12. August 2021

[Rezension] Karsten Dusse – "Das Kind in mir will achtsam morden"

Karsten Dusse – Das Kind in mir will achtsam morden (Achtsam morden #2)
Krimi, Satire

Umschlaggestaltung: Cornelia Niere, München, unter Verwednung von Motiven von © Shutterstock
ISBN-13: 978-3-837-15163-3
Dauer: Gekürzt, 430 Minuten
Erschienen: 11.5.2020
Sprecher: Karsten Dusse

Zum Inhalt
„Inzwischen müsste es Björn Diemel besser gehen. Er hat den stressigen Job gekündigt und sich selbstständig gemacht. Er verbringt mehr Zeit mit seiner Tochter und streitet sich kaum noch mit seiner Frau. Ach ja, und nebenbei führt er noch ganz entspannt zwei Mafia-Clans. Warum nur kann Björn das alles nicht genießen? Warum verliert er ständig die Beherrschung? Hat er das Morden einfach satt? Nein, nein, so ist es nicht. Sein Therapeut Joschka Breitner bringt ihn endlich auf die richtige Spur: Es liegt an Björns Innerem Kind!“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Der erste Teil hatte mir ja sehr gut gefallen, weil ich diese Verknüpfung von Achtsamkeit, Morden und einem Mafiaclan sehr lustig und vor allem gut umgesetzt fand. Diesmal ist es das „Innere Kind“, was den Rechtsanwalt Björn Demel in Schwung bringt – und auch wenn ich dieses Hörbuch etwas schwächer fand, war es doch unterhaltsam.

Die Geschichte setzt nahtlos an den Vorgänger an, diesmal aber spielt das Innere Kind von Björn Demel verrückt, oder man könnte auch sagen, es führt ein Eigenleben, wobei das eigentliche Ziel war, es abzuholen und zu besänftigen, nicht aber zu morden. Das hat Björns Therapeut Joschka Breitner wohl nicht geahnt, als er mit dem nun selbstständigen Anwalt in die Arbeit mit dem Inneren Kind eingestiegen ist.

Ich habe wieder viel geschmunzelt. Mich fasziniert vor allem, wie geschickt der Autor diesen therapeutischen Ansatz umsetzt, damit seine Morde rechtfertigt und erklärt. Man merkt auch diesmal wieder, dass er sich  mit dem Thema beschäftigt hat, und die den Kapiteln immer vorangestellten kurzen Auszüge aus Joschka Breitners fiktivem Ratgeber könnten tatsächlich aus einem „echten“ Ratgeber entstammen. Die Morde selber aber waren in einer mir unangenehmen Art zu brutal und blutig, wobei ich schon betonen möchte, dass es kein Draufhalten ist, auch keine Effekthascherei, sondern eine trockene Schilderung dessen, wie das Morden oder auch Foltern durchgeführt wird. 

Gefehlt haben mir diesmal aber die Schilderungen dessen, wie Björn seine Mafiaclans lenkt und leitet, und wie er es schafft, immer noch glauben zu lassen, dass das eigentliche Oberhaupt noch am Leben ist. Das fand ich im ersten Teil viel besser umgesetzt, diesmal klingt das nur selten und wenn, dann am Rande an.

Der Schreibstil ist wieder leicht zu hören, mit einer unverkennbaren trockenen Art und einer gehörigen Portion von Ironie. Ich mag das, und es passt hervorragend zur Geschichte.

Diesmal liest der Autor sein Buch selber – und in vielen Rezensionen wird das kritisiert und der „alte“ Sprecher zurückgefordert. Ich kann mich dieser Kritik jedoch nicht anschließen; ich finde, Karsten Dusse hat eine sehr passende Stimmfarbe, und auch die Art, wie er sein Buch vorträgt, hat mir gefallen und die richtige Stimmung erzeugt.

Natürlich höre ich auch noch den dritten Teil, diesem gebe ich 4 von 5 Sternen.

Achtsam Morden
2. Das Kind in mir will achtsam morden


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