3. Juli 2019

[Höreindruck] Amélie Nothomb - "Der Professor"

Amélie Nothomb - Der Professor
Gegenwartsliteratur

Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN 13: 978-3-899-03113-3
Dauer: 300 Minuten
Erschienen: 1. März 2003
Originaltitel: „Les Catilinaires“
Übersetzer: Wolfgang Krege
Sprecher: Walter Kreye

Zum Inhalt 
„Die alten Eheleute Hazel sehnen sich nach einem friedlichen Lebensabend auf dem Land. Als sie ihr kleines Traumhaus beziehen, dürfte ihrem Glück eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Doch dann lernen sie ihren Nachbarn kennen. Ein Psychothriller, der Alptraum, Endzeitstimmung und schlagfertigen Witz zu einem atemberaubenden Hörgenuß vereint.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich bin ein wenig unentschlossen, was ich von dieser Geschichte halten soll – sie war auf eine subtile Art spannend und hat mich in ihren Bann gezogen, dann wird sie bitterböse und am Ende bleibe ich erschrocken zurück. Doch am meisten beschäftigt mich die Frage „was will die Autorin mir sagen“ – oder vielleicht auch „will sie mir überhaupt irgendetwas sagen oder einfach nur mit Sarkasmus und Ironie verstören?“.

Schreiben kann Amélie Nothomb und auch der Spannungsbogen, der langsam und stetig steigt, diese knisternde Atmosphäre, die Böses ahnen lässt – das ist wirklich sehr gelungen. Die abwertenden Äußerungen aber über eine Person haben mich eher abgestoßen, und gefehlt hat mir auch die Erklärung der Motivation, warum der Nachbar jeden Tag zur gleichen Zeit auftaucht.

Ich hatte beim Hören sehr viele Bilder im Kopf, vielleicht auch, weil ich mir diese Geschichte sehr gut als Theaterstück vorstellen kann – wegen der wenigen Charaktere, die eine Rolle spielen, und auch wegen der reduzierten Örtlichkeiten. Unklar ist mir aber immer noch, was die Autorin mit dieser Geschichte möchte – einfach nur auf bissige Art unterhalten, ein Spiegelbild der Gesellschaft zeichnen oder ist es vielleicht doch auch die Verarbeitung eigener Erfahrungen, so wie ja auch in anderen Romanen von ihr autobiographische Züge versteckt sind.  

Ich bin unschlüssig, ob ich der Autorin noch eine weitere Chance geben soll, nachdem sie mich jetzt bereits zum dritten Mal unschlüssig zurücklässt – in diesem Roman jedoch mochte ich zumindest diese subtile Spannung und knisternde Atmosphäre – ich gebe 4 von 5 Sternen.


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