6. März 2022

[Rezension] Mac P. Lorne – "Das Herz des Löwen"

Mac P. Lorne – Das Herz des Löwen (Robin-Hood #2)
Historischer Roman
 

Verlag: Knaur-Verlag
ISBN-13: 978-3-426-52145-8
Seiten: 654 Seiten
Erschienen: 2. Juli 2018
Ersterscheinung: 7. Juni 2011
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: © FinePic®, München

   
Buchrückentext
„England 1189: Im Sherwood Forest begegnen sich Robert von Loxley, Robin Hood genannt, und Richard I., der zukünftige König von England. Mit dem Versprechen auf Begnadigung begleiten Robin und seine Gefährten, die zu den „Geächteten“ gehören, den König auf seinem Kreuzweg ins Heilige Land. Nach hartem Kampf, Hunger und Meuterei kehren sie Jahre später zurück nach England. Doch da Richard I. in Gefangenschaft geraten ist und nicht jeder das immense Lösegeld bezahlen will, müssen Robin Hood und seine Gefährten erneut einen gefahrvollen Weg gehen…“

Meine Meinung
Der erste Band der Robin-Hood-Reihe hatte mir sehr gut gefallen, da war ich natürlich gespannt, wie es mit Robin Hood weitergeht. Leider hat mich der Autor mit diesem zweiten Band enttäuscht – ich fand ihn an vielen Stellen langatmig und ohne Spannung.

Der Inhalt ist leicht zusammenzufassen – Robin Hood und seine Gefährten können sich vom Status „Geächtete“ freikaufen, wenn sie Richard Löwenherz ins Heilige Land zum Kreuzzug begleiten. Dass sie dabei eine ganze Menge erleben, ist sicher klar…

Der Autor hat gut recherchiert – das merkt man sofort, so detailliert wie er Szenen beschreibt, aber auch die fiktive Gehsichte geschickt um die harten Fakten drumherumwebt. Leider waren mir manche Beschreibungen zu detailliert, vor allem in den Schlachten (und von denen gibt es viele), wo dann auch genau beschrieben ist, wie brutal und blutig es zugegangen ist und welche Körperteile durch welche Waffe gerade verletzt oder abgetrennt werden. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt, also nicht die Brutalität der Schlacht, sondern wie der Autor es in seinem Roman einbettet, denn man bekommt zwar Einblicke in Richards und Robin Gedanken und Taten und auch das große Geschehen, um was es bei dem Kreuzzug geht, wird angeschnitten, der Schwerpunkt aber liegt in den Kämpfen und leider wirken die Schilderungen der historischen Fakten oft sehr oberlehrerhaft und eben wie aus einem Geschichtsbuch. 

Robin mochte ich im ersten Band sehr, in diesem aber ist er mir zu heldenhaft dargestellt – denn es gibt wirklich keine Situation, aus der er sich nicht zu befreien vermag, egal wie vertrackt sie auch ist. Durch sein zwar großes Herz, aber auch loses Mundwerk gerät er immer wieder in gefährliche Situationen, aber selbst aus den misslichsten Lagen weiß er, sich zu befreien. Richard dagegen wirkt viel menschlicher, er kann herzensgut sein, aber auch Brüllen wie ein Löwe und willkürlich über die Menschen urteilen – das macht ihn nicht sympathisch, aber sehr authentisch.

Die erste Hälfte habe ich mich wirklich sehr gequält, weil ich überhaupt nicht gefesselt war, das wurde erst in der zweiten Hälfte besser, als Robin und Richard wieder zurück in England sind. Dabei ist der Schreibstil lebendig, an manchen Stellen vielleicht etwas modern, aber eingängig und gut lesbar. Gestört haben mich auch die häufigen Teaser am Ende eines Kapitels wie zum Beispiel „er konnte ja nicht ahnen, dass sie sich gerade zum letzten Mal gesehen haben“ oder „Richard sollte den Vorfall später noch einmal bereuen“. Das wurde im Laufe des Buches zum Glück weniger, aber gerade in der ersten Hälfte war es ein oft genutztes Instrument hat mich sehr gestört.

Leider kann ich diesem zweiten Band nur 3 von 5 Sternen geben – ich war mir sicher, dass mir das Buch sehr gut gefallen wird, aber leider hatte ich wohl falsche Erwartungen; nun bin ich gespannt, ob mich der dritte Band wieder mehr fesseln kann.

Mein Fazit
Robin Hood begleitet Richard Löwenherz ins Heilige Land – ich fand gerade die erste Hälfte sehr langatmig, und erst in der zweiten Hälfte hat mich die Geschichte gepackt. Richard hat mich als Figur überzeugt, Robin dagegen war mir zu sehr „Held“. Dafür aber ist der Schreibstil lebendig und lässt sich gut lesen. Ich gebe diesem zweiten Band der Robin-Hood-Reihe 3 von 5 Sternen.

Robin-Hood-Reihe
2. Das Herz des Löwen
3. Das Blut des Löwen 
4. Das Banner des Löwen
5. Der Sohn des Löwen

2 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    diese Schlachten, die mein letztes Buch des Autors sehr dominiert haben, haben auch mir nicht so gut gefallen. Dabei mag ich die geschichtliche Komponente sehr, die der Autor bildhaft erzählt.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Ja - ich bin da auch hin und her gerissen. Ich werde die Reihe auch weiterlesen, aber leider war dieser Band nicht meins.

    LG Sabine

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