29. Juli 2020

[Rezension] Geraldine Schüle – "Grenzenlos leben: Meine sieben Reisen in die Welt und zu mir selbst"

Geraldine Schüle – Grenzenlos leben: Meine sieben Reisen in die Welt und zu mir selbst 
Erfahrung

Verlag: Droemer-Knaur-Verlag
Covergestaltung: ki 36 Sabine Krohberger
Coverabbildung: © Patrick Ortlieb
ISBN 13: 978-3-426-79074-8
Seiten: 224 Seiten
Erschienen: 1. April 2020

Zum Inhalt
„Geraldine Schüle erzählt von sieben Reisen, die sie an unterschiedliche Enden der Welt und dabei zugleich zu sich selbst geführt haben. Es sind Reisen, die sie an ihre Grenzen bringen und ihr gerade deshalb zeigen, wer sie ist, wer sie sein will. 
Ob in Kairo im Arabischen Frühling, im Südlibanon bei der Hisbollah oder in Palästina in einer Zirkusschule: Immer wieder stellen Menschen und Orte infrage, was sie zu wissen glaubt. Unterwegs stößt sie auf eine unerwartete Lebensphilosophie: Den Clown. Als Sinnbild einer inneren Haltung lehrt er sie, dass in jedem Scheitern eine Chance auf Veränderung liegt und lässt sie das Leben mit anderen Augen sehen.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
In letzter Zeit habe ich Reiseberichte für mich entdeckt, in denen es auf der einen Seite darum geht, Land, Leute und Kultur kennenzulernen, auf der anderen Seite aber auch um das eigene Erleben in eben diesem fremden Land. Mit diesen Erwartungen habe ich das Buch begonnen, leider aber waren diese wohl falsch, denn meinen Geschmack hat die Autorin mit ihren Schilderungen leider nicht getroffen.

Bereits als 17-jährige beginnt Geraldine Schüle mit dem Reisen. Dabei geht es hier weniger um Entdeckung von Kulturen oder Menschen, sondern vielmehr um Fragen nach der eigene Existenz und der Suche nach sich selbst. Dabei sind die Ziele durchaus interessant, und über Länder wie Indien, Ägypten, Israel, Palästina oder den Libanon hätte ich gerne mehr erfahren. Aber leider ist es so, dass eben Kulturen und Menschen nicht so den Mittelpunkt des Buches bilden, vielmehr die philosophischen Gedanken der Autorin über das Leben – und hier speziell über die Clownerie als Lebensphilosophie. Manche Gedanken waren hier durchaus interessant, trotzdem waren meine Erwartungen einfach ganz anders und wurden leider nicht erfüllt. Wenn man also ein Reisetagebuch erwartet, ist man hier falsch und ich muss von dem Buch abraten.

Das, was die Autorin erlebt, möchte und kann ich nicht bewerten, da es ihre eigenen Erfahrungen sind – ich kann aber wohl sagen, dass sie an vielen Stellen sehr naiv an die Sache herangeht und sie von Glück sagen kann, heil aus einigen Situationen herausgekommen zu sein. Was ich aber bewerten kann ist die Art, wie das Buch aufgebaut ist und wie die Autorin ihre Botschaften weitergibt. Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, eher umgangssprachlich, was mich aber nicht gestört hat. Die philosophischen Gedanken waren mir zu „lehrerhaft“, zu sehr mit erhobenem Zeigefinger dargestellt und das hat mich schon genervt. Es gibt im Leben nicht nur eine Wahrheit – beim Lesen ist bei mir aber ein anderer Eindruck entstanden.

Wer sich auf die Lebensphilosophie der Clownerie einlassen möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen, wem es aber mehr um Reiseberichte und um persönliche Erfahrungen in fremden Kulturen geht, dem würde ich von diesem Buch eher abraten. Ich gebe drei von fünf Sternen.

WERBUNG: Vielen Dank an NetGalley und den Droemer-Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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