15. Dezember 2018

[Rezension] Marita Spang - "Die Rose des Herzogs"

Marita Spang - Die Rose des Herzogs
Historischer Roman, Romanbiographie

Verlag: Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Bridgeman images; Wikimedia /Matthäus Merian; FinePic /shutterstock
ISBN 13: 978-3-426-52022-2
Seiten: 670 Seiten
Erschienen: 2. November 2018

Buchrückentext
„1792: Charlotte de Rohan-Rochefort kann es nicht genießen, als der fünf Jahre jüngere Louis-Antoine, Herzog von Enghien, um sie zu werben beginnt. Zu frisch ist Charlottes Trauer um ihren Verlobten, der den Septembermassakern in Paris zum Opfer gefallen ist. Doch der Herzog bleibt hartnäckig, und was als platonische Freundschaft beginnt, entwickelt sich schließlich zu einer tiefen gegenseitigen Liebe, die politischem Kalkül ebenso trotzt wie den häufigen kriegsbedingten Trennungen. Doch dann soll Louis-Antoine von den Royalisten zum Anwärter auf den Thron gekürt werden – und wird damit zur Bedrohung von Napoleon Bonaparte…“

Meine Meinung
Es ist nicht meine erster Roman der Autorin und ganz sicher auch nicht mein letzter, denn wieder hat Marita Spang es geschafft, Fiktion und Wirklichkeit so geschickt zu vermischen, dass eine spannende und fesselnde Geschichte entsteht und man ganz nebenbei auch noch einiges über die Zeit der französischen Revolution lernt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Charlotte de Rohan-Rochefort, eine zwar unbekannte, aber nicht minder starke Persönlichkeit, deren Leben von der französischen Revolution geprägt ist. Sie muss fliehen, das Land verlassen und immer wieder um die Liebe ihres Lebens kämpfen.

Gefallen hat mir, dass man ganz nebenbei viele historische Fakten erfährt und die französische Revolution mal aus ganz anderer Sicht erlebt, nämlich aus Sicht der Bevölkerung, die im Alltag ums Überleben kämpft, um ihre Lieben bangt und sich ihres Lebens nicht sicher sein kann. Mit Charlotte hat sich die Autorin eine sympathische und gleichzeitig auch interessante Persönlichkeit ausgesucht, die ich gerne begleitet habe. Sie ist eine mutige und starke Person, die leider nicht immer so kann, wie sie gerne möchte und damit auch eine Frau ihrer Zeit ist und bleibt. Ich mochte ihre anpackende Art, ihre Beharrlichkeit und ihren Optimismus – und den zu behalten war in der aufregenden Zeit Napoleons nicht immer einfach. Charlotte ist aber auch eine tragische Figur und so sehr ich sie mochte, so sehr habe ich auch mit ihr gelitten. Auch ihr Liebster Louis-Antoine ist mir rasch ans Herz gewachsen – auch wenn ich ihn wegen seiner Sturheit manchmal hätte schütteln wollen. Aber er hat seine Ideale, die er nicht aufgibt, auch wenn er darunter zu leiden hat. Und auch er ist ein Mann seiner Zeit, der Konventionen unterliegt, die man heute nicht mehr nachvollziehen kann. Auch die anderen Figuren sind sehr gut gezeichnet, und man merkt, dass sich die Autorin mit ihnen beschäftigt hat, weil sie auch jeder noch so kleinen Figur wirklich Leben einhaucht. 

Die Geschichte wird im Rückblick erzählt, aus Sicht der nun sterbenden Charlotte. Der Schreibstil ist der Zeit angemessen, dennoch aber gut zu lesen und sehr lebendig. Die Autorin versteht es, Atmosphäre zu schaffen und mich als Leserin in die Geschichte zu ziehen – ich hatte nicht nur alle Schauplätze genau vor Augen, sondern fühlte mich als Teil der Geschichte. 

Während ich das erste Drittel des Buches noch ein wenig langatmig fand, hat sich das dann im letzten Drittel drastisch geändert – hier überschlagen sich die Ereignisse, es ist spannend, und ich konnte das Buch nur schlecht aus der Hand legen. Und obwohl man den Ausgang der Geschichte kennt, will man doch wissen, wie es denn nun dazu kommen konnte. 

Ich habe „Die Rose des Herzogs“, dessen Titel nicht passender sein könnte und der sich im Laufe des Buches erklärt, sehr gerne gelesen. Nur im ersten Drittel habe ich mich ein wenig schwer getan, weil ich noch nicht so richtig gefesselt war – ich gebe daher gute 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Wieder ist der Autorin gelungen, Wahrheit und Fiktion geschickt miteinander zu verknüpfen und so einen lehrreichen wie auch spannenden historischen Schmöker zu schreiben. Zwar braucht die Geschichte etwas Zeit, um richtig in Gang zu kommen, dann aber ist sie spannend und fesselt, so dass man das Buch kaum aus den Händen legen kann. Der lebendige Schreibstil, die sehr gut gezeichneten Charaktere und die sympathische Protagonistin lassen den Leser richtig eintauchen in die Geschichte. Ich gebe gute 4 von 5 Sternen.  

Werbung: Vielen Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Hey Sabine,

    Eine tolle Rezension zum Buch, allerdings finde ich nicht, dass es die Sicht der Bevölkerung ist. Es sind ja Adelige, denen durch die franzöische Revolution der Besitz genommen wurde. Das ist ja nur ein kleiner Teil der Bevölkerung Frankreichs. Dass man einiges über die französische Revolution lernt, da stimme ich dir aber auf jeden Fall zu.
    Bei mir war es das erste Buch aus dieser Zeit. Ich möchte in Zuunft auf jeden Fall nochmal ein Buch lesen, dass die Dinge in den Vordergrud stellt, für die die Revolutionäre gekämpft haben. Immerhin sind diese für unsere heutige Demokratie ein wichtiger Meilenstein.

    Lg, Moni

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