28. Januar 2024

[Höreindruck] Ursula Poznanski - "Saeculum"

Ursula Poznanski - Saeculum
Jugendthriller
 

ISBN-13: 978-3-844-54303-2
Dauer: gekürzt, 366 Minuten
Erschienen: 18.10.2021
Ersterscheinung: 2.11.2011
Sprecher: Aleksandar Radenković
   

Zum Inhalt
„Fünf Tage Leben wie im Mittelalter: im tiefsten Wald, ohne Handy, ohne Strom. So ein Live-Rollenspiel ist eigentlich nicht Bastians Ding. Seiner neuen Freundin Sandra zuliebe fährt der Medizinstudent dennoch mit. Über dem abgelegenen Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll angeblich ein Fluch liegen. Als immer mehr unerklärliche Ereignisse geschehen, beginnt ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Für mich ist diese Geschichte eine ganz besondere, denn durch sie bin ich wieder zu einer Leseratte geworden, nachdem ich jahrelang kaum gelesen hatte. Schon lange hat mich gereizt, nochmal zu der Geschichte zu greifen, hatte aber auch Respekt davor, ob die Faszination von damals dann verloren geht. 

Ich habe mich für das Hörbuch entschieden, und vielleicht war auch das der Fehler. Es ist eine gekürzte Version (was mich grundsätzlich nicht stört, wenn es wirklich nur leichte Kürzungen sind), und bei dieser Geschichte war es vor allem der Einstieg, der mir eher stark gekürzt erschien. Die Geschichte beginnt beim Besuch eines Mittelaltermarktes, und oft liest man in Rezensionen, dass dieser Part eher langatmig ist – ich hatte das so nicht in Erinnerung, fand es im Hörbuch aber sehr gekürzt, um nicht zu sagen zu stark gekürzt; nur kurz war man auf dem Markt, bevor es dann in das Rollenspiel geht, und so hatte man keine Gelegenheit, die verschiedenen Charaktere besser kennenzulernen. 

Die Geschichte ist geschickt aufgebaut, und es gibt Twists, die eher unerwartet kommen. Man merkt, das es ein Jugendbuch ist, insbesondere daran, wie die Charaktere denken und handeln – dabei sind sie gar nicht mehr so jung, sondern alle schon im Studentenalter. Dennoch sind einige naiv, andere dafür schon ganz schön gewieft und gemein. Im Mittelpunkt steht Basti, der Medizin studiert, weil es in der Familie so gewünscht ist und die väterliche Tradition fortgeführt werden soll. Er ist sicher angelegt als sympathischer Charakter, und er ist auch nett, aber leider völlig ohne Ecken und Kanten, so dass er nett war, mir aber auch ziemlich egal – und dadurch war ich auch nicht so gefesselt von der Geschichte. 

Ich erinnere mich noch, dass ich das Buch damals auch ein wenig gruselig fand und mich der „spirituelle Teil“ ein wenig gepackt hat, das war beim Hörbuch nicht so. Überhaupt ist die Atmosphäre nicht gut rübergekommen, denn eigentlich ist es eine gefährliche Situation, in der die Jugendlichen stecken und die Ungewissheit, die Angst, die manche spüren, habe ich leider nicht gefühlt. 

Dass mich das Hörbcuh so gar nicht packen konnte, liegt meiner Ansicht nach vor allem an dem Sprecher – ich kannte  Aleksandar Radenković bislang nicht, finde aber, dass er sehr unprofessionell gesprochen hat und durch seine Intonation alles sehr gestelzt und gekünzelt wirkte – egal, ob es um Beschreibungen von Dingen oder Situationen ging oder um Gespräche der verschiedenen Personen. Hier hat er versucht, durch höheres oder tieferes Sprechen den Einzelnen eine eigene Stimme zu geben, mir hat das aber gar nicht gefallen, weil es sich total unecht anhörte; und so wurde dann leider auch keine Stimmung transportiert. 

Das Hörbuch konnte mich also leider gar nicht überzeugen – trotzdem ist das Buch für mich ein besonderes, weil es mich aus einer damals jahrelang bestehenden Lese-Pause befreit hat und ich dann auch mit dem Bloggen angefangen habe. 

4 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    das war ja ein ordentlicher Flop. Wenn ein Sprecher so gar nicht passt, tut es in den Ohren weh und das Hören macht keinen Spaß. Da hilft das beste Buch nicht.

    "Saeculum" war übrigens auch mein erstes Buch der Autorin. Ich mochte es. :)

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Es war wirklich enttäuschend - und trotzdem habe ich meine erste Erinnerung immer noch "im Herzen", weil ich durch das Buch wieder zum Lesen gekommen bin.

      LG

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  2. Schönen guten Morgen!

    Das ist ja schade! Ich hab ja mit re-reads bisher fast immer sehr gute Erfahrungen gemacht - und grade wenn ein Buch, dass einen vor langer Zeit so begeistert hat, dann plötzlich ganz anders wirkt und man gar nicht mehr den Spaß nachempfinden kann, den man hatte, ist das schon doof. Vor allem wenn es hier (wahrscheinlich) an den Kürzungen und dem Sprecher lag...

    Wie bei Nicole war "Saeculum" auch mein erstes Buch von ihr und ich mochte es damals sehr :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Es lag ganz sicher am Sprecher - der hat mir gar nicht gefallen und an den starken Kürzungen. Ich habe es gerade auch schon bei Nicole geschrieben - das Buch hat weiter einen besonderen Stellenwert, weil es mich zum Lesen zurückgebracht und dann auch zum Bloggen gebracht hat.

      LG Sabine

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