29. Oktober 2021

[Höreindruck] Peter Stamm – "Das Archiv der Gefühle"

Peter Stamm – Das Archiv der Gefühle
Gegenwartsliteratur
 

Verlag: Argon-Verlag
ISBN-13: 978-3-839-87136-2
Dauer: 305 Minuten
Erschienen: 25. August 2021
Sprecher: Christian Brückner

   
Zum Inhalt
„Die Sängerin Fabienne heißt eigentlich Franziska, und es ist 40 Jahre her, dass sie eng befreundet waren und er ihr seine Liebe gestand. Fast ein ganzes Leben. Seitdem hat er alles getan, um Unruhe und Unzufriedenheit von sich fern zu halten. Er hat sich immer mehr zurückgezogen und nur noch in der Phantasie gelebt. Er hat sein Leben versäumt. Aber jetzt taucht Franziska wieder auf. Gefährdet das seine geschützte Existenz, oder nimmt er diese zweite Chance wahr?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Peter Stamm entwickelt sich immer mehr zu einem Lieblingsautor – auch in diesem Buch überzeugt er mich wieder mit seiner poetischen Sprache und seinen klugen Gedanken um vermeintlich banale Themen.
Ein Archivar denkt über sein Leben nach – über verpasste Chancen, Entscheidungen des Lebens, über Liebe, Freundschaft und Einsamkeit. Dabei spielt er ein gefährliches Spiel: „was wäre gewesen, wenn …“. Als er dann eine zweite Chance bekommt, fiebert er ihr entgegen und weiß einfach nicht, welche die richtige Entscheidung sein wird.

Es ist eine ruhige Geschichte und richtig viel passiert nicht – es ist eher ein langer innerer Monolog, ein Rückblick des Lebens und Gedanken zu vertanen Chancen. Dass der namenlose Protagonist Archivar von Beruf war, passt sehr gut in das Szenario – so wie er früher Zeitungsartikel sortiert hat, führt er dies nun mit privaten Erlebnissen fort. Mich haben viele der Gedanken kalt erwischt und mich über mein eigenes Leben nachdenken lassen. In manchen Punkten konnte ich den Archivar sehr gut verstehen, in anderen dagegen gar nicht – ich fand ihn aber sehr authentisch und hatte von ihm und seinem Leben sehr genaue Vorstellungen. 

Christian Brückner als Sprecher hat genau den richtigen Ton getroffen – seine sehr markante Stimme hat dem Archivar zum Leben erweckt, und in keiner Sekunde habe ich gezweifelt, dass genau er gerade mit mir spricht. Nur das Ende hat mir leider nicht zugesagt, weil es wie abgeschnitten wirkte, mitten im Gedanken einfach abgebrochen. Insgesamt gebe ich dem Hörbuch daher 4 von 5 Sternen.


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