[Rezension] Kajsa Ingemarsson – "Das große Glück kommt nie allein"

Kajsa Ingemarsson – Das große Glück kommt nie allein
Gegenwartsliteratur

Verlag: Lübbe Audio
Covergestaltung: bürosüd
Umschlagabbildung: © Pernilla Hed /plainpicture / Etsa
ISBN-13: 978-3-7857-4442-0
Dauer: 6 CDs, 424 min.
Erschienen: 24. Juli 2010
Sprecher: Nina Petri

Rückentext
„Stella Fribergs Leben gleicht einer Baustelle: Gerade eben war sie noch eine gefeierte Bestsellerautorin, schön, reich und von vielen beneidet, da scheint sich alles gegen sie zu verschwören. Mit ihrem neuen Roman geht es nicht voran, sie ertappt ihren Freund in flagranti und zu allem Übel steht auch noch ihre Wohnung unter Wasser. Grund genug, am Leben zu verzweifeln. Wäre da nicht der gutaussehende Johnny Strandberg, der nicht nur ihr Zuhause wieder bewohnbar macht, sondern ihr auch hilft, den Scherbenhaufen in ihrem Leben zu beseitigen.“

Meine Meinung
„Das große Glück kommt nie allein“ ist vielleicht kein Hörbuch, das ich unbedingt empfehlen würde, aber nach Lesen des Klappentextes hatte ich mich auf eine nette Geschichte für zwischendurch eingestellt und genau auch das bekommen. Nini Petri als Sprecherin passt gut zu diesem Hörbuch, das sich irgendwo zwischen Frauenliteratur und Chicklit-Roman bewegt; ihre quirlige Stimme unterstreicht den genervten und überforderten Charakter der Protagonistin Stella.

Die gefeierte Autorin befindet sich nämlich zurzeit in einer Krise, nicht nur plagt sie eine Schreibblockade – was als Autorin mit bevorstehendem Abgabetermin natürlich einer Katastrophe nahekommt – nein, auch zu Hause herrscht Chaos durch einen Wasserschaden und nicht zuletzt hat ihr Freund sie betrogen. Stella ist mir nur leider von Anfang an nicht wirklich sympathisch gewesen, so dass sich mein Mitleid in Grenzen hielt. Sie ist arrogant und oberflächlich und zeigt auch während der Geschichte keine große Entwicklung.

Der hilfsbereit Johnny, der sich nicht nur um den Wasserschaden, sondern auch um die geschundene Seele Stellas kümmert, hat es nicht leicht mit der verwöhnten Autorin und beißt sich fast die Zähne an ihr aus.

Die Charaktere sind alle ein bisschen oberflächlich und entwickeln sich nicht, lassen sich dafür aber hervorragend in Schubladen einordnen. Das finde ich schade, kenne ich von Kajsa Ingemarsson doch andere Bücher, in denen die Firguren deutlich feiner und tiefer gezeichnet waren.

Was mir gefallen hat, ist die Idee, zwei Geschichten parallel zu erzählen, nämlich einmal die der Autorin Stella und dann die ihrer Romanheldin Franciska Falke. Beim Hörbuch ist nur leider die Umsetzung nicht so gut gelungen, da nicht angekündigt ist, in welcher Geschichte man sich gerade befindet und das beim Hören manchmal etwas verwirrend war. Im Buch dagegen sind die Wechsel durch verschiedene Schriftarten eindeutig und damit gut gelöst.

Ich habe bei diesem Hörbuch bekommen, was ich wollte – eine nette Geschichte, die man gut hören konnte, die mich manches Mal zum Schmunzeln brachte, jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Sicherlich nicht das beste Buch von Kajsa Ingemarrson, aber nette Unterhaltung für zwischendurch.

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