17. Mai 2017

[Höreindruck] Jussi Adler-Olsen - "Schändung"

Jussi Adler-Olsen - Schändung (Sonderdezernat Q #2)
Thriller

Verlag: Der Audio Verlag
ISBN 13: 978-3-898-13990-8
Dauer: gekürzt, 444 Minuten
Erschienen: 25.9.2010
Originaltitel: „Fasandræberne“
Übersetzer: Hannes Thiess
Sprecher:  Wolfram Koch

Zum Inhalt
„Ein Leichenfund in einem Sommerhaus in Rørvig: Zwei Geschwister sind brutal ermordet worden. Der Verdacht fällt auf eine Gruppe Schüler eines exklusiven Privatinternats, die für ihre Gewaltorgien bekannt ist. Zwanzig Jahre später holen Carl Mørck und sein Assistent Assad die Akte wieder hervor und finden neue Hinweise. Die Spuren führen hinauf bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft und nach unten zu den Ärmsten der Armen: in die Welt der Obdachlosen.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Es ist jetzt die dritte Geschichte von Jussi Adler-Olsen, die ich gelesen bzw. gehört habe – und leider werden der Autor und ich einfach nicht warm miteinander. Fand ich den ersten Fall um Carl Mørck noch „in Ordnung“, hat mich dieses Hörbuch hier leider streckenweise sehr gelangweilt und überhaupt nicht fesseln können.

Dabei klang der Plot wirklich gut, aber die Umsetzung war mir zu langatmig – Carl Mørck und seine Mitarbeiter Assad stoßen auf einen 20 Jahre zurückliegenden Fall, in dem sechs Jugendliche schuldig eines Mordes sein sollen – aber nur einer der Täter war geständig. Und als Carl den Fall wieder aufrollen will, werden ihm von höchster Stelle Steine in den Weg gelegt.

Ich weiß nicht, woran es lag, dass mich das Buch überhaupt nicht fesseln konnte. Am Sprecher hat es nicht gelegen, denn ich finde, Wolfram Koch hat eine solide Leistung abgelegt. Mir kam es vor, dass lange Zeit die Geschichte nur vor sich her plätschert und irgendwie nichts richtiges geschieht – über drei Viertel der Geschichte habe ich Spannung vermisst, das konnte auch der Showdown im letzten Viertel nicht wieder gut machen. 

Vielleicht lag es auch daran, dass ich Carl Mørck nicht so sehr mag – ganz im Gegenteil zu seinem Kollegen Assad, den ich pfiffig und gewandt finde, wirkt Carl dagegen stoisch und behäbig. Die anderen Charaktere, insbesondere die sechs Jugendlichen, die zu gut situierten und gesellschaftlich wichtigen Persönlichkeiten herangewachsen sind, hätten sehr viel Potential gehabt, irgendwie sind sie aber blass geblieben und konnten mich gar nicht überzeugen. Vielleicht lag es wirklich an den Charakteren, dass ich nicht gefesselt war, weil es keinen gab, mit dem ich irgendwie gefiebert habe, vielleicht aber komme ich mit dem Erzählstil Jussi Adler-Olsens einfach nicht klar. Ich werde die Reihe auf jeden Fall erst mal nicht weiter verfolgen und gebe diesem Buch hier durchschnittliche 3 von 5 Sternen.

Sonderdezernat Q – Carl Mørck
1. Erbarmen
2. Schändung
3. Erlösung
4. Verachtung
5. Erwartung
6. Verheißung
7. Selfies


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