9. Juli 2019

[Rezension] Leonie Faber - "Die Zeitenbummlerin"

Leonie Faber - Die Zeitenbummlerin
Gegenwartsliteratur

Verlag: Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: Sabine Kwauka
Umschlagabbildung: McMillan Digital Art / Gettyimnages / Vertyr / Shutterstock, Sparrowbh
ISBN 13: 978-3-426-51880-9
Seiten: 334 Seiten
Erschienen: 1. April 2016

Buchrückentext
„Die Journalistin Josefine, 52 und frisch verlassen, soll Menschen interviewen, die erfolgreich aus der Hektik des Alltags ausgestiegen sind. Um die Erfahrung der Langsamkeit dabei am eigenen Leib zu spüren, macht sie die Reise zu ihren Interviewpartnern mit dem Fahrrad. Die Tour von Berlin über die Ostseeküste bis nach Norwegen wird zum Abenteuer und belohnt sie schließlich mit etwas ganz Besonderem: der Begegnung mit sich selbst.“

Meine Meinung
Ich hatte keine großen Erwartungen, als ich zu diesem Buch gegriffen habe, umso mehr hat es mich gefreut, dass mich die Geschichte um die 52-jährige Josefine, die sich mit dem Fahrrad aufmacht, um sich selbst zu entdecken, so sehr angesprochen und begeistert hat.

Es ist vor allem die gelungene Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang, die mich überzeugte – es gibt immer wieder Szenen, bei denen ich schmunzeln musste, aber genauso auch Gedanken, die mich haben innehalten lassen. Insgesamt ist die Geschichte eine, die bei mir irgendetwas losgetreten hat und mir sehr viele Denkanstöße gegeben hat – und das auf eine angenehme, nicht belehrende, dafür aber unterhaltsame Art und Weise.

Josefine mochte ich von Anfang an – sie ist so authentisch und echt mit all ihren Ecken und Macken, großherzig und einfach liebenswert. Ich mochte, dass sie das Ungewöhnliche wagt und Dinge anfängt, die sie eigentlich nie probiert hätte. Es ist interessant, ihre Gedanken und Gefühle mit zu erleben – egal, ob es um die Anstrengungen durch das ungewohnte Fahrradfahren geht oder um neue Erfahrungen wie das Apnoe-Tauchen. Auch andere Figuren sind gut gezeichnet, wobei mir manche zu esoterisch angehaucht waren – das liegt aber natürlich auch in der Natur der Geschichte, denn die Journalistin soll ja Menschen interviewen, die sich bereits erfolgreich entschleunigt haben und so der Hektik des Alltags entkommen konnten.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, leicht zu lesen, mit Charme und Witz, dabei aber immer den richtigen Ton treffend, insbesondere auch, wenn es um tiefgründige Gedanken geht. Und hier hat die Autorin nicht einfach nur ein paar „Kalender-Weisheiten“ aufgegriffen, sondern sich mal von anderer Seite an Ideen und Botschaften herangewagt.

Ich mochte das Buch sehr gerne – da es mir dann doch an einigen Stellen zu sehr ins Genre „Frauenroman“ abrutschte, gebe ich gute 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein schöner Wohlfühlroman, der mich nicht nur hat Schmunzeln lassen, sondern auch zum Nachdenken anregt. Eine schöne Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang. Ich habe die sympathische Journalistin gerne begleitet auf ihrer Reise zu sich selbst, der leicht-lockere, ansprechende Schreibstil hat das Lesen nochmal mehr zum Vergnügen werden lassen. Ich gebe gute 4 von 5 Sternen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.