Henrike Engel – Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenschwester #1)
Historischer Roman, Krimi
Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN-13: 978-3-844-92803-7
Dauer: 822 Minuten
Deutsche Ersterscheinung: 3.1.2022
Sprecherin: Verena Wolfien
Zum Inhalt
„Hamburger Hafen, 1910: Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Ärztinnen Deutschlands und arbeitet im neuen Frauenhaus. Dort kümmert sie sich vor allem um Frauen, denen von ihren Männern großes Leid zugefügt wurde. Als die Pastorentochter Helene bei ihr auftaucht und mithelfen will, unterstützt Anne die junge Frau in ihrem Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun. Da wird neben dem Frauenhaus im Wasser eine Leiche entdeckt. Anne ist schockiert. Das Opfer war Mitglied der neuen Frauenbewegung, so wie sie selbst auch. Die Polizei will das Ganze als Suizid einer Prostituierten darstellen. Aber warum ermittelt der wortkarge Kommissar Berthold Reyth trotzdem weiter? Zusammen mit Helene sucht Anne nach Antworten und taucht dabei immer tiefer ein in Elend und Aufbruch der einzigartigen Stadt Hamburg, dem Tor zur Welt.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich hatte gedacht, einen rein historischen Roman zu bekommen, in dem es um die Rechte der Frau im frühen 20. Jahrhundert geht, vielmehr aber steht hier die Aufklärung verschiedener Morde im Mittelpunkt, so dass ich wohl die falschen Erwartungen hatte und auch ein wenig enttäuscht bin.
Anne Fitzpatrick ist eine junge Frau, die nach ihrer Ausbildung zur Ärztin in England nach Hamburg zurückkommt und dort ein Frauenhaus eröffnet, in dem sie benachteiligten Frauen hilft und ihnen einen Zufluchtsort bietet. Helene Engelbert, die unter der Strenge ihres Vaters leidet und die sich nicht damit abfinden möchte, als Hausfrau und Mutter zu enden, möchte Anne unterstützen. Doch das Projekt wird erschwert, als man eine Frauenleiche in der Nähe findet – und damit kommt die dritte Hauptfigur ins Spiel, Kommissar Berthold Rheydt, der engagiert versucht, den Fall zu lösen, vielleicht auch, um über ein eigenes Trauma hinwegzukommen.
Die Geschichte beginnt interessant mit der Wiederankunft Annes in Hamburg, und gleich zu Beginn rankt sich um die junge Ärztin ein Geheimnis, das neugierig macht. Einblick bekommt man auch in Helenes Leben, die behütet und streng aufwächst und so auf Wunsch ihrer Eltern eine Hauswirtschaftsschule besucht. Nach dem Fund der ersten Frauenleiche kommen die Ermittlungen nur langsam in Gang, erst als noch weitere Morde geschehen, kommt etwas Bewegung in die Geschichte.
Insgesamt fand ich alles etwas langatmig erzählt – zwar erfährt man viel über die Hauswirtschaftsschule und auch die Strukturen der Polizei, aber gefesselt hat mich das nur wenig. Obwohl die Morde wirklich gruselig sind und sich kein offensichtlicher Täter zeigt, ist die Spannung nur gering und entwickelt sich erst im letzten Drittel. Davor plätschert alles leise vor sich hin – vielleicht hatte ich, als ich erkannt habe, dass es eben kein rein historischer Roman ist, sondern eine Kriminalgeschichte, die Vorstellung, es gäbe nun Spannung um die Aufklärung der Morde, leider aber wurde ich auch hier enttäuscht.
Die Charaktere sind gut gezeichnet, und trotzdem sind sie mir fremd geblieben; ich habe einfach nicht richtig mit ihnen gefiebert. Auch das hat dazu beigetragen, dass ich immer wieder mit meinen Gedanken abgeschweift bin. Dabei ist der Schreibstil lebendig und leicht, und auch die Sprecherin Verena Wolfien hat das Hörbuch engagiert und atmosphärisch eingesprochen. Ich mochte ihre klare, eher jugendliche Stimme – dennoch konnte auch sie mich nicht richtig fesseln.
Ich gebe daher 3 von 5 Sternen.
Reihenfolge Die Hafenärztin
1. Ein Leben für die Freiheit der Frauen
2. Ein Leben für das Lachen der Kinder (ET 27.5.2022)
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