29. Januar 2024

[Rezension] Harper Lee - "Wer die Nachtigall stört..."

Harper Lee - Wer die Nachtigall stört...
Moderner Klassiker
 

Originaltitel: „To Kill a Mockingbird“ (1960)
Übersetzerin: Claire Malignon
ISBN-13: 978-3-839-89431-6
Dauer: 742 Minuten
Erschienen: 25.09.2019
Sprecherin: Eva Matthes 

   
Zum Inhalt
„Die Geschwister Scout und Jem wachsen im Alabama der 1930er Jahre auf. Jäh bricht die Wirklichkeit in ihre behütete Welt ein, als ihr Vater, der Anwalt Atticus Finch, einen wegen Vergewaltigung angeklagten Schwarzen verteidigt. Finch lehrt seine Kinder Verständnis und Toleranz, allen Anfeindungen und Angriffen ihrer »ehrbaren« Mitbürger zum Trotz.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe das Buch vor Jahren schon mal begonnen zu lesen und bin irgendwie nicht reingekommen, durch den gleichnamigen Film wusste ich aber, worum es geht – jetzt wurde die Geschichte für einen Lesekreis ausgewählt, so dass ich mich am Medium Hörbuch versucht habe – so wichtig das Thema aber ist, hat mich die Umsetzung nicht richtig überzeugen können.

Es braucht eine lange Zeit, bis das zentrale Thema des Buches dann auch zum Mittelpunkt der Geschichte wird, und bestimmt hat die Autorin durch den Aufbau der Geschichte auch gut auf das Thema Rassismus vorbereitet, mir aber war das zu langatmig. Lange begleitet man die beiden Kinder Scout und Jem in ihrer Kindheit, wie sie spielen, was sie erleben und auch, was für Streiche zu aushecken – ein bisschen hat mich das erinnert an Tom Sawyer. Sie wachsen in einer behüteten Welt auf, nur die Ermahnungen des Vaters, alle Menschen gleich zu behandeln, deuten ein wenig den weiteren Verlauf der Geschichte an. Diese zunächst unbedarfte und glückliche Stimmung ändert sich erst, als Atticus einen Farbigen vor Gericht vertritt und Scout und Jem die Anfeindungen allein wegen der Hautfarbe erleben müssen. Für mich ist der Gerichtsprozess der Höhepunkt der Geschichte und den fand ich auch richtig spannend – es vergeht aber einige Zeit, bis der erreicht wird. 

Die Figuren sind gut gezeichnet, dass ich mit Kinderfiguren in Geschichten nicht so viel anzufangen weiß, da kann die Autorin natürlich nichts für. Atticus hat mich sehr beeindruckt – wie er seinen Kindern seine Einstellung vermittelt, wie er sie gleichzeitig aber auch vor der Realität warnt – und sie trotzdem nicht vor der bitteren Wahrheit schützen kann, denn schließlich wird der Farbige wegen eines Verbrechens verurteilt, das es nicht begannen hat, und die Verurteilung erfolgt nur wegen seiner Hautfarbe. Das ist schmerzlich – das war in den 1930er Jahren, in denen das Buch spielt, sicher noch Standard, war es leider auch zum Erscheinungsdatum des Buches 1960, und selbst heute noch gibt es Rassismus und Alltagsrassismus. 

Die Sprecherin Eva Matthes hat eine ruhige Stimme, spricht vor allem aber sehr langsam, was mir die erste Hälfte nochmal länger hat erscheinen lassen.

Es ist ein wichtiges Buch, dennoch hat es einige Längen, die mir das Hören sehr erschwert haben – ich verstehe, warum die Autorin das Buch so aufgebaut hat, wie sie es tat, mich aber konnte es so leider lange Zeit nicht fesseln. Schade.

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