Lily King - Euphoria
Verlag: dtv
Umschlaggestaltung: Wildes Blut, Atelier für Gestaltung, Stephanie Weischer unter Verwendung von Fotos von gettyimages und Arcangel Images
ISBN 13: 978-3-423-14580-0
Seiten: 264 Seiten
Erschienen: 7. Juli 2017
Originaltitel: „Euphoria“
Übersetzer: Sabine Roth
Zum Inhalt
„Neuguinea, Anfang der dreißiger Jahre: Die amerikanische Ethnologin Nell Stone, bereits in ihrer Jugend berühmt, ist körperlich am Ende, als sie mit ihrem Mann Fen nach langer Feldforschung zu einer Kolonialstation zurückkehrt. Dort begegnen sie Andrew Bankson aus England, auch er Ethnologe, der ihnen eine Zusammenarbeit vorschlägt. Erschöpft von vergeblichen Versuchen, die Stämme am Sepik-Fluss zu erforschen, gelangt das Trio zu den Tam, einem von Frauen dominierten Stamm. Schon bald entwickelt sich zwischen Nell und Andrew mehr als nur eine enge Arbeitsbeziehung. Und je tiefer die Wissenschaftler die ungewöhnlichen Rituale der Tam erforschen, desto deutlicher treten individuelle Wünsche und Interessen hervor. Die Spannungen, denen sie bald ausgesetzt sind, enden dramatisch ...“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Irgendwie hatte mich der Klappentext nicht so richtig angesprochen, da das Buch aber ein Geschenk war, wollte ich ihm doch eine Chance geben – zum Glück! Ich habe zwar etwas gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, die zweite Hälfte aber war dann sehr spannend, und die habe ich dann in einem Rutsch durchgelesen.
Eigentlich ist es mehr eine Dreiecksgeschichte und wer sich auf tiefere Einblicke in die Wissenschaft der Ethnologie gefreut hat, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Zwar sind die drei Hauptfiguren alle Ethnologen und einen gewissen Einblick in deren Arbeit erhält man auch, trotzdem stehen die Beziehungen zwischen den dreien und deren Emotionen deutlich im Vordergrund.
Lily King hat einen sehr schönen Erzählstil, eher unaufgeregt und trotzdem voller Tiefe und Eindringlichkeit. Insgesamt ist die Geschichte sehr ruhig erzählt und selbst wenn es spannender wird, bleibt die Erzählweise ruhig. Mir hat das gefallen.
Die Charaktere sind inspiriert von historischen Persönlichkeiten – ich fand sie gut ausgearbeitet und vor allem ihr Gefühlsleben sehr authentisch und glaubhaft dargestellt. Nell, die sich als Wissenschaftlerin einen Namen gemacht hat, ist in ihrer Ehe nicht glücklich und steht dennoch zu ihrem nicht immer sehr sympathischem Ehemann Fen. Fen leidet darunter, dass seine Frau erfolgreicher ist, hat eine ganz eigene Weise, fremde Völker zu studieren und lebt dabei auch eine gehörige Portion Egoismus aus. Andrew – der dritte im Bunde – ist ein sehr feinfühliger Mensch, der mit sich und seinen Gefühlen hadert und nicht aus seiner Haut kann. Die drei bilden ein explosives Gespann, wobei die Energie tatsächlich die meiste Zeit unter der Oberfläche schwelt.
Den Einstieg fand ich etwas schwierig, irgendwie hatte ich Probleme, mich einzufinden in der Geschichte Dann aber hat es plötzlich klick gemacht, und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich mochte die Geschichte sehr und gebe 4,5 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Nach kleineren Startschwierigkeiten mochte ich die ruhige, aber dennoch spannende Geschichte sehr – auch wenn es im klassischen Sinne eine Dreiecksgeschichte ist. Die Charaktere fand ich sehr gut erarbeitet, der Schreibstil ist atmosphärisch und intensiv – ich gebe 4,5 von 5 Sternen.
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