Jeffrey Archer - Berg der Legenden
Historischer Roman, Romanbiographie
Originaltitel: „Paths of Glory“ (2012)
Übersetzer: Bernd Seligmann
Verlag: Fischer-Verlage
ISBN-13: 978-3-596-70323-4
Seiten: 480 Seiten
Erschienen: 12.12.2018
Zum Inhalt
1924 brechen die besten Bergsteiger Großbritanniens zum Mount Everest auf – ihr Ziel: als Erste den Gipfel zu erklimmen. Einer von ihnen ist George Mallory. Doch kurz vor seinem Ziel verschwindet er - für immer im Nebel. Und seine Leiche wird erst Jahrzehnte später gefunden. Doch wie hat George Mallory überhaupt seine Liebe zum Bergsteigen entdeckt? Antworten gibt der Autor in diesem Buch.
Meine Meinung
Mich faszinieren Geschichten, in denen es um die Besteigung des Mount Everest geht – klar, dass mich auch George Mallory interessiert, bei dem man nicht weiß, ob er 1924 vielleicht doch schon den Gipfel als erster Mensch erreicht hat.
Jeffrey Archer erzählt die Geschichte jenes Ausnahmebergsteigers – und zwar von Kindheit an. Man erfährt, wie er aufwächst, von seinen ersten Kletterversuchen, die nicht in den Bergen, sondern an Häusern und Mauern stattfinden; wie sich eine Leidenschaft zu den Bergen entwickelt und dann das Ziel, den Mount Everest zu erklimmen. Aber fernab des Bergsteigens hat George Mallory auch studiert, war an der Front im ersten Weltkrieg, hat sich verliebt und geheiratet und Geld als Lehrer verdient. So vergeht also die Hälfte des Buches damit, George erstmal kennenzulernen, bevor dann die Expeditionen in den Himalaya geplant und schließlich auch umgesetzt werden.
Das Ganze macht der Autor auf eine unterhaltsame Art und Weise. Dazu trägt sicher der eingängige und eher einfache Schreibstil bei, der sich nicht mit langen Beschreibungen aufhält und trotzdem eine passende Kulisse und auch Atmosphäre schafft. Ich habe mir von George nach und nach ein Bild machen können, habe auch seine Liebe zu dem höchsten Berg der Welt gespürt, fast noch ein bisschen mehr als die zu seiner Frau Ruth.
Egal, ob George in den Bergen unterwegs war oder an der Front gekämpft hat, jeden Tag hat er seiner Frau einen Brief geschrieben – und das hat der Autor auch als Mittel genutzt, dass man sich als Leser dem Bergsteiger noch näher fühlt. Mich beeindruckt vor allem, dass in den 1920er Jahren die Ausrüstung geradezu lächerlich erscheint – bei – 40 °C am Berg mit selbstgestrickten Handschuhen und Lederkappe. Heute unvorstellbar. Die Diskussion aber, ob man Sauerstoff braucht, um auf den Mount Everest zu gelangen, gab es schon damals und hat mich gefesselt.
Richtig spannend ist das Buch erst auf den letzten Seiten, und Jeffrey Archer hat sich die Freiheit einer eigenen Interpretation, ob Mallory nun auf dem Gipfel war oder nicht, genommen. Ich konnte damit gut leben, weil es für mich ein mögliches Szenario war – letztlich aber ist bis heute nicht klar, ob er und Irvine tatsächlich als erste Menschen auf dem Gipfel waren und sie auf dem Rückweg verunglückt sind oder ob das schon beim Aufstieg geschehen ist.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und habe viel über George Mallory erfahren – etwas merkwürdig fand ich nur den immer etwas belustigten Unterton beim Schreibstil – vielleicht war George ja so ein „Lustiger“, in manchen Situationen habe ich es aber als unpassend empfunden.
Ich mochte das Buch sehr gerne und empfehle es denen, die sich für Geschichten rund um den Mount Everest erwärmen können.
Mein Fazit
Eine unterhaltsame Geschichte über den Bergsteiger George Mallory – ich habe viel von dieser historischen Persönlichkeit erfahren und hatte viele Bilder vor Augen, auch wenn der Schreibstil eher einfach ist und die ganze Zeit ein belustigter Unterton herrscht. Mir hat dieser Roman schöne Lesestunden geschenkt.
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