[Rezension] Maeve Binchy - "Silberhochzeit"

Maeve Binchy - Silberhochzeit
Gegegnwartsliteratur
 

Originaltitel: „Silver Wedding“ (1988)
Übersetzer: Monika Wallner, Sonja Schuhmacher
Verlag: Knaur-Verlag
ISBN-13: 978-3-426-60227-0
Seiten: 349 Seiten
Erschienen: 1995
Umschlaggestaltung: Andrea Schmidt, München

   
Buchrückentext
„Eine Silberhochzeit ist immer ein Anlaß für ein Familienfest – und das ist auch im günstigsten Fall oft mit Schwierigkeiten verbunden. Doch für die Doyles – Deirdre, Desmond und ihre Kinder Anna, Helen und Brendan – bringt es noch mehr Probleme mit sich als für die meisten Familien. Denn jeder von ihnen spielt Theater; jeder von ihnen verbirgt vor den anderen, dass er einmal tief verletzt wurde oder unter einem heimlichen Treuebruch zu leiden hat. Während das Familienfest näherrückt, wächst die Spannung, bis die Gäste schließlich bei der Party zur Silberhochzeit zusammenkommen…“

Meine Meinung
Eine Zeitlang habe ich die Bücher von Maeve Binchy sehr gerne gelesen, bis ich dann auf eines gestoßen bin, dass mich eher gelangweilt hat – daher habe ich lange gezögert, zu einem neuen Buch zu greifen; wirklich dumm von mir, denn „Silberhochzeit“ hat mir sehr gut gefallen. 

Es ist nicht ein Protagonist, der im Mittelpunkt steht, sondern eine ganze Familie – Eltern Doyle feiern bald ihre Silberhochzeit und die Autorin widmet jedem Familienmitglied, also den Eltern und den drei Kindern als auch wenigen anderen für die Familie bedeutenden Personen, ein Kapitel. Und so erfährt man nach und nach, was die Familie ausmacht, was die einzelnen jeweils erlebt haben und wie unterschiedlich Situationen von den verschiedenen Menschen empfunden wurden. 

Man merkt dem Buch an, dass es in den 1980er Jahren geschrieben ist – nicht nur, weil die Atmosphäre der 80er genau getroffen wurde, sondern auch an der an vielen Stellen etwas antiquierten Sprache. Ich mochte diese Familiengeshcicht4e dennoch, denn auch wenn die Probleme ganz anderer Art sind als man sie aus der aktuellen Zeit kennt, sind die Familiengeflechte doch spannend und interessant. Es geht um Liebe und Anerkennung, um Freundschaft und Gesellschaft, was andere denken und wie man gesehen wird und vor allem aber um die eigene Blase, in der man lebt. Und so unterschiedlich die Charaktere sind, so unterschiedlich sind auch deren Geschichten. 

Ich mochte sehr, wie man dieses verknäuelte Familiengeflecht langsam entwirrt, und an vielen Stellen musste ich den Kopf schütteln, wie da alle miteinander umgegangen sind. Mit dem Blick aber auf die Hintergründe der einzelnen, war vieles vielleicht nicht immer nachvollziehbar, aber vielleicht doch ein bisschen besser zu verstehen. 

Während jedes etwa 50 Seiten umfassende Kapitel aus Sicht einer Figur geschrieben ist, ist das letzte Kapitel dann der titelgebenden Silberhochzeit gewidmet, wo alle Familienmitglieder zusammentreffen und auch einiges geklärt werden kann, ohne dass es zu einem großen Streit kommt. Manche Erkenntnis fand ich hier dann doch zu gewollt und unglaubwürdig, es war aber natürlich schön, dass sich am Ende alles zum Besseren wendet und ich das Buch mit einem Lächeln beenden konnte. So verstaubt manches in diesem Buch erscheint, so sehr habe ich über anderes aber auch nachgedacht – und manches Thema ist dann eigentlich doch sehr zeitlos und ein paar Gedanken wert.

Ich mochte das Buch wirklich gerne und gebe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine Familiengeschichte, in der jedes Mitglied in einem eigenen Kapitel zu Wort kommt und so seine Geschichte, seine Gedanken und Gefühle schildert. An mancher Stelle merkt man, dass das Buch in den 1980er Jahren geschrieben wurde, und manche Themen wirken ein wenig verstaubt, einige jedoch sind zeitlos und heute wie damals aktuell. Ich habe das Buch gerne gelesen und gebe 4 von 5 Sternen. 


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