19. März 2022

[Höreindruck] Takis Würger – "Noah – Von einem, der überlebte"

Takis Würger – Noah – Von einem, der überlebte
Wahre Geschichte
 

ISBN-13: 978-3-8371-5585-3
Dauer: 210 Minuten
Erschienen: 1.3.2021
Sprecher: Takis Würger, Aaron Altaras, Jannik Schümann, Sabin Tambrea, Adriana Altaras, Anna Thalbach
Mit Nachworten von Sharon Kangisser Cohen, Alice Klieger

   
Zum Inhalt
„Noah Klieger war 13, als er sich während der deutschen Besatzung Belgiens einer jüdischen Untergrundorganisation anschloss und half, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Noah Klieger war 16, als er im Morgengrauen als Häftling in Auschwitz ankam, bei Minusgraden. Noah Klieger hatte noch nie geboxt, als am Tag seiner Ankunft im Konzentrationslager gefragt wurde, ob sich Boxer unter den Häftlingen befänden und seine Hand nach oben ging. Die tägliche Sonderration Suppe für die Mitglieder der Boxstaffel von Auschwitz ließ ihn lange genug überleben. Noah Klieger war 20, als die Konzentrationslager befreit wurden. Er hat drei Todesmärsche und vier Konzentrationslager überlebt in einer Zeit, in der ein Wort, eine gehobene Hand oder ein Schritt den Tod bedeuten konnten oder das Leben. Auch in den dunklen, eiskalten Stunden fand er Hoffnung, fand er Kämpfer für den Widerstand gegen die Deutschen, fand er Verbündete, die mit ihm Kartoffeln stahlen, fand er einen Arzt, der ihm das Leben rettete, fand er List und Glück und einen letzten Laib Brot.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe schon viele Bücher und Erfahrungsberichte gelesen, die den Holocaust behandeln, daher war ich neugierig auf dieses Buch. Und wieder habe ich ein Schicksal gefunden, dass erschüttert und beschämt und vor allem aber klar macht: Diese Zeit darf einfach nicht vergessen werden. 

Das, was Noah Klieger erlebt, ist grauenvoll, und sicher nur ein Beispiel, was Menschen damals alles erdulden mussten und durchmachten – wenn man es denn überlebte. Viele haben den Hunger, die Folter und die Auszehrung nicht überlebt, umso wichtiger ist es, die Stimmen zu hören, die berichten können. 

Ich kann nicht bewerten, was Noah Klinger erlebt hat – es ist seine Geschichte und die ist beklemmend. Beeindruckend und augenfällig ist aber der Stil, in dem sein Erlebtes vorgetragen ist – die Sätze sind kurz und einfach, dadurch einprägsam und hart. Ich hatte viele Bilder vor Augen und habe großen Respekt vor diesem Überlebenswillen und dem daraus sich ergebenen Überlebenskampf von Noah Klieger. Es ist natürlich bedrückend zu hören, wie mit Menschen im KZ umgegangen wurde, wie jeder für sich Mechanismen entwickelt, um zu überleben, und was jeder bereit ist, dafür zu tun. Sehr hilfreich fand ich – insbesondere auch um einiges von dem Geschilderten einzuordnen – die beiden Nachworte von Sharon Kangisser Cohen und Alice Klieger; durch sie bekommt man noch mal einen anderen Blick auf Noah Klieger, der überlebte und danach dann doch zu einem für sich guten Leben finden konnte und an seiner Vergangenheit nicht zerbrochen ist. 

Es ist natürlich kein Buch, das unterhalten will, sondern ein Zeitzeugenbericht – deshalb bewerte ich es auch nicht, empfehle es aber jedem, der sich für dieses Thema interessiert. 

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