22. Mai 2020

[Rezension] Oliver Pötzsch – "Die Henkerstochter"

Oliver Pötzsch – Die Henkerstochter (Henkerstochter-Saga #1) 
Historischer Krimi

Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN 13: 978-3-844-92216-5
Dauer: ungekürzt, 907 Minuten
Erschienen: 7.11.2019
Sprecher: Johannes Steck

Zum Inhalt
„Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayerischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Eine Tätowierung deutet auf Hexenwerk hin, und sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme des Ortes. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr unter Folter ein Geständnis entlocken, doch er ist überzeugt: Die alte Frau ist unschuldig. Unterstützt von seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus macht er sich auf die Suche nach dem Täter.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Das Buch lag schon sehr lange bei mir und ich weiß gar nicht so recht, warum ich es nicht schon längst gelesen habe – denn ich mag historische Romane gerne, nur auf das Sub-Genre historischer Krimi muss ich richtig Lust haben. Jetzt aber war der richtige Zeitpunkt und mir hat das Buch wirklich gut gefallen.

Im Mittelpunkt der Geschichte aus dem Jahr 1659 steht der Henker Jakob Kuisl – in Schongau wird ein Junge mit einem merkwürdigen Mal auf der Schulter tot aufgefunden. Schnell ist klar, dass dahinter eine Hexe steckt, und Jakob soll der verdächtigen Hebamme Martha Stechlin ein Geständnis entlocken. Doch er glaubt nicht ihre Schuld und sucht nun den wahren Mörder.

Ich mochte das Buch – es ist spannend und lehrreich zugleich. Zum einen ist die Suche nach dem Mörder voller Wendungen und Überraschungen, und es gibt einige brenzlige Situationen, die Jakob und der Medicus Simon Fronwieser bewältigen, zum anderen lernt man auch eine Menge über die damalige Zeit. Wenn mir auch nicht neu, fand ich den Einblick in das Leben eines Henkers sehr interessant – denn beileibe tötet und foltert er nicht den ganzen Tag, sondern ist in der Heilkunde sehr bewandert und unterstützt so den Medicus. Insgesamt mag ich es gerne, über den Alltag des Mittelalters zu lesen – und wenn man dann noch sympathische Protagonisten begleiten darf, macht es die Lektüre noch mal leichter.

Die Figuren wurden von Oliver Pötzsch wirklich gut gezeichnet – Jakob ist schon ein etwas knurriger Kauz, dabei aber hat er das Herz am rechten Fleck und kommt eher als „liebenswerter“ Henker rüber. Den Medicus Simon mochte ich auch, obwohl er manchmal etwas tollpatschig scheint, dafür aber weiß er, sich für eine Sache einzusetzen. Die titelgebende Tochter von Jakob mochte ich dagegen nicht so sehr – sie wirkt leider etwas zickig. 

Was mir am Hörbuch nicht gefallen hat, ist der Dialekt, denn das Buch wird zumindest in den Dialogen im Dialekt gesprochen – das ist aber sicher mein persönliches Problem und weder dem Autor noch dem Sprecher vorzuhalten. Wahrscheinlich sogar ist es sehr pfiffig, die Figuren in ihrem Dialekt zu Wort kommen zu lassen – ob das authentisch ist, kann ich leider nicht sagen, wohl aber, dass ich Johannes Steck als Sprecher sehr wandlungsfähig und auch für dieses Hörbuch gut ausgewählt finde.

Insgesamt gebe ich 4 von 5 Sternen. 

Die Henkerstochter Reihe
1. Die Henkerstochter
2. Die Henkerstochter und der schwarze Mönch
3. Die Henkerstochter und der König der Bettler
4. Der Hexer und die Henkerstochter
5. Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg
6. Die Henkerstochter und das Spiel des Todes
7. Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf
8. Die Henkerstochter und der Fluch der Pest




4 Kommentare:

  1. Hallo Sabine!

    Wie schön dass du jetzt auch mit der Reihe gestartet bist - ich hab nicht allen Bänden 5 Sterne gegeben, aber insgesamt finde ich sie einfach super klasse!

    Grade bin ich auch mit dem neuen Band fertig geworden -da hat sich übrigens der Titel geändert in "Die Henkerstochter und der Fluch der Pest" ;) Wieder eine grandiose Fortsetzung!!! Da wünsch ich dir viel Spaß beim weiterlesen oder -hören!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Vielen Dank! Auch für den Hinweis mit dem neuen Buchtitel. ;-)

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  2. Liebe Sabine,
    ui, da bin ich genauso ein Spätzünder wie du! ich habe zwar 2 oder 3 Bücher der reihe hier und sogar eine sehr schöne und besondere Ausgabe, die ich einmal bei einem Flohmarkt gefundene habe, abr gelesen habe ich noch keinen der Bände. Wird wohl auch endlich Zeit!!!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Ich kann mir gut vorstellen, das dir die Reihe gefällt - ich bin schon gespannt, was du sagen bzw. schreiben wirst!

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