26. Mai 2020

[Rezension] Anna Johannsen – "Enna Andersen und das verschwundene Mädchen"

Anna Johannsen – Enna Andersen und das verschwundene Mädchen  (Enna Andersen #1)
Krimi

Verlag: Edition M
Umschlaggestaltung: semper smile, München
Umschlagabbildung: © gyn9037 © javarman © seewhatmitchsee © Roman Panov © Stephen Rees © caesart /Shutterstock
ISBN 13: 978-2-496-70153-1
Seiten: 362 Seiten
Erschienen: 25. Februar 2020

Buchrückentext
„Nach dem Unfalltod ihres Mannes und einer beruflichen Auszeit wird die alleinerziehende Hauptkommissarin Enna Andersen in eine Abteilung versetzt, die sich um alte ungelöste Fälle kümmern soll. Zunächst wenig begeistert von der Aufgabe, macht sie sich mit ihren beiden Mitstreitern, einem degradierten Oberkommissar und einer frisch gebackenen Kommissarin, an die Arbeit.

Vor zehn Jahren ist Marie Hansen bei einer Klassenfahrt auf der Ostfriesischen Insel Wangerooge spurlos verschwunden. Trotz intensiver neuer Ermittlungen landet das Team immer wieder in einer Sackgasse. Erst ein Telefonat mit der mittlerweile in Australien lebenden Schwester des Opfers bringt Bewegung in den Fall. Enna wird plötzlich das Gefühl nicht los, dass die Familie von Marie jahrelang etwas verschwiegen hat …“

Meine Meinung
Ich bin ganz unbedarft an dieses Buch herangegangen, kannte weder die Autorin noch hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Aber schon nach wenigen Seiten habe ich gemerkt – das Buch packt mich. Und so ist es auch bis zum Schluss geblieben.

Die Hauptkommissarin Enna Andersen wird nach einer beruflichen Auszeit an einen neuen Arbeitsplatz gesetzt – mit zwei anderen Kollegen soll sie Altfälle neu ausrollen und versuchen, doch noch den Täter zu finden. Direkt der erste Fall ist kniffelig – es geht um ein verschwundenes Mädchen, das auf einer Klassenfahrt plötzlich verschwunden ist, für das nie Lösegeld gefordert wurde, das aber auch nie wieder aufgetaucht ist. Vor zehn Jahren war der Fall dann  ungelöst abgeschlossen worden – Enna und ihr Team entdecken aber schnell ein paar Ungereimtheiten.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen – der Plot ist interessant, und auch wenn ich bei der Lösung des Falles eine richtige Ahnung hatte, fand ich es doch spannend und habe richtig mit gefiebert. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, vielleicht an mancher Stelle doch etwas stereotyp – die knallharte Kommissarin, der „coole“ degradierte Oberkommissar, die intelligente Aufsteigerin. Trotzdem mochte ich alle drei auf ihre Art gerne und fand es vor allem gut, dass man das Zusammenwachsen der Truppe richtig miterlebt. 

Natürlich erhält man auch Einblicke in das Privatleben der Hauptkommissarin und in einem Nebenstrang erlebt man ihre persönlichen Sorgen und Nöte – ich mag das gerne, wenn man in Reihen neben den eigentlichen Ermittlungen auch den Protagonisten im privaten Bereich begleitet – aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen – er ist lebendig und umgangssprachlich, aber nicht auf unangenehme Weise, sondern einfach wie aus dem Leben gegriffen. Die Autorin hat zudem den Spannungsbogen gut angelegt – nur einige wenige Stellen in der Mitte der Geschichte waren etwas langatmig – dass die Ermittlungen ein wenig stagnierten, hat man auch beim Lesen durch die etwas nachlassende Spannung bemerkt. Das war aber nur von kurzer Dauer, und insgesamt hat für mich der packende Aspekt der Geschichte überwogen. 

Gefehlt hat mir lediglich ein wenig Lokalkolorit – das Buch spielt im Norden Deutschlands, zum Teil auch auf Wangerooge – da hätte ich mir ein wenig mehr „Inselatmosphäre“ gewünscht. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau, denn insgesamt hat mich dieser Auftakt einer neuen Reihe überzeugt, so dass ich gute 4 von 5 Sternen vergebe.

Mein Fazit
Ein guter Plot, interessante Charaktere und eine spannende Erzählweise – mir hat dieser Auftakt einer neuen Krimi-Reihe gut gefallen, gefehlt hat mir nur etwas mehr Lokalkolorit. Ganz sicher aber werde ich die Reihe weiterverfolgen und gebe diesem Band gute 4 von 5 Sternen.

Enna Andersen
1. Enna Andersen und das verschwundene Mädchen


2 Kommentare:

  1. Ich finde es immer wieder schön, wie unterschiedlich man das gleiche Buch interpretieren kann. Mir hat hier die Spannung gefehlt und die Streitereien unter den Teamkollegen fand ich echt nervtötend. Mafia, Kinderpornoring, Entführung ... bissl tooo much für meine Begriffe.

    Ich möchte die Rezension heute oder morgen noch schreiben, aber zu mehr als 3 Sternen wird es wohl nicht ausreichen.

    LG Babsi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Schade, dass das Buch dich nicht überzeugen konnte - wirst du dem zweiten Band denn eine Chance geben?

      LG Sabine

      Löschen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.