29. August 2014

[Rezension] Robert C. Marley - "Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten"

Robert C. Marley - Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten
Historischer Kriminalroman

Verlag: Dryas-Verlag
Umschlaggestaltung: © Guter Punkt, München unter Verwendung von Motiven von Shutterstock und Thinkstock
Graphiken: England people and customs © kuco – Fotolia.com/ London cab near Big Ben © Ievgen Melamud – Fotolia.com / Street Lamp Silhouette © Al – Fotolia.com / Lamplight © Al – Fotolia.com
ISBN-13: 978-3-940-85553-4
Seiten: 304 Seiten
Erschienen: 1. Mai 2014

Buchrückentext
„London 1893, Gordon Wigfield, ein ehrbarer Goldschmied und Damenfreund wurde in seiner Werkstatt auf bestialische Weise ermordet. Chief Inspector Donald Sutherland Swanson nimmt die Ermittlungen auf. Doch es bleibt nicht bei einer Leiche. Die Nachforschungen führen Swanson schließlich in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Welche Rolle spielen Oscar Wilde und sein Geliebter Lord Douglas? Und was weiß Arthur Conan Doyle? Die Karten werden neu gemischt als sich herausstellt, dass der in den Kellern des Londoner Bankhauses Parr am Cavendish Square aufbewahrte „Blaue Hope-Diamant“ eine Imitation ist...“

Meine Meinung
Ein kurzweiliger und humorvoller Krimi, der mir schöne Lesestunden beschert hat und mich in seiner Machart überraschen konnte.

Schon das in angenehmen Blautönen gehaltene Cover hat mich angesprochen, der Klappentext hat mich dann überzeugt, dieses Buch zu lesen - und ich habe es nicht bereut.

Die Geschichte spielt in London im Jahre 1893, und ich habe mich durch die Beschreibungen und die Art und Weise der Ermittlungen wirklich in diese Zeit versetzt gefühlt. Im Milieu der Goldschmiede ereignen sich ziemlich brutale und bestialische Morde, und ich habe bei den Ermittlungen mit geraten und bei der Aufklärung mit gerätselt - bin aber leider auch – ähnlich wie Inspector Swanson und sein Kollege Phelps - auf falsche Fährten gelangt. Bei den Ermittlungen tauchen einige namhafte Gestalten auf, wie zum Beispiel Oscar Wilde oder Sir Conan Doyle, die nicht nur zur Aufklärung beigetragen, sondern dem Buch auch einen ganz eigenen Charme gegeben haben. Auch kleine Abstecher zum Beispiel in die Entwicklung der Analysen von Fingerabdrücken haben der Geschichte etwas Besonderes gegeben. 

Leider nur waren mir die Ermittlungen etwas zu schleppend, zeitweise dümpeln sie einfach nur so vor sich hin. Dadurch kommt in dem Buch auch keine richtige Spannung auf, diese bleibt leider unter der Oberfläche versteckt, auch wenn ich natürlich wissen wollte, wer nun eigentlich der Täter ist und ich schon deshalb den Krimi rasch ausgelesen habe.

Das Buch liest sich angenehm und flüssig, die Sprache ist für einen historischen Roman eher modern, dennoch fühlte ich mich durch die Beschreibungen der Orte und die Art der Menschen in das historische London versetzt. Der Stil ist oft humorvoll, wobei dieser eher zwischen den Zeilen durchblitzt, mich aber das eine oder andere Mal schmunzeln ließ. 

Die Charaktere sind liebevoll gestaltet, auch wenn mit gerade Inspector Swanson leider etwas fremd geblieben ist. Über ihn und auch sein Privatleben hätte ich gerne mehr erfahren, doch im Mittelpunkt des Romans standen einfach nicht die Charaktere, sondern die Morde im historischen London.

Das Ende hat mich überrascht und damit hatte ich so nicht gerechnet, auch wenn es in sich schlüssig ist und alles einen Sinn ergibt. Aber ich war halt einfach auf falsche Fährten gelockt worden. 

Den Epilog fand ich sehr interessant und aufschlussreich, auch wenn man danach erahnen kann, dass es leider keinen weiteren Fall mit Inspector Swanson geben wird – schade, ich hätte ihn gerne noch besser kennengelernt!

Mein Fazit
Ein kurzweiliger und humorvoller Krimi, der im historischen London im Jahre 1893 spielt. Es ist zwar kein Buch, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird, dennoch habe ich die Lektüre genossen, fühlt mich in eine andere Zeit versetzt und hatte schöne Lesestunden. Daher gibt es von meiner Seite knappe 4 Sterne. 

Vielen Dank an den Dryas-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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