11. Juni 2022

[Höreindruck] Alex Rühle - "Ohne Netz"

Alex Rühle - Ohne Netz
Erfahrungsbericht
 

 Verlag: DAV
 ISBN-13: 978-3-862-31015-9 
 Dauer: 302 Minuten
 Erschienen: 28.8.2010
 Sprecher: Heikko Deutschmann

   
Zum Inhalt
„Alex Rühle ist ein Netzjunkie. Als SZ-Redakteur surft er durchs Netz, wo er geht und steht. Dass das Blackberry auch am Ende der Welt noch Empfang hat, ist ihm wichtiger, als sonntags gemütlich mit der Familie zu grillen. Doch jetzt will er das größtmögliche Abenteuer: Netzentzug. Entschleunigung. Keine E-Mails, keine SMS – und das bei laufendem Redaktionsbetrieb. In Tagebuchform berichtet er vom kalten Entzug, von blöden Kommentaren seiner Kollegen und steinzeitlichen Dialogen mit der Telefonauskunft.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
„Digital Detox“ ist auch für mich ein Thema, weil ich mir sehr schwer vorstellen kann, ohne Internet zu sein, auf seine positiven Aspekte zu verzichten, und das, obwohl ich in einer Zeit aufgewachsen bin, in der es genau das einfach noch nicht gab. Die positiven Aspekte, auch mal nicht online zu sein, schiebe ich großzügig beiseite, sehe leider nur den Mangel – daher war ich sehr neugierig auf diesen Erfahrungsbericht von Alex Rühle, der sogar 6 Monate drauf verzichtet.

Vorab muss ich sagen, dass ich vielleicht zu viel erwartet habe. Neue und große Erkenntnisse hat mir dieses Hörbuch nicht beschert, vielmehr ist es eine (zum Teil wirklich amüsante) Sammlung von Reaktion anderer auf die „sechs Monate offline“ des Journalisten. Kollegen und Freunde reagieren verständnislos, oft gedankenlos, und plötzlich bekommen Telefonauskunft und deutsche Post einen ganz neuen Stellenwert. Irritiert hat mich, dass Alex Rühle eigentlich ein überzeugter Nutzer des Internets ist und immer wieder betont, wie gut und sinnvoll er es findet – und eigentlich ist für ihn von Anfang an klar, dass er es nach diesen 6 Monaten auch wieder nutzen möchte. Am besten natürlich bewusster und achtsamer – aber diese Einstellung hat mich sehr gewundert. Macht ein völliger Verzicht einer Sache Sinn, wenn man eigentlich nur einen bewussteren Umgang haben will? Mein Weg wäre das nicht gewesen – aber gut, jeder ist anders. Die Reaktionen der Mitmenschen und auch die Nutzung von Alternativen zum Internet waren auf jeden Fall oft amüsant, vermisst habe ich aber neue Aspekte für mich.  

3 Kommentare:

  1. Hi Sabine,

    das hört sich ja leider nicht so ergiebig an... ein Grund warum ich "solche Bücher" oder Berichte auch sehr selten lesen möchte, weil ich danach irgendwie immer keinen Mehrwert mitnehmen :D

    Ich denke aber schon, dass ein Verzicht von etwas Sinn macht, um sich den Umgang damit bewusster zu machen. Ich hab das selber auch mal gemacht, möchte aber hier jetzt nicht näher darauf eingehen - jedenfalls war ich danach befreiter und konnte viel besser mit der Sache umgehen.
    Hier klingt es aber eher so, als wäre dieses Experiment auch mit entstanden, um dieses Buch zu schreiben ^^ Die Reaktionen von anderen wären mir jetzt hier nicht so wichtig zu erfahren, eher was er selbst erlebt.

    Ich hänge ja leider auch viel im Internet, aber eigentlich nur, was meinen Blog betrifft. Manchmal schau ich was nach, was ich auf die schnelle wissen möchte, aber ansonsten ... wüsste ich nicht, was ich da groß machen soll. Das Problem ist, dass ich durch den Blog eine Facebook Seite habe, einen Instagram und twitter Account, und da muss man nunmal Präsenz zeigen, sonst kann man es gleich löschen ^^
    Wobei ich eigentlich nur auf Facebook aktiv bin, mehr oder weniger, für das andere bleibt mir einfach kaum Zeit, bzw. nehme ich mir da auch keine...

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Ich greife eigentlich ganz gerne zu solchen Erfahrungsberichten, weil ich immer denke, dass ich da noch eine Menge Neues erfahre - und dann bin ich enttäuscht, wenn es eben nicht so ist.

      Ich stimme dir zu, Verzicht kann natürlich Bewusstsein schaffen. Facebook und Instagram habe ich ja auch wegen des Blogs, aber wen ich ehrlich bin, bin ich da nicht wirklich präsent. Auf Facebook gar nicht, und bei Insta ab und an mal. So richtigen Mehrwert habe ich durch beides nicht, aber wie du sagst - irgendwie braucht man es ja für einen Blog. Eigentlich dumm ...

      Ich finde, du postet bei Insta sehr regelmäßig - und ich frage mich immer, wie du das zeitlich alles so hinkriegst ...

      LG Sabine

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    2. Naja, die Posts bei Insta dauern 2 Minuten ... *g* Ich kopier den Text von Facebook mitsamt dem Foto und füg noch ein paar Hashtags dazu. Mehr mach ich nicht. Aber dadurch kommentieren dort halt auch sehr wenige.

      Auf Facebook kann man Beiträge ja vorplanen. Das kommt mir sehr entgegen - vor allem da ich ja auch die Blogbeiträge vorplane. Auf FB mach ich das dann meist für eine Woche. Wenn ich die Rezensionen schreibe mach ich direkt ein Foto bzw. such mir einen Hintergrund. Die sind alle gespeichert. Dann nehm ich mir mal 20 Minuten Zeit und plane die Posts: Foto hochladen, ein kurzer Text dazu, der Link, fertig :)
      Zwischendurch teil ich dann auch mal was, wenn ich Lücken habe ... und ja, insgesamt ist es natürlich dann schon viel Zeit. Heute früh z. B. bin ich 2 Stunden am PC gesessen, aber dafür ist für nächste Woche an sich alles fertig :D
      Momentan hab ich nur leider wenig Zeit zum andere Blogs lesen und vor allem kommentieren, aber die nächsten 2 Wochen dürfte es besser werden.

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