Marlene Klaus - Das Buch des Kurfürsten
Verlag: Dryas-Verlag
Umschlaggestaltung: Guter Punkt / Agentur für Gestaltung, München
Seiten: 437 Seiten
Erschienen: September 2012
Buchrückentext
„Heidelberg, November 1595.
Hedwig und Philipp Eichhorn leben mit ihrem Kind in der Residenzstadt. Sie arbeitet als Magd, er als Knecht in der kurfürstlichen Kanzlei. Ihr junges Glück wird brutal zerstört, als man Hedwig und das Kind entführt. Die Entführer erpressen Philipp, er soll ein Buch, das den Besitz der kurfürstlichen Gefolgsleute auflistet, aus der Kanzlei stehlen. Hedwig, die in einer Hütte außerhalb Heidelbergs festgehalten wird, fürchtet um ihr Leben und das ihrer Tochter. Aber auch Philipp ist in Gefahr. Immer enger zieht sich das Netz der Verschwörer um die Eheleute. Doch ihr Mut und ihre Liebe lässt sie nicht im Stich.“
Meine Meinung
Ein historischer Roman mit allem, was das Herz begehrt: Spannung und Abenteuer, Hinterlist und Intrige, Liebe und Freundschaft – das ganze vor dem historischen Heidelberg im Jahre 1595.
Hedwig und Philipp leben mit ihrer kleinen Tochter Juli in Heidelberg und führen dort ein einfaches, aber glückliches Leben. Bis zum Martinstag, an dem Hedwig und Juli entführt werden. Kurz darauf erhält auch Philipp Besuch von dunklen Gestalten, er soll ein Kopialbuch des Kurfürsten aus der Kanzlei, in der er arbeitet, entwenden. Nur wenn er es den Entführern liefert, wird er seine kleine Familie lebend wiedersehen. Doch Hedwig kann den Entführern entkommen – das weiß aber Philipp nicht. Eine spannende Flucht beginnt.
Der Plot hat mich sehr angesprochen und versprach, spannend zu werden. Doch leider bin ich nur schwer in die Geschichte reingekommen. Dabei beginnt sie recht spannend, nämlich direkt mit der Entführung Hedwigs und ihrer kleinen Tochter. Dennoch gelang es mir nicht, mich in die Story hineinzuversetzen. Ich habe den Sprachstil als sehr eigentümlich empfunden – vielleicht sollte er an das Mittelalter erinnern. Mir kam er aber eher umständlich und langatmig vor. Gestört hat mich auch, das oft Seitenlang kein Absatz auftauchte, das hat meinen Lesefluss wirklich negativ beeinflusst.
Hedwig ist sicherlich für die Zeit ein gestandenes Mädchen – sie ist ja erst 16 Jahre alt und kommt dennoch ihren Pflichten als Mutter und Magd sorgfältig nach. Auf ihrer Flucht habe ich zwar manches Mal gedacht – Hut ab, was das Mädel da mitmacht – aber dennoch konnte ich für sie nicht richtige Sympathien entwickeln. Auch Philipp wurde als Charakter gut gezeichnet, insbesondere seine emotionalen Schwankungen, seine Gedanken und Nöte wurden detailliert skizziert – ihm gegenüber habe ich jedoch eher Mitleid empfunden als Sympathie.
Nach der Hälfte des Buches habe ich mich dann aber doch in die Geschichte einfinden können und habe den Rest dann wirklich verschlungen: nach den zum Teil langatmigen Passagen der Flucht von Hedwig kommt wieder Bewegung in die Erzählung und die Ereignisse überschlagen sich.
Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehung zwischen Ryss und Hedwig - langsam und zögerlich lernen die beiden sich während der anstrengenden Flucht kennen, dabei muss Hedwig lernen, diesen stillen und in sich gekehrten Menschen zu respektieren, Ryss dagegen lernt durch Hedwig einiges über sich selber. Dabei bleibt die Beziehung zwischen den beiden stets respektvoll, wenn denn auch sehr intensiv und innig.
Insgesamt hat mir „Das Buch des Kurfürsten“ dann doch gefallen, mit einigen Schwächen und Kritikpunkten. Insbesondere die zweite Buchhälfte war dann aber spannend und überzeugend. Da ich den größten Teil gut unterhalten wurde, vergebe ich 3,5 Sterne.
Das kostenlose Leseexemplar wurde mir vom Dryas-Verlag sowie von Blogg dein Buch zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür.
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