11. September 2024

[Höreindruck] Jørn Precht – Die Heilerin vom Rhein

Jørn Precht – Die Heilerin vom Rhein
Historischer Roman
 

Verlag: Aufbau Audio
ISBN-13: 978-3-757-01287-8
Dauer: 680 Minuten
Erschienen: 5.1.2024
Sprecherin: Christiane Nothofer

   
Buchrückentext
„Diözese Mainz, 12. Jahrhundert: Im Garten des Klosters Disibodenberg gedeihen unter Fürsorge der Nonne Hildegard allerlei Heilpflanzen. Sie forscht an diversen Mitteln, von Wundheilung bis Zahnhygiene – wer krank ist, klopft an ihre Pforte. Doch dem Abt sind ihre Experimente ein Dorn im Auge, er untersagt die weitere Herstellung von Heilmitteln aus Pflanzen. Hildegards Wissensdurst spornt sie an, trotzdem weiterzuforschen. Unermüdlich schreibt sie ihre Erkenntnisse über Glauben und Natur nieder und arbeitet auf ihr großes Ziel hin: ein eigenes Kloster, in dem jede Frau willkommen ist. Wird sie sich gegen die Konventionen ihrer Zeit durchsetzen können?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Hildegard von Bingen ist eine wichtige historische Persönlichkeit, deren Leben ich sehr interessant finde – umso neugieriger war ich auf diesen Roman, in dem die wichtigsten Stationen von Hildegard auf unterhaltsame Weise dargestellt werden. 

Hildegard von Bingen ist bekannt für ihre Heilkünste, aber auch für ihre Visionen, die sie schließlich auch aufgeschrieben hat – für mich hat sie immer etwas magisch-mystisches gehabt, und das hat mir in diesem Roman leider ein wenig gefehlt. Zwar werden alle Stationen ihres Lebens erzählt, Hildegard ist mir aber immer eher fremd geblieben. Obwohl ihr Wirken gut dargestellt wird, habe ich ihre Großherzigkeit nicht richtig gespürt, nicht das Besondere, das sie als Magistra, als Dichterin und Heilkundige ausgemacht hat. Das fand ich sehr schade. Auch die anderen Figuren waren mir ein wenig zu blass, so dass ich der Geschichte zwar gerne gelauscht habe, aber nicht in ihr versunken bin und nicht richtig mit den Charakteren gefühlt habe. Das Leben im Kloster Disibodenberg und später auf dem Ruppertsberg wird sehr gut dargestellt – da hatte ich viele Bilder vor Augen und auch eine Vorstellung vom Leben in dem Kloster. 

Die Geschichte ist insgesamt eine ruhige, und auch wenn es ein paar fiktive Charaktere gibt, die für Überraschungen und Wendungen sorgen, ist es kein spannendes Buch. Im Hörbuch gibt es leider kein Nachwort, in dem darauf eingegangen wird, was Wahrheit und was Fiktion war, das hätte mir sicher bei einigen Situationen geholfen. Der Schreibstil ist angenehm, wobei ich rein vom Stil nicht auf die Epoche hätte schließen können. Manche Dialoge fand ich ein wenig hölzern, was aber auch den eher flach gestalteten Figuren zuzuschreiben sein kann. 

Die Sprecherin Christiane Nothofer hat eine klare Stimme, die ich mochte, auch wenn sie mich nicht richtig in die Zeit hineinziehen konnte und ich kein rechtes Gefühl für das 12. Jahrhundert entwickelt habe. 

Mich hat das Hörbuch gut unterhalten, den Zauber, den ich mit Hildegard von Bingen verbinde, konnte es mir aber leider nicht vermitteln – trotzdem ist das Hörbuch eine schöne Übersicht über das Leben dieser besonderen Frau.

~~ Das Buch stand auf der Shortlist führt den Goldenen HOMER 2024 ~~


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