[Höreindruck] Paul Auster - "Winterjournal"

Paul Auster - Winterjournal

Autobiographie, Romanbiographie
 

Originaltitel: „Winter Journal“

Übersetzerin: Werner Schmitz

Verlag: DAV (Der Audio Verlag)

ISBN-13: 978-3-862-31305-1

Dauer: ungekürzt, 426 Minuten

Erschienen: 1.10.2013

Sprecher: Burghart Klaußner

   

Zum Inhalt

„Paul Auster zieht Bilanz, die Bilanz eines intensiv gelebten Lebens. Winter Journal ist eine poetische, zarte Autobiographie. Der Autor nimmt den Hörer mit zu all den Orten, an denen er lebte. Er lässt seine Liebesbeziehungen Revue passieren: viele kleine, einige große, immer aber leidenschaftlich gelebte. Und dann – dreißig Jahre lang – nur noch eine, die große Liebe zu Siri Hustvedt. Er erzählt über seine Kinder, ihr Aufwachsen, ihre Selbstständigkeit. Er beschreibt seine Blessuren, Krankheiten und Süchte, auch Begegnungen mit dem Tod. Eine schonungslose, emotionale Reise zu sich selbst und eine zärtliche Liebeserklärung an seine Frau.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung

In letzter Zeit habe ich häufig zu Paul Auster gegriffen und ihn schätzen gelernt, da liegt es nahe, auch den Menschen Paul Auster näher kennenlernen zu wollen. In diesem Werk sinniert er über sein Leben – seine Liebesbeziehungen, seine Kinder und seinen Alltag; nicht spektakulär oder spannend, aber dennoch interessant und aufschlussreich.

Gefallen hat mir vor allem die Erzählperspektive – denn es gibt einen Erzähler, der in der Du-Perspektive schreibt; am Anfang sicher gewöhnungsbedürftig, dann aber fühlte ich mich richtiggehend involviert in das, was geschieht und was der Autor erzählt. Da gibt es viel Alltägliches, Emotionales und Notwendiges, Beschreibungen eines ganz normalen Lebens mit Höhen und Tiefen und wie gesagt – das Buch ist nicht spannend; aber – es hat mich in meinen eigenen Erinnerungen schwelgen lassen und das hat mir gut gefallen. 

Der Schreibstil ist unverkennbar Paul Auster, gut zu lesen bzw. hören, voller Atmosphäre und sehr einfühlsam. Er geht behutsam mit Worten um und schafft eine warme, zum Teil auch melancholische Stimmung – ich habe das sehr gemocht und finde das Hörbuch zum „Nebenbei hören“ sehr angenehm. 

Burghart Klaußner gehört zu meinen Lieblingssprechern mit seiner eher gesetzten und warmen Stimme, und ich schätze seine engagierte und dennoch nicht aufdringliche Art, ein Hörbuch einzusprechen. So war es auch mit diesem; denn er hat Paul Auster damit eine eigene Stimme gegeben. 

Für Fans von Auster sicher unverzichtbar – ich gebe dem Hörbuch 4 von 5 Sternen.