[Leseeindruck] Charlotte Link - "Die Rosenzüchterin"

Charlotte Link - Die Rosenzüchterin

2 Zeitebenen

Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: Design Team,. München
Umschlagabbildung: Mauritius /Pigneter
ISBN 13: 978-3-442-45283-5
Seiten: 606 Seiten
Erschienen: 1. Oktober 2002

Buchrückentext

„Ein Geheimnis umgibt das alte Rosenzüchterhaus von Le Variouf. Und alle Spuren scheinen in die Vergangenheit seiner Bewohnerinnen zu weisen – in die Jahre, als die idyllische Insel Guernsey von deutschen Truppen besetzt war.“

Meine Meinung

Ich bin ein großer Fan von Charlotte Link und gerade ihre Bücher, die sich mit dem dritten Reich auseinandersetzen, haben mir sehr gut gefallen – bei „Die Rosenzüchterin“ musste ich dagegen passen: weder haben mich die Charaktere, noch der Verlauf der Geschichte gepackt, so dass ich das Buch nach 262 Seiten abgebrochen habe.

Es ist ein schon älteres Buch der Autorin, aber ich weiß, dass sie das besser kann: Die Charaktere sind völlig überzogen in ihrer Darstellung, so dass sie – auch nicht in Hinblick auf die Zeit, in der die Geschichte spielt – überhaupt nicht authentisch sind. Keinen von ihnen mochte ich, und bei keinem hatte ich das Bedürfnis, sie in ihrer Geschichte weiter begleiten zu müssen. Die Geschichte selber ist eher zäh – Spannung ist gar nicht aufgekommen, auch wenn die Erzählweise der verschiedenen Zeitebenen genau das eigentlich vereinfacht. Doch weder hat mich die Zeit um die 1940er Jahre noch die der mittlerweile schon etwas zurückliegenden Gegenwart, die 1999er Jahre, irgendwie gepackt oder gefesselt. Dabei habe ich am Schreibstil gar nichts auszusetzen – der ist angenehm zu lesen, weder besonders anspruchsvoll, aber auch nicht zu trivial. Es waren vor allem die Charaktere, die mir zu stereotyp und zu überzogen gezeichnet waren. Schade – denn eigentlich hätte die Geschichte genau in mein Beuteschema gepasst. Aber so habe ich nur  knapp die Hälfte des Buches lesen können.