5. Juli 2021

[Rezension] Anna Johannsen – "Enna Andersen und der trauernde Enkel"

Anna Johannsen – Enna Andersen und der trauernde Enkel (Enna Andersen #3)
Krimi

Verlag: Edition M
Umschlaggestaltung: semper smile, München, www.sempersmile.de
Umschlagmotiv: © Nejron Photo/Shutterstock; © Stephen Rees/Shutterstock; © caesart/Shutterstock; © javarman/Shutterstock; © DR pics24/Getty Images
ISBN-13: 978-2496705935
Seiten: 351 Seiten
Erschienen: 29.6.2021

Buchrückentext
Der Enkel eines wohlhabenden Bauunternehmers kontaktiert das Team von Enna Andersen. Sein Großvater ist drei Jahre zuvor offiziell an Herzversagen gestorben, dabei galt er als kerngesund. Die Ermittlungen schlagen nach kurzer Zeit hohe Wellen: Ennas Familie wird massiv bedroht und muss erst einmal in Sicherheit gebracht werden. Wer ist Ennas mächtiger Gegenspieler, der alles daransetzt, die Ermittlungen zu stoppen? War jemand aus der Familie am Tod des Unternehmers beteiligt? 

Meine Meinung
Ich bin zufällig auf die Autorin aufmerksam geworden und mag die Reihe um das Ermittlerteam sehr – Enna Andersen, Pia Sims und Jan Paulsen bilden ein interessantes Gespann, das sich an Alt-Kriminalfälle heranmacht, um sie nach Jahren noch einmal zu durchforsten und im besten Fall auch aufzulösen. Diesmal geht es um einen wohlhabenden Bauunternehmen, der bereits vor 3 Jahren verstorben ist – angeblich sei es ein natürlicher Tod gewesen, der Enkel Ben jedoch hat Zweifel – und je mehr sich das Team mit den Unterlagen beschäftigt, können sie an einen natürlichen Tod ebenfalls nicht mehr glauben. 

Ich fand es wieder spannend. Nicht nur, weil die Ermittlertruppe auch privat bedroht wird, und so das Ganze eine ganz besondere Brisanz erhält, sondern auch, weil die Ermittlerarbeit immer wieder Neues zutage bringt - an Überraschungen hat die Autorin auf jeden Fall nicht gespart. Der Fall lädt zum Miträtseln ein, und auch wenn es kein klassischer „Whodunit“ ist, hatte ich einige Ideen, wer hinter dem Ganzen sich langsam auftuenden Szenario stecken könnte. So ganz unerwartet ist die Auflösung dann auch tatsächlich nicht, gestört hat mich aber vor allem, dass das Ende sehr abrupt und plötzlich gekommen und bei mir der Eindruck entstanden ist, dass da irgendwie Seiten fehlen – das war wirklich komisch.

Das Team um Enna ist eine interessante Truppe, die zueinander steht, auch wenn sie wahrlich nicht immer einer Meinung sind und manchmal auch ganz unterschiedliche Ideen davon haben, wie man das Gesetz auslegen kann. Jetzt im dritten Teil kennt man die drei natürlich schon etwas besser, da man auch immer etwas privates erfährt, diesmal hat mir Ennas persönliche Geschichte sehr gut gefallen – aber keine Sorge: zu sehr gewinnt das Ganze nicht an Oberhand, aber ich finde, die Autorin hat da eine gelungene Mischung geschaffen. 

Die Charaktere wirken manchmal etwas stereotyp, gerade auch Enna, Pia und Jan erfüllen da das eine oder andere Klischee. Enna ist die Vernünftige, die aber trotzdem immer irgendwie in Gefahr gerät, Pia die Überaktive und Jan der Coole, dem immer wieder blöde Sprüche über die Lippen kommen, für die er dann auch immer prompt einen Rüffel erhält. Merkwürdig finde ich manchmal, wie die Kollegen innerhalb der Polizei miteinander sprechen und umgehen und wieder einmal frage ich mich, ob man sich dort tatsächlich einfach nur mit Nachnamen anspricht, oder besser noch mit „Kollege“. Aber alles das ist Jammern auf hohem Niveau, denn alle drei sind mir irgendwie ans Herz gewachsen, und daher verfolge ich sie bei ihrer Arbeit gerne. Neu hinzugekommen zum Team ist Jens Lange, der viele gute Ideen einbringt, aber trotzdem auch irgendwie am Rande bleibt und insgesamt ein wenig einschleimend rüberkommt.

Der Schreibstil ist locker und leicht, mit vielen Dialogen, die je nach Szenerie mal sehr umgangssprachlich, aber auch sehr sachlich sein können, manche finde ich aber auch etwas gestelzt, besonders fällt mir das immer wieder auf, wenn Elias, der Sohn Ennas, spricht oder auch eine Person aus Ennas privatem Umfeld, die in diesem Band sehr häufig auftritt. 

Ich mag die Reihe wirklich sehr gerne und hoffe, dass die Autorin da weitere Bände schreibt. Ich fühlte mich gut unterhalten und hatte spannende Lesestunden – von meiner Seite gibt es 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Der dritte Fall, den das Team um Enna Andersen löst, ist wieder ein spannender mit vielen Überraschungen und Wendungen. Die drei so unterschiedlichen Ermittler ergänzen sich gegenseitig, und ich habe sie wieder gerne begleitet – diesmal bekommt man auch wieder Einblicke in das Privatleben Ennas, was ich aber nicht als störend, sondern eher als bereichernd empfunden habe. Auch dieser Teil bietet wieder spannende und kurzweilige Unterhaltung – ich gebe 4 von 5 Sternen.


Werbung: Vielen Dank an Netgalley und an den Verlag Edition M für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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