Kommende Leserunde ab dem 1.4.2025:

Laura Purcell - "Die stillen Gefährten"

10. April 2025

[Rezension] Cristina Campos - "Verheiratete Frauen"

Cristina Campos - Verheiratete Frauen
Gegenwartsliteratur
 

 Originaltitel: „Historias de mujeres casadas“ (2022)
 Übersetzerin: Lisa Grüneisen
 Verlag: Argon Hörbuch
 ISBN-13: 978-3-7324-7776-0
 Dauer: 686 Minuten
 Erschienen: 1.4.2025
 Sprecherin: Heike Warmuth
 Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München
 Umschlagabbildung: Katherine Doyle, „Three Wom,en on a Yellow Blanket“

   
Zum Inhalt
„Gabriela ist Journalistin. Nach fünfzehn Jahren Ehe beginnt sie eine Affäre mit einem Mann, den sie schon lange liebt. Silvia ist Fotografin und schwanger von ihrem Ehemann, der sie eigentlich nicht glücklich macht. Stylistin Cósima ist frisch verheiratet und spürt, dass ihr Mann sie nicht mehr begehrt. Die Frauen geben einander Halt, während sie Jahr um Jahr ihr Leben führen, auch wenn sie sich das so nie vorgestellt hatten – drei Freundinnen in ihren Vierzigern, die entdecken, dass Verheiratet-Sein kein Zustand ist, sondern ein tiefer, langer Fluss.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Das Cover hat mich direkt angesprochen, der Klappentext dann neugierig gemacht – und auch wenn das Buch dann anders war als erwartet, habe ich es sehr gerne gehört. 

Im Mittelpunkt stehen drei Freundinnen – Gabriella schreibt Kolumnen und beginnt nach 15 Jahren Ehe eine Affäre, obwohl ist sie ihren Mann liebt. Ihre Freundin Cosima hat gerade geheiratet, und schon merkt sie, dass ihr Mann sie nicht mehr begehrt. Die dritte im Bunde ist Silvia, die schwanger ist, aber unglücklich in ihrer Ehe. Alle drei kämpfen in ihren Lebenswelten, und alle drei unterstützen sich bei ihren mal großen, mal kleinen Problemen.

Der Einstieg in die Geschichte hat mich sofort gefangen – man begleitet Gabriella bei einem Treffen mit ihrem Geliebten. Es ist eine intensive und warme Begegnung, bei der man die Liebe der beiden zueinander spürt – und trotzdem ist Gabriella klar, dass sie diese Affäre aufgeben muss, dass sie so nicht mehr weitermachen kann. Von dieser Situation ausgehend blickt man zurück in ihr Leben – wie sie ihren Ehemann kennenlernt, ihre Freundinnen Silvia und Cosima, welche Probleme alle drei haben und wie sie damit umgehen. Dabei geht es immer um Emotionen, mal zueinander, mal zu den Ehemännern, aber natürlich auch um alltägliche Sorgen und Probleme, die mal größer und mal kleiner sind. Und so begleitet man die drei in die Gegenwart, bis an die Einstiegsszene angeknüpft und die Geschichte um Gabriella von dort aus weitererzählt wird. 

Ich kann nicht sagen, dass ich Gabriella oder ihre Freundinnen mit dem, was sie denken, fühlen oder machen, immer verstanden habe, dennoch war ich gerade Gabriella sehr nahe und habe sie gerne begleitet. Ihre emotionalen Berg- und Talfahrten konnte ich gut nachfühlen, und es geht hierbei nicht nur um Betrug, sondern auch um andere, sehr realistische Sorgen und Nöten.

Gabriella ist auf der einen Seite eine selbstbewusste Frau, die sich in ihrem Job als Kolumnistin beweist und klare Vorstellungen hat, auf der anderen Seite aber auch bedürftig und klein erscheint und sich von ihren Emotionen oft überfordert fühlt. Zum Glück ist die Freundschaft zu Cosima und Silvia eine  sehr gute, in der sie sich austauschen können, Rat einholen und Unterstützung erfahren. Auch Silvia und Cosima haben ihre Probleme, und auch sie begleitet man als Leser (oder Hörer) – und in dem man auch in ihre Vergangenheit schaut, werden sie zu greifbaren und authentischen Figuren. 

Manches Thema im Mittelteil des Romans war mir zu ausführlich und detailliert behandelt, insgesamt aber hat mich die Autorin fesseln können. Dazu hat sicher auch die zwar ruhige, aber emotionale Sprache beigetragen, die die unterschiedlichen Stimmungen sehr gut eingefangen, die aber auch die Szenerien sehr gut dargestellt hat, so dass ich immer Bilder im Kopf und vor den Augen hatte. 

Es hat Spaß gemacht, Gabriella und ihre beiden Freundinnen zu begleiten, ihre Entwicklung mitzuerleben und sie als Menschen mit Ecken und Kanten, aber auch mit vielen positiven Eigenschaften kennenzulernen und zu erleben. 

Heike Warmuth hat eine etwas rauchige Stimme, die ich sehr mochte und die die vielen verschiedenen Emotionen sehr gut transportiert hat. Ich habe ihr sehr gerne gelauscht und durch ihre Stimme ein Gesicht für Gabriella bekommen. 

Mein Fazit
Ein Roman mit einem starken Anfang und einem kraftvollen Ende – den manchmal etwas ausschweifenden Mittelteil konnte ich so aber verschmerzen. Eine emotionale Berg- und Talfahrt mit nahbaren Charakteren, die sich gegenseitig unterstützen bei großen und weniger großen Sorgen und Nöten. 

WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und den Argon-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.