Elizabeth Chadwick - Das Lied der Königin (Alienor-Trilogie #1)
Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: © Johannes Wiebel | punchdesign, unter Verwendung von Motiven von shutterstock.com und Richard Jenkins Photography
ISBN-13: 978-3-442-38353-5
Seiten: 640 Seiten
Erschienen: 18. August 2014
Buchrückentext
„Frankreich im 12. Jahrhundert. Alienor ist jung, wunderschön, und sie ist die Erbin des reichen Herzogtums Aquitanien. Als ihr geliebter Vater unerwartet stirbt, ist ihre Kindheit plötzlich vorbei. Sie wird mit Louis, dem noch sehr jungen Prinzen von Frankreich, verheiratet, doch dann verändert ein weiterer Tod ihrer beider Leben für immer. Sie werden zu König und Königin gekrönt, viel früher, als sie jemals damit gerechnet hätten. Alienor muss sich daran gewöhnen, nun die Herrscherin des großen, lebhaften französischen Hofes zu sein – doch sie ist erst 13 Jahre alt …“
Meine Meinung
Dies ist der erste Teil einer Trilogie, in der in Form einer Romanbiographie das Leben von Eleanor von Aquitanien erzählt wird. In diesem Buch wird über die Jahre 1137 bis 1154 berichtet, von ihrer Ehe mit Louis VII. bis hin zur Annullierung, dem zweiten Kreuzzug nach Jerusalem und ihrer Ankunft in England als Gattin von Henry II.. Ihr weiteres Leben wird in den Büchern „The Winter Crown“ und „The Autumn Throne“ folgen.
Ich bin begeistert von diesem Buch. Schon der Anfang ist interessant und spannend und die Autorin schafft es, durch eine geschickte Auswahl wichtiger Lebensstationen von Alienor (wie sie im Buch genannt wird), die Spannung zu halten und im Verlauf der Geschichte sogar noch zu steigern. Dabei sind die Charaktere sehr gut gezeichnet und man kann ihre Entwicklung wunderbar verfolgen. Das gilt zum einen für Alienor, die schon mit 13 Jahren mit Louis vermählt wird, dann aber trotz widriger Umstände (oder gerade deswegen?) zu einer beeindruckenden und starken Persönlichkeit heranwächst. Ich habe vor ihr großen Respekt und habe sie in diesem ersten Band gerne begleitet, mit ihr gelebt und gelitten.
Auch Louis‘ Entwicklung, wenn auch eher eine negative, ist sehr gut dargestellt, man kann verfolgen, warum aus ihm der „Pilgerkönig“ geworden ist und wie Erlebtes einen Menschen beeinflussen kann. Ob er wirklich ein so schwacher und von anderen abhängiger Mensch gewesen ist, kann ich nicht sagen, seine Geschichte liest sich aber schlüssig und rund. Sehr glaubhaft fand ich auch die langsame und schleichende Entzweiung zwischen Louis und Alienor, bis schließlich die Ehe annulliert wird.
Den Schreibstil fand ich passend für einen historischen Roman und dennoch leicht und flüssig zu lesen. Beschreibungen von Menschen und Landschaften tauchen zwar auf, sind aber nicht übertrieben, so dass es keine langatmigen oder gar langweiligen Passagen gab. Ganz im Gegenteil – ich fand das Buch spannend und fesselnd und wollte unbedingt wissen, wie es mit Alienor weitergeht. Kaum zu glauben, dass es in diesem Roman nicht um eine fiktive Person geht, sondern um eine historische Persönlichkeit – Elizabeth Chadwick hat mit diesem Roman eine wirklich spannende Romanbiographie geschaffen.
Man muss sich in der Geschichte Englands und Frankreichs nicht gut auskennen, um bei diesem Buch den Faden nicht zu verlieren. Die Autorin versteht es, die politischen Zusammenhänge auch in einfachen Worten zu vermitteln, Abstammungsbäume der verschiedenen Königsfamilien im Anhang des Buches und Landkarten in den Innenseiten des Buchdeckels helfen zudem bei der Orientierung.
Das Buch ist in zum Teil sehr kurzen Kapiteln geschrieben, in denen nennenswerte Ereignisse und Wendepunkte erzählt sind. Jedem Kapitel steht das Jahr und der Ort, in dem es spielt, voran, so dass man sie auch zeitlich immer einordnen kann. Leider sind gerade im ersten Drittel des Buches einige Übergänge recht abrupt geraten, so dass ich hier manchmal ein abgehacktes Gefühl hatte, das verliert sich zum Glück aber im Laufe des weiteren Buches und tritt in den letzten beiden Dritteln gar nicht mehr auf.
Mein Fazit
Eine spannende und interessante Romanbiographie über Eleanor von Aquitanien, die sich leicht und flüssig lesen lässt und mich wirklich begeistern konnte. Die Folgebände sind leider noch nicht erschienen, zum Glück aber hat die Autorin bereits viele andere Bücher veröffentlicht, denen ich mich bis dahin widmen werde. Einen halben Stern Abzug vergebe ich lediglich für die zum Teil sehr kurzen Kapitel mit eher abruptem Übergang, die gerade am Anfang aufgetreten sind und meinen Lesefluss gestört haben – zum Glück hat sich dieses Problem in den letzten beiden Dritteln völlig verloren. Von meiner Seite gebe ich gerne 4,5/5 Sternen.
1. Das Lied der Königin (The Summer Queen)
2. Das Herz der Königin (The Winter Crown)
3. Das Vermächtnis der Königin (The Autumn Throne)
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