Jodi Picoult – Kleine große Schritte
Gegenwartsliteratur
Verlag: Audiobuch
ISBN-13: 978-3-958-62034-6
Dauer: 460 Minuten
Erschienen: 13.10.2017
Originaltitel: „Small Great Things“
Übersetzer: Elfriede Peschel
Sprecher: Svenja Pages, Beate Rysopp, Frank Stieren
Zum Inhalt
„Ruth Jefferson ist eine ausgezeichnete und sehr erfahrene Säuglingsschwester im Mercy-West Haven Hospital in Connecticut. Als sie eines Tages ein Neugeborenes versorgen will, verbietet es ihr die Klinikleitung. Die Eltern des Babys gehören einer rechtsradikalen Vereinigung an, und Ruth ist schwarz. Doch der kleine Junge bekommt Atemnot, während Ruth als Einzige auf der Station Schicht hat. Was soll sie nun tun? Sie zögert nur kurz und folgt ihrem Gewissen – doch der Säugling stirbt. Der Vater, Turk, zieht Ruth vor Gericht und beschuldigt sie, verantwortlich für den Tod seines Sohnes zu sein. Ihre Pflichtverteidigerin Kennedy verfolgt eine rationale Strategie, doch das Thema ist emotional so aufgeladen, dass sie damit nicht weiterkommt. Aber Ruth will nicht aufgeben und für ihren Freispruch kämpfen.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich mag bei den Büchern von Jodi Picoult, dass sie Tabuthemen aufgreift oder solche, die polarisieren. Der Klappentext dieses Buches klang sehr interessant – und vor allem hochaktuell – die Umsetzung hat mir aber gar nicht gefallen.
Mir ist schon klar, dass Rassismus ein großes Thema ist, und sicher nicht nur in den USA, auch hier bei uns. Trotzdem glaube ich, dass dieser Plot hier bei uns nicht funktioniert hätte – zu fordern, dass man von einer dunkelhäutigen Hebamme nicht betreut werden will. Die Anklage, die sich dann im Weiteren ergibt ist aus meiner Sicht so abstrus, und auch dieses Szenario kann ich mir in Deutschland nicht vorstellen – aber gut, in den Staaten werden komische Dinge zur Anklage gebracht. Einen Großteil der Geschichte nimmt dann der Gerichtsprozess ein, und leider wiederholt sich dort einiges. Klar – mich hat auch wütend gemacht, wie ungerecht dort gesprochen wird (darauf ist das Buch auch sicher ausgelegt), trotzdem habe ich zu keiner der Personen irgendeine Beziehung aufbauen können. Weder war mir Ruth irgendwie nahe (das hätte ich aber eigentlich erwartet) noch ihre Verteidigerin. Und das hat dann dazu geführt, dass ich mich nur als Außenstehender gefühlt habe, der dem Geschehen zuguckt.
Das Ende hat es für mich dann nochmal schlimmer gemacht – eigentlich kenne ich von der Autorin Überraschungsmomente, und ja, in gewisser Weise war das dann auch einer. Mir aber war das doch zu viel und überhaupt nicht passend zu der dargestellten Persönlichkeit.
Das Thema ist so unendlich wichtig, deshalb bin ich wahrscheinlich auch so enttäuscht – denn ich fand ich die Geschichte sehr konstruiert und damit leider nicht den Kern treffend. Ich gebe daher knappe 3 von 5 Sternen.
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