27. Januar 2019

[Rezension] Hanna Caspian - "Gut Greifenau - Nachtfeuer"

Hanna Caspian - Gut Greifenau - Nachtfeuer (Gut Greifenau #2)
Familiensaga, historischer Roman

Verlag: Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Richard Jenkins; FinePic /shutterstock
ISBN 13: 978-3-426-52151-9
Seiten: 555 Seiten
Erschienen: 27. Dezember 2018

Buchrückentext
„August 1914: Der Erste Weltkrieg beginnt, und der junge Graf Konstantin muss an die Front. Sein Vater ist unfähig, das Gut zu führen, das bald hoch verschuldet ist. Die Verbindung seiner Schwester Katharina mit dem Kaiserneffen Ludwig von Preußen wird nun zur Überlebensfrage. Doch Ludwig tritt nicht nur seiner Verlobten Katharina zu nahe… Diese setzt ihre ganze Hoffnung auf eine Verbindung mit dem Industriellensohn Julius. Aber liebt der sie wirklich, oder soll Katharina ihm nur den Eintritt in den Adelsstand ermöglichen? Auch für Konstantin stellt sich die Frage, auf welcher Seite der Gesellschaft er nach dem Krieg stehen wird, wenn er ihn überhaupt überlebt.“ 

Meine Meinung
Nachdem der erste Band ja sehr abrupt geendet hat, war ich natürlich neugierig, wie es weitergeht. Und wieder hat die Autorin es geschafft, die besondere Atmosphäre der Zeit um den ersten Weltkrieg herum wunderbar einzufangen und den Leser mit den unterschiedlichen Schicksalen zu fesseln.

Obwohl es doch schon ein paar Wochen her ist, dass ich Band 1 gelesen habe, ist mir der Einstieg sehr leicht gefallen. Schnell war ich wieder drin in der Geschichte um Gut Greifenau, bei der nicht nur Herrschaft, sondern auch die Bediensteten im Mittelpunkt stehen. Fast gänzlich verzichtet die Autorin auf Rückblenden, vielmehr sind es immer nur kurze Hinweise auf Band 1, die mal im Nebensatz auftauchen – für mich war das genau richtig. Es gab keine langweiligen Wiederholungen, und die kleinen Hinweise haben meinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen; ohne Band 1 gelesen zu haben, würde ich diesen dennoch nicht empfehlen, da könnte man dann doch einige Zusammenhänge nicht richtig verstehen.

Der erste Weltkrieg beginnt und natürlich bleibt auch das Gut davon nicht verschont. Jeder hat irgendeinen Beitrag zu leisten – der eine zieht in den Krieg, das Gut produziert für die Nation, manche Männer schaffen es, ausgemustert zu werden und die Frauen meistern auf ihre Art den Alltag. Gefallen hat mir, wie die Autorin die verschiedenen angefangenen Erzählstränge wieder aufgreift und weiterspinnt. Dabei kann sie nicht nur die Stimmung sehr gut einfangen, sondern auch die Charaktere weiterentwickeln. Und hier gibt es einige, bei denen sich tatsächliche viel tut.

Natürlich war ich neugierig, wie es mit den einzelnen Figuren weitergeht, da nicht alle Liebschaften unter einem guten Stern standen. Toll ist, dass es auch hier immer wieder Überraschungen und Wendungen gibt, die ich nicht vorhergesehen habe – so konnte die Autorin die Spannung halten. Außerdem macht es Spaß, die einzelnen Charaktere an ihren Aufgaben und Herausforderungen wachsen zu sehen – und da gibt es tatsächlich einiges, was zu bewältigen ist.

Der Schreibstil ist wieder angenehm und passt zur damaligen Zeit. Trotzdem liest er sich flüssig und die Seiten fliegen rasch dahin. Warum ich dennoch nicht richtig gefesselt war und nicht richtig in die Geschichte eintauchen konnte, kann ich gar nicht sagen, denn eigentlich hat das Buch alles, was eine packende Familiensaga braucht. Vielleicht war es einfach der falsche Zeitpunkt – ich gebe daher 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Fast nahtlos geht die Geschichte um die Bewohner von Gut Greifenau weiter – kennt man den ersten Band nicht, fehlen dann sicherlich einige Informationen, so dass ich empfehle, die Bücher in der richtige Reihenfolge zu lesen. Als Fortsetzung aber ist dieser Band sehr gelungen – es passiert viel, die Charaktere entwickeln sich weiter, die Spannung ist konstant auf einem hohen Level und der Schreibstil angenehm zu lesen. Ich bin gespannt auf den finalen Band!

Reihenfolge Gut Greifenau
1. Abendglanz
2. Nachtfeuer
3. Morgenröte
6. Sternenwende

WERBUNG: Vielen Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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