21. Mai 2017

[Rezension] Solomonica de Winter - "Die Geschichte von Blue"

Solomonica de Winter - Die Geschichte von Blue
Gegenwartsliteratur

Verlag: Diogenes-Verlag
Umschlagillustration: © Tim Marrs
ISBN 13: 978-3-257-30029-1
Seiten: 277 Seiten
Erschienen: 27. August 2014
Originaltitel: „Over the Rainbow“
Übersetzer: Anna-Nina Kroll

Buchrückentext
„Das ist die Geschichte von Blue, die ihren Vater früh verloren hat, deren Mutter in ihrer eigenen Welt lebt und die sich in einen Menschen verliebt, der vom gleichen Buch besessen ist wie sie: dem Zauberer von Oz. Wie Dorothy im Buch macht sie sich auf, um jenseits des Regenbogens wieder eine Art Zuhause zu finden – und den Mörder ihres Vaters. Eine Suche, die an einen ganz anderen Ort hinführt, als man am Anfang erwartet.“

Meine Meinung
Ich hatte viel Gutes über dieses Buch gehört, vor allem natürlich, dass die Autorin gerade mal 17 Jahre alt war, als sie diese nicht nur sprachlich beeindruckende Geschichte geschrieben hat. Vom Inhalt wusste ich eigentlich gar nicht viel – und man sollte auch völlig unbedarft an die Geschichte herangehen, um in den vollen Genuss der vielen Überraschungen und Wendungen zu kommen.

Es ist kein leichtes Buch, eher eines, das nachdenklich macht und mich immer wieder hat stutzen lassen. Dabei ist die Geschichte eher eine ruhige und bietet wenig Spannung – trotzdem fesselt sie, weil man ahnt, dass etwas passieren wird, man aber nicht genau packen kann, was genau; und am Ende kommt dann doch alles ganz anders als gedacht. 

Der Schreibstil hat mich wirklich beeindruckt und beim Lesen war nicht zu merken, wie jung die Autorin beim Schreiben dieser Geschichte war. Obwohl sie aus Sicht der 13-jährigen Blue geschrieben ist, ist der Stil sehr ansprechend, an manchen Stellen etwas umgangssprachlich, trotzdem aber voller Gefühl und Emotion. Es entsteht eine unglaubliche, nicht richtig zu packende Atmosphäre und auch wenn ich Blue nicht in ihren Gedanken und Handlungen verstehen konnte, so war es doch interessant, die Welt mit ihren Augen zu sehen. Dass dabei in der ersten Hälfte in paar Längen entstanden sind, weil sich die Handlung zu wiederholen scheint, konnte ich aber verschmerzen, denn in der zweiten Hälfte hat mich die Geschichte dann an einigen Punkten überraschen können. 

Blue ist eine ungewöhnliche Protagonistin, die in ihrem jungen Leben schon einiges mitgemacht hat, aber auch nicht recht weiß, damit umzugehen – daher hat sie sich einen ganz eigenen Weg gesucht, der sehr ungewöhnlich ist und der mich an manchen Stellen hat stutzen lassen. Ich kann nicht sagen, dass Blue mir sehr ans Herz gewachsen ist oder dass sie mir sympathisch war, aber sie hat mir leid getan und daher wollte ich auch unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht und was mit Blue geschieht – das Ende hält dann wirklich eine Überraschung parat, auch wenn ich irgendwie so etwas schon geahnt hatte. Die ganze Situation wird geschickt aufgelöst, doch leider bleibt nach Beenden der Lektüre ein mulmiges Gefühl im Bauch zurück. 

Das Buch hat mich zwar nicht komplett überzeugen können, trotzdem aber war es sehr ansprechend, so dass ich 4 von 5 Sternen vergebe.

Mein Fazit
Man sollte unbedarft an die Geschichte herangehen, um in den Genuss der vielen Überraschungen und Wendungen zu kommen, dann können die Geschichte und vor allem auch der beeindruckende Schreibstil wirklich überzeugen. Leider gibt es in der ersten Hälfte doch einige Längen und Wiederholungen, in der zweiten nimmt die Geschichte dann mehr Fahrt auf, um am Ende nochmal so richtig zu überraschen. Von mir gibt es für dieses Buch 4 von 5 Sternen.   


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