[Leseeindruck] Iny Lorentz - "Der Fluch der Rose"

Iny Lorentz - Der Fluch der Rose
Historischer Roman
 

 ISBN-13: 978-3-426-65387-6
 Seiten: 668 Seiten
 Ersterschienen: 1.10.2019
 Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur
 Umschlagabbildung: Collage aus Bildern von Trevillion, Arcangel und Shutterstock

   
Buchrückentext
„Als Ziehtochter der reichen Fugger könnte die junge Maria Ende des 15. Jahrhunderts ein glückliches Leben führen – doch ihr Herz gehört Johannes, der als Findelkind im nahen Kloster Arnoldstein aufgezogen und zum Priester geweiht wurde. Und nicht nur Johannes‘ geistlicher Stand steht dem Glück der Liebenden im Weg: Ohne es zu wissen, haben Maria und Johannes sich einen Mann zum Feind gemacht, der alles daransetzt, sie zu verzichten. Der Krieg zwischen König Maximilian und der Republik Venedig scheint seine Chance zu sein, denn das Kloster Arnoldstein liegt mitten zwischen den Kriegsparteien…“

Meine Meinung
Ich habe schon viele Bücher des Autorenduos gelesen, und hatte jetzt mal wieder Lust auf einen Roman aus der „Lorentz-Schmiede“. 

Im Mittelpunkt stehen Johannes und Maria – Johannes wächst als Findelkind in einem Kloster auf, und damit ist sein Lebensweg vorgeschrieben. Maria ist aus einer kurzen Liaison entstanden und somit nicht erwünscht – sie landet als Ziehtochter bei einem Fugger. Auf Umwegen lernen die beiden sich kennen – und müssen sich ihren Gefühlen stellen…

Das Autorenduo nimmt sich viel Zeit, die beiden Figuren einzuführen – so erfährt man einiges über das Klosterleben, aber auch über den Handel der Fugger. Es gibt viele Alltagsszenen, aber auch Probleme, die angegangen werden. Als Maria und Johannes das erste Mal aufeinandertreffen, ist es um sie geschehen – und dem Leser ist klar, auf was die Geschichte zusteuert. 

Neben den beiden Hauptfiguren, die beide sehr sympathisch sind und bei denen leider auch keine Ecken und Kanten zu finden sind, gibt es auch klassische Bösewichte – im Kloster tritt schon früh Bruder Norbert auf, der nur ein Ziel hat: Macht und Reichtum, aber auch in Marias Umfeld sind ihr nicht alle wohlgesonnen. Und so entspinnt sich nach einem eher langatmigen Mittelteil, in dem einfach nicht so viel passiert und der die Handlung nicht vorantreibt, im letzten Drittel doch noch eine spannende Verfolgungsjagd. 

Wie die Geschichte ausgehen wird, ist eigentlich klar – wie die Autoren ein für mich großes Problem dann lösen, hat mich wiederrum erstaunt; so einfach hatte ich mir das dann nicht vorgestellt. 

Der Schreibstil ist einfach und gespickt mit zum Mittelalter passenden Redewendungen – das hat mir aber nicht gereicht, um in die damalige Zeit abtauchen zu können. Zwar sind die Seiten schnell dahingeflogen, ich fand die ganze Geschichte aber zu vorhersehbar und leider auch zu spannungsarm. Vielleicht habe ich einfach schon zu viel von diesem Autorenduo gelesen, dass sie mich nicht mehr fesseln können, Einsteiger aber sind bei ihm sicher gut aufgehoben – vielleicht nicht gerade mit diesem Buch, denn da gibt es eindeutig spannendere. Von mir daher nur eine eingeschränkte Empfehlung.

Mein Fazit
Sympathische Hauptfiguren, die ich gerne begleitet habe, bei denen mir aber die Ecken und Kanten gefehlt haben, um sie authentisch zu machen – dem stehen klassische Bösewichte entgegen, die man als Leser einfach nur schütteln möchte. Der Schreibstil ist einfach und gut lesbar, die Handlung mit interessanten und lehrreichen Beschreibungen, leider über lange Teile aber ohne Spannung, so dass ich den Mittelteil als sehr langatmig empfunden habe. Das letzte Drittel ist dann aber rasant, bevor das vorhersehbare Finale ein gutes Ende bringt. Es gibt bessere Bücher des Autorenduos, daher empfehle ich dieses nur eingeschränkt.

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