19. Mai 2017

[Rezension] Charlotte Link - "Am Ende des Schweigens"

Charlotte Link - Am Ende des Schweigens
Spannungsroman

Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: bürosüd°, München
Umschlagabbildung: Trevillion Images /Mauriziio Blasetti
ISBN 13: 978-3-442-37640-7
Seiten: 621 Seiten
Erschienen: 14. März 2011

Buchrückentext
„Stanbury – ein kleines Dorf im Westen Yorkshires. Eine eigenwillige, aber romantische Landschaft, die einst die Heimat der Brontë-Schwestern war. Und der Ort, an dem drei eng befreundete deutsche Ehepaare seit Jahren ihre Ferien verbringen. Doch die Harmonie trügt. Eines Tages wird das idyllische Anwesen Stanbury House zum Schauplatz eines furchtbaren Verbrechens. Ein Verbrechen, das ein jahrelanges Schweigen beendet – und die Überlebenden mit ihrer ganz persönlichen Wahrheit konfrontiert …“

Meine Meinung
Als Kriminalroman würde ich das Buch wirklich nicht bezeichnen, dafür aber als Spannungsgeschichte, die sich langsam aufbaut und die mit jeder Seite spannender wird – ich war auf jeden Fall sehr gefesselt und konnte das Buch in der zweiten Hälfte kaum noch aus den Händen legen.

Die Geschichte beginnt ruhig mit dem gemeinsamen Urlaub dreier Pärchen – schon immer fahren sie gemeinsam nach Stanbury, um sich dort eine schöne Zeit zu machen. Doch diesmal will sich irgendwie keine Harmonie einstellen und jeder scheint ein Geheimnis mit sich rumzutragen, dabei aber gute Miene zum bösen Spiel zu treiben. Bis danach ein blutiges Verbrechen geschieht, das ganz neue Wahrheiten an die Oberfläche dringen lässt.

Ich fand das Buch sehr gelungen – vor allem, weil sich die Spannung nach und nach aufbaut und immer weiter zuspitzt. Es gibt viele Wendungen und Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, so dass ich auch nicht hätte sagen können, wer nun genau das blutige Massaker zu verantworten hat – dafür haben einfach zu viele der Figuren Geheimnisse mit sich rumgetragen. Erstaunt war ich am Ende dann zwar nicht von der Auflösung, aber auch andere hätte ich mir als Mörder gut vorstellen können.

Ich fand die Charakterzeichnung sehr gelungen – an der einen oder anderen Stelle waren Figuren vielleicht zu klischeehaft gezeichnet und auch zu extrem in ihren Handlungen, trotzdem aber fand ich die Figuren sehr interessant und habe ihr Handeln und ihre Gedanken gerne verfolgt. An vielen Stellen wirkt das Buch wie eine Charakterstudie und hier bietet Charlotte Link wirklich viele und vor allem interessante Facetten mit ihren Figuren.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm zu lesen, so dass die Seiten rasch dahinfliegen. Im Mittelteil gab es vielleicht die eine oder andere Wiederholung von eher gleichen Situationen, trotzdem war ich gefesselt und konnte das Buch nur schlecht beiseitelegen. Ich habe schon einige Romane von der Autorin gelesen – dieser hier gehört für mich eindeutig zu den besseren. Ich gebe daher gerne gute 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein gelungener Spannungsroman, der zwar ruhig beginnt, bei dem sich die Spannung aber langsam aufbaut und in der zweiten Hälfte dann konstant hoch bleibt. Dabei waren es vor allem die Figuren, die mich fesseln konnten, weil jeder ein Geheimnis mit sich rumzutragen schien und damit als Täter für das grausame Verbrechen in Frage kam. Ich fand den Roman sehr gelungen und konnte gerade in der Zweiten Hälfte kaum aufhören zu lesen – ich gebe daher gute 4 von 5 Sternen. 


4 Kommentare:

  1. Hallo <3 Dieses Buch habe ich, so wie alle Bücher der Autorin auch total geliebt. Ich finde diese ganzen unterschiedlichen Erzählweisen die sich am Ende komplett zusammenfügen von ihr immer sooo gelungen :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja - und hier fand ich auch die unterschiedlcihen Charaktere sehr interessant. UNd dazu diese knisternde Atmosphäre ...

      Löschen
  2. Hi nochmal! :D

    Ich hab das Buch vor 2 oder 3 Jahren geschrieben, ich fand es wirklich mega! War eins meiner Highlight in diesem Jahr. Ich kann das Buch nur weiter empfehlen!

    Nichts ist so wie es nach Aussen hin gezeigt wird. Auch wenn sich in der Geschichte alle sich anstrengen um genau dass zu zeigen. Doch hat die Autorin mit dieser Geschichte ein Psychogramm geschaffen, welches ein vermeintlich eingeschworene Freundeskreis, auseinander nimmt. Sie hat die moralische Frage; "Muss ich helfen wenn ich nicht darum gebeten werde", in eine wirklich spannende, tragische, und traurige Geschichte gepackt. Sie zeigt auf was passieren kann wenn alle einfach weg sehen, Dinge Tod schweigen, sich so aus der Verantwortung ziehen und vor allem, wie leicht es manchen gelingt. Es stellt sich auch die Frage; "Ist jeder zu allem Fähig?" Schnell würden die meisten antworten; Nein!! Dies oder jenes würde ich nie machen, egal was passiert!!" Doch ist das so? Seien wir doch ehrlich... Ich bin der Meinung, jeder ist zu allem Fähig, nur hat jeder seine Schmerzgrenzen anderes gesteckt. Aber würde man einen Menschen foltern, erpressen, quälen... nur lange genug, ich denke wir würden alle irgendwann genau das tun von dem wir meinen es nie, aber auch wirklich gar nie tun zu können.

    Liebe Grüsse
    Alexandra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja - da hast du viel wahres geschrieben. Menschen sind zu vielem fähig - da muss man nur mal in die Geschichte zurückschauen... UNd ich denke auch, dass sich der einzelne davon nicht freimachen kann.

      Löschen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.