[Rezension] Shari Goldhagen – "Wir können es schaffen, wenn wir rennen"

Shari Goldhagen – Wir können es schaffen, wenn wir rennen
Gegenwartsliteratur

Verlag: Fischer-Verlag
Umschlaggestaltung: bürosüd, München
Seiten: 281 Seiten
Erschienen: 10.Juni 2009

Buchrückentext
„Irgendwo in Ohio: Die Geschichte der Brüder Jack und Connor, die sich ganz allein durchs Provinzleben schlagen müssen. Shari Goldhagens wunderbares Debüt ist wie ein Album voller Lieblingslieder – ein Soundtrack den das Leben schrieb.“

Meine Meinung
Die Geschichte der beiden sehr unterschiedlichen Brüder Jack und Connor, deren Leben man über einen Zeitraum von ca. 25 Jahren begleitet. Dabei geht es um Familie, Liebe, Zusammenhalt, aber auch um Trauer, Verlust und Tränen.

Mich hat dieses Buch sehr berührt – die Entwicklung der beiden Brüder, erst ihr gemeinsamer Lebensweg nach dem Tod der Eltern, dann die unabhängige Entwicklung voneinander in ihren eigenen Liebesbeziehungen und mit unterschiedlichen Lebenszielen – bis sich am Ende der Kreis wieder schließt. Dabei ist mir insbesondere Connor sehr ans Herz gewachsen – er ist warm, verletzlich, lebensnah und vor allem „echt“ gezeichnet. Als Familienmensch und liebevoller Vater war er mir sehr sympathisch – Jack dagegen ist eher der kalte, erfolgreiche Anwalt, der versucht, alles über Geld zu regeln – dennoch hat auch er liebevolle und emotionale Seiten, die manchmal, leider viel zu selten, an die Oberfläche kommen.

Die Stimmung im Buch ist fast durchgängig melancholisch, der Schreibstil angenehm und flüssig. Die Kapitellänge fand ich sehr angenehm, die Zeitsprünge gut, dadurch verliert sich das Buch nicht in Kleinigkeiten. Mal wird das Leben von Jack, mal das von Connor beleuchtet, bis sich die Lebenswege beider Brüder durch gemeinsame Treffen wieder kreuzen. Eine emotionale Berg- und Talfahrt - ich bin sehr berührt von diesem Roman!

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