4. März 2019

[Rezension] Christine Thürmer – "Laufen. Essen. Schlafen."

Christine Thürmer – Laufen. Essen. Schlafen.
Erfahrungsbericht

Verlag: Herder-Verlag
ISBN 13: 978-3-451-35175-4
Seiten: 503 Minuten
Erschienen: 8. November 2016
Sprecher: Barbara Stoll

Zum Inhalt
„Als Christine Thürmer gekündigt wird, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und auf dem Pacific Crest Trail von Mexiko nach Kanada zu wandern – 4277 Kilometer. Eigentlich unsportlich, bricht sie zu ihrem Abenteuer auf und schafft es tatsächlich bis ans Ziel. Und sie geht weiter, läuft den Continental Divide Trail und den Appalachian Trail. Aus der gewissenhaften Geschäftsfrau wird eine Langstreckenwanderin, die fast ununterbrochen draußen unterwegs ist – zu Fuß, per Fahrrad oder Boot. Anschaulich und humorvoll beschreibt Christine Thürmer die Geschichte ihrer inneren Suche, ihre Erlebnisse und landschaftlichen Eindrücke auf den drei großen Trails Hiking Trails der USA und wie es ist, als Frau allein unterwegs zu sein.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich lese gerne Erfahrungsberichte und schon „Der große Trip“ von Cheryl Strayed hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn Christine Thürmer den gleichen Trail wandert, ist ihre Geschichte doch ganz anders.

Man könnte meinen, dass es doch langweilig ist zu lesen, wie jemand jeden Tag über 30 km wandert – und das über viele Monate hinweg. War es aber gar nicht – dafür erzählt Christine Stürmer viel zu lebhaft von ihren Erfahrungen. Dabei geht es weniger um die eigentliche Strecke oder die Landschaft, sondern vielmehr darum, wen sie getroffen hat, um Gepflogenheiten unter den Trailern und um banale Dinge wie Unterkunft oder Essen. An mancher Stelle hätte ich mir auch mehr Landschaftsbeschreibungen gewünscht, letztlich aber waren die verschiedenen Erlebnisse - vor allem auch mit den anderen Trailern - so interessant, dass ich eigentlich nichts vermisst habe. 

Auch über die Hintergründe der Reise erfährt man einiges und mich hat die Motivation, die Christine Thürmer angetrieben hat, sehr beeindruckt; insbesondere auch, als sie nach ihrem ersten Trail in ein normales Arbeitsleben zurückkehrt, sie aber schnell merkt, dass das nicht mehr ihr Leben ist und sie diese Zeit nur als Überbrückung bis zum nächsten Abenteuer sieht.  

Lobend erwähnen möchte ich noch Barbara Stoll, deren Stimme ich sehr mochte und die einfach wunderbar gepasst hat. Sie hat das Ganze sehr lebendig vorgetragen und man hat richtig Freude und Enthusiasmus hören können – und genauso habe ich mir Christine Stürmer auch vorgestellt: voller Energie und Motivation. 

Insgesamt geht es in diesem Buch um drei Trails – und man mag es kaum glauben, aber sie waren alle ganz unterschiedlich; sowohl, was den Anspruch des Wanderns angeht, als auch die Menschen, die dort anzutreffen sind und allgemein auch der Spaßfaktor, den der Trail bereitet. Beim letzten war bei mir dann ein wenig die Luft raus, dennoch empfehle ich allen Abenteurern auch diese Geschichte, denn sie macht Lust, sich selber aufzumachen – und wenn schon nicht auf einen Trail, dann vielleicht wenigstens auf eine längere Tages-Wandertour. Von meiner Seite gibt es 4 von 5 Sternen.


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