Tommie Goerz - Meier
Kriminalroman
Verlag: Ars vivendi Verlag
ISBN-13: 978-3-747-20472-6
Dauer: 460 Minuten
Erschienen: 22.2.2023
Sprecher: Felix Holm
Zum Inhalt
„Ein Jahrzehnt saß Meier unschuldig im Knast, verurteilt für einen Mord, den er nicht begangen hat. Nun kommt er, der alles verloren hat, wieder frei. Doch er ist kein gebrochener Mann, er hat die Zeit gut genutzt. Hat die anderen studiert, hat genau zugehört, was sie getan haben und wie. Und er hat Kontakte geknüpft zur Unterwelt. Das Gefängnis war seine Hochschule für das Leben danach. Er hat einen Plan, wie er nach dem Knast wieder auf die Beine kommt. Und dann, zufällig, trifft er auf den Polizisten, der ihn damals eingelocht hat...“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich hatte ein aktuelleres Buch des Autors gehört und war absolut begeistert – dieses hier konnte da leider nicht mithalten.
Nach zehn Jahren wird Meier aus der Haft entlassen – verurteilt für einen Mord, den er nicht begangen hat. Natürlich will er den wahren Täter stellen und hat die Zeit im Knast genutzt, sich zu informieren, zu studieren und Fäden in die Unterwelt zu schnüren. Kann er den wahren Mörder finden?
Es ist ein kurzes Hörbuch für all das, was darin geschieht. Dabei geht es erstmal ruhig los – denn man schaut in Meiers Kopf und erfährt seine Gedanken: Zu seiner unrechten Verurteilung, zu seiner Haft, wie er sie genutzt hat und was er machen will, wenn er endlich rauskommt. Da waren schon interessante Ansätze dabei, auch wenn ich sie absolut nicht nachvollziehen konnte. Denn Meier nimmt seine Situation mit einer relativen Gelassenheit an - zwar hat ihn das Fehlurteil geärgert, aber dann schaut er direkt nach vorne, um zu überlegen, wie er die Zeit sinnvoll nutzen kann. Nach der Entlassung treibt er erst ein bisschen umher, um schließlich seinem Plan nachgehen zu können. Und der ist pfiffig – und gerade am wirklich spannenden Ende schließt sich dann der Kreis um den gut durchdachten Plot.
Ein Kriminalroman ist es für mich weniger – zwar sucht Meier nach dem Mörder, große Teile des Buches aber geht es einfach nur um das Miteinander von ihm und anderen. Etwas gewundert hat mich die Toleranz aller Nebenfiguren, wenn er mit der Wahrheit rausrückte, wo er die letzten zehn Jahre war; das wäre zwar schön, wenn Menschen so reagieren, realistisch fand ich das aber nicht. Gestaltet sind diese Nebenfiguren aber alle gut, und trotz ihrer oft nur geringen Zeit im Buch, haben sie doch eine eigene Geschichte und ich eine gute Vorstellung von ihnen.
Der Schreibstil ist einfach, aber authentisch – gerade in gewissen Kreisen kommt das Lokalkolorit sehr gut durch und auch die Atmosphäre gewisser Orte. Felix Holm als Sprecher hat mir in Meiers Rolle sehr gut gefallen. Er hat eine klare Stimme und eine sehr direkte Art, das Geschehen, aber auch die Gedankenwelt Meiers vorzutragen. Insgesamt ein kurzweiliger Roman, der mir unterhaltsame Stunden geschenkt hat, der mir aber wahrscheinlich nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Ich empfehle eher andere Bücher des Autors.
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