Genevieve Novak – No Hard Feelings
Frauenroman
Originaltitel: „No Hard Feelings“
Übersetzerin: Babette Schröder
Verlag: Lübbe Audio
ISBN-13: 978-3-754-01721-0
Dauer: 532 Minuten
Erschienen: 28.2.2025
Sprecherin: Hannah Schepmann
Buchrückentext
„Wenn Penny sich mit ihren Freunden vergleicht, schneidet sie gar nicht gut ab. Annie wird Partnerin in einer Kanzlei, Bec hat sich verlobt, Leo macht sorglos Party. Penny aber wartet ... auf Max, ihren On-Off-Freund, der nie zurückruft, auf die versprochene Beförderung, darauf, dass ihr richtiges Leben beginnt. Doch sie hat die Nase voll, alles soll sich ändern. Sie will es mit Max schaffen, ihre tyrannische Chefin beeindrucken und ihre Panikattacken in den Griff bekommen. Aber dann ist sie doch wieder auf Instagram unterwegs, wacht morgens mit einem Kater auf und schwelgt in Selbstkritik. Aber wenn sich schlechte Gewohnheiten so gut anfühlen, wie kann man dann wissen, was richtig für einen ist?“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Eigentlich passt dieser Roman gar nicht in mein „Beuteschema“, weder gehöre ich zur Zielgruppe der Millennials bzw. GenZ noch mag ich Geschichten à la Bridget Jones, scheinbar aber hat mich das Buch zum genau richtigen Zeitpunkt erwischt, denn ich mochte es wirklich gerne.
Es ist eine authentische und ungeschönte Auseinandersetzung mit Themen, die Menschen in ihren Zwanzigern und Dreißigern beschäftigen. Im Mittelpunkt steht Penny – sie hat einen Job, der sie nicht erfüllt, steckt in einer on-off-Beziehung, die sie eher unglücklich macht als dass sie ihr Freude schenkt und ist umgeben von „Freundinnen“, die scheinbar alles im Leben richtig machen. Auf eindringliche, aber auch humorvolle Weise schildert sie ihren inneren Kampf mit den toxischen Beziehungen, ihren Selbstzweifeln und dem gesellschaftlichen Druck, der auf sie lastet.
Pernny ist nicht unbedingt eine Frau, die mir gleich sympathisch war – dafür agiert sie einfach für mich in vielen Punkten unverständlich – dennoch ist sie sehr menschlich und greifbar dargestellt, und ihre Gefühle sind auch nachvollziehbar. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sie früher aufwacht, denn es wird über eine lange Strecke im Buch eher noch schlimmer und am liebsten hätte ich sie mal wachgerüttelt, dass sie ihre Leben endlich in die Hand nimmt.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen: Er ist leicht und humorvoll, ohne die Tiefe der behandelten Themen zu verlieren. Ich mag es, wenn ein Buch rotz ernster Themen eine gewisse Leichtigkeit behält – und das ist der Autorin in ihrem Debütroman sehr gut gelungen – immer wieder musste ich auch schmunzeln, ohne dass aber die Ernsthaftigkeit mancher Dinge verloren geht.
Nicht so gefallen hat mir der fast schon lapidare Umgang mit Alkohol – Penny und auch ihre Freundinnen und Freunde greifen sehr regelmäßig dazu – mal einfach aus Geselligkeit, oft aber auch aus Frust oder Langeweile. Es hört sich alles sehr normal an, ein Problem wird da auch gar nicht gesehen – dieser lockere und unreflektierte Umgang mit Alkohol hat mir nicht gefallen, denn es ist nun mal ein Genussmittel, das zu Abhängigkeit führen kann und der Umgang sollte nicht so selbstverständlich dargestellt und damit heruntergespielt werden.
Es zeichnet sich im Buch schon ab, wohin die Geschichte laufen wird, so dass mich das Ende nicht überrascht hat und auch zum Genre passend ist. Vielleicht ist die Auflösung nach den vielen inneren Kämpfen etwas zu mühelos geraten, ich aber konnte damit leben und fand den Tiefgang deswegen nicht relativiert.
Hannah Schepmann als Sprecherin ist eine sehr gute Wahl. Sie hat eine sehr junge Stimme, die mir als Penny sehr gut gefallen hat und die auch die vielen verschiedenen Stimmungen sehr gut eingefangen hat.
Ich mochte die Geschichte wirklich gerne und empfehle sie daher auch weiter. Warum man sich für einen englischen Titel entschieden hat, verstehe ich leider nicht. Aber das tut dem Inhalt natürlich keinen Abbruch.
Mein Fazit
„No Hard Feelings“ erzählt auf ehrliche und unterhaltsame Weise von Herausforderungen sogenannter Millennials zwischen Selbstsuche, Beziehungsfragen und gesellschaftlichem Druck. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und gerade die Balance aus Humor und tiefsinnigen Themen fand ich sehr gelungen.
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