16. Juli 2023

[Rezension] Nicole Steyer - "Die Hexe von Nassau"

Nicole Steyer - Die Hexe von Nassau
Historischer Roman
 

 Verlag: Knaur-Verlag
 ISBN-13: 978-3-426-51132-9
 Seiten: 635 Seiten
 Erschienen: 2.11.2012
 Ersterscheinung: 2.11.2012
 Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
 Umschlagabbildung: AKG images

   
Buchrückentext
„Das Herzogtum Nassau im Jahr 1676: Hier lebt die junge Katharina mit ihrer Mutter in der Nähe der Stadt Idstein. Als Graf Johannes seine grausamen Hexenverfolgungen beginnt, geraten die beiden Frauen in Gefahr. Katharinas Mutter wird hingerichtet. Und auch das Mädchen bleibt von Verdächtigungen nicht verschont, denn sie ist in das Visier des skrupellosen Henkers Leonhard Busch geraten. Dieser schreckt vor nichts zurück, um Katharina in seine Gewalt zu bringen.“

Meine Meinung
Ich lese gerne historische Romane und habe daher auch schon einige Autoren und Bücher kennengelernt. Dieser Roman basiert auf wahren Begebenheiten, so dass meine Neugierde geweckt wurde, leider aber war dann für mich doch wenig Neues zu lesen, so dass der Roman zwar nett und unterhaltsam, für mich aber leider nicht sehr fesselnd war.

Im Mittelpunkt steht die junge Katharina, die im Herzogtum Nassau mit ihrer Mutter lebt. Einige nicht anders erklärbare Ereignisse werden zum Anlass genommen, erneut nach Hexen zu suchen, durch die die Unglücke bedingt sind – und schon bald wird man fündig: Katharinas Mutter wird hingerichtet. Aber auch die Tochter ist vor den Fängen des Henkers Leonhard Busch nicht gefeit, der sich – egal um welchen Preis – in den Kopf gesetzt hat, dass auch Katharina eine Hexe ist…

Eigentlich hat die Autorin alles richtig gemacht und für Neueinsteiger ins historische Genre finde ich diesen Roman auch sehr gelungen. Man bekommt Einblicke in das damalige Leben, auch in die Motivation, Hexen zu verfolgen und zu vernichten. Katharina ist eine sympathische junge Frau, die hilfsbereit und gutmütig durchs Leben tritt, sich aber doch der Gefahr bewusst wird, als ihre Mutter als Hexe verurteilt wird. Sie ist standhaft und mutig und gibt so leicht nicht auf. Der Henker Leonhard dagegen ist einfach nur Böse – er ist missgünstig, eigensinnig und illoyal dem Grafen gegenüber. Man hat als Leser also gleich einen „Feind“ gefunden und eine sympathische Protagonistin, die man gerne begleitet. Anfangs plätschert die Geschichte ein wenig vor sich hin und es braucht, bis Spannung aufgebaut wird – dafür aber hat die zweite Hälfte des Buches einiges zu bieten: es drohen Folter, Flucht und Feuertod und andere Gefahren, die den Spannungsbogen deutlich erhöhen.

Der Schreibstil ist einfach und leicht zu lesen, vielleicht ein wenig zu modern, um ein wirklich historisches Gefühl aufkommen zu lassen – für Einsteiger aber passt es gut, und ich bin sicher, dass die Geschichte auch fesselt und einen Sog auslöst – ich selber habe einfach schon zu viel in diese Richtung gelesen, dass ich bei den meisten Wendungen einfach nicht mehr überrascht war.

Daher empfehle ich das Buch durchaus weiter, auch wenn es mich nicht ganz so begeistern und fesseln konnte.

Mein Fazit
Ein solider historischer Roman, der sich mit der Hexenverfolgung im späten 17. Jahrhundert im Herzogtum Nassau beschäftigt. Die Geschichte braucht ein wenig, um Fahrt aufzunehmen, wird dann aber doch rasant und spannend. Der Schreibstil ist für einen historischen Roman eher einfach, so dass ich das Buch gerade für Einsteiger ins historische Genre empfehle.

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