat mir die Idee der Geschichte gefallen, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen – der Plot wirkt gestelzt und konstruiert, das, was passiert, ist oft platt und brutal. Mir hätte eine subtile Spannung mehr gefallen als diese vielen plakativen Szenen, die nur auf Schrecken und Überraschung aus sind. 

Dafür lässt sich das Buch sehr flüssig lesen – der Schreibstil ist einfach, direkt und hält sich nicht mit unnötigem Geschreibsel auf. Er bringt die Dinge auf den Punkt – und das erhöht die Spannung und passt somit zur Geschichte. Die Charaktere sind zwar nur grob skizziert, aber das fand ich für diesen Plot auch völlig ausreichend. Bei einigen hat man das Gefühl, dass etwas nicht stimmt und dass sie etwas zu verbergen versuchen, bei manchen hat mein Gefühl gestimmt, bei manchen nicht – das alles klärt sich aber am Schluss auf und man erfährt, was und wer sich hinter der Geschichte verbirgt. 
Auch wenn mich nicht alles in diesem Buch überzeugen konnte, hatte ich beim Lesen doch eine spannende Zeit, so dass ich 3,5/5 Sternen vergebe.

Mein Fazit
Zugegeben – das Buch ist spannend von der ersten Seite an und ich konnte es kaum aus der Hand legen, trotzdem wirkte die Geschichte auf mich sehr konstruiert und gestelzt, viele Szenen billig und plakativ. Der Schreibstil ist einfach und lässt sich sehr flüssig lesen, die Charaktere sind nur grob skizziert – das aber reicht auch völlig, denn so macht sich der Leser selber seine Gedanken zu den verschiedenen Figuren. Die  Auflösung hat mich leider gar nicht angesprochen, sie fand ich überhaupt nicht glaubhaft und ebenfalls eher konstruiert. Weil ich aber trotz der Kritik gut unterhalten war, gebe ich dem Buch 3,5/5 Sternen.


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