17. Dezember 2018

[Rezension] Astrid Fritz - "Der Hexenjäger"

Astrid Fritz - Der Hexenjäger
Historischer Roman

Verlag: Rororo
Umschlaggestaltung: any.way, Barbara Henke /Cordula Schmidt
ISBN 13: 978-3-499-27467-1
Seiten: 444 Seiten
Erschienen: 20. November 2018

Buchrückentext
„Schlettstadt im Elsass 1484: Die Mutter der jungen Krämertochter Susanna, liegt tot in der Stube aufgebahrt. Bruder Heinrich, päpstlicher Inquisitor und Prior des hiesigen Predigerklosters, erscheint, um Trost zu spenden. Fast väterlich sorgt er sich um die junge Frau.
Doch bald schlägt die Fürsorge in Wahn um. Er lässt Susanna nicht mehr aus den Augen. Was sie nicht weiß: Seit einiger Zeit verfolgt Bruder Heinrich als Inquisitor die Vernichtung der «brandgefährlichen Sekte der Hexen». Viel zu spät erkennt Susanna, dass auch sie sich vor Heinrich in Acht nehmen muss.“

Meine Meinung
Auch wenn ich manches etwas oberflächlich und konstruiert empfunden habe, empfehle ich das Buch doch gerne weiter, gerade auch an solche Leser, die sich mal an das Genre „historischer Roman“ heranwagen wollen.

Der Titel „Der Hexenjäger“ lässt vermuten, dass tatsächlich Heinrich Kramer, bekannt auch als Autor des Hexenhammers, im Mittelpunkt der Geschichte steht – dem ist aber nicht so, auch wenn er eine wichtige Figur in der Geschichte ist und man viele Einblicke in seine Kindheit und Jugend erhält, die erklären sollen, warum er sich der Hexenverfolgung verschrieben hat. Hauptfigur ist aber die junge Susanna Mittnacht, die nach dem Tod der Mutter zunächst den Haushalt führt, dann aber verheiratet wird und nach Straßburg zieht. Hier führt sie eine ungewöhnliche, ruhige Ehe, bis der Inquisitor Heinrich sie als Hexe bezichtigt und ihr einen Prozess machen will.

Die Geschichte ist – sieht man mal vom letzten Viertel ab – eher eine ruhige, und so erfährt man viel Alltägliches aus der damaligen Zeit. Mir hat diese ruhige Erzählweise gefallen, wohl auch, weil sich die Geschichte langsam aufbaut und so in sich dann schlüssig ist. Ob Heinrich aber tatsächlich dieser unsympathische und nachher auch wahnhaft kranke Mensch ist, als der er hier dargestellt wird, ist meines Erachtens nicht sicher bewiesen – dennoch aber ist es ein durchaus nachvollziehbarer Erklärungsversuch der Handlungen des Inquisitors. 

Susanna ist dagegen eine Figur, die ich sofort ins Herz geschlossen habe, auch wenn sie mir an manchen Stellen zu lieb gewesen ist – dafür hat sie ein großes Herz und ist einfach liebenswert. Dass sie sich nicht mehr auflehnt, ist sicherlich auch der Zeit geschuldet, in der die Geschichte spielt. 

Während die ersten drei Viertel der Geschichte leise vor sich hin plätschern und nur ganz im Hintergrund eine subtile Spannung aufgebaut wird, ändert sich das im letzten Viertel. Hier war ich richtig gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Zwar schien mir hier einiges konstruiert, das hat aber der Spannung keinen Abbruch getan. Auch das Ende scheint mir nicht richtig glaubwürdig und hier hat die Autorin für mich zu tief in die Zauberkiste gegriffen. Trotzdem war ich gefesselt und hatte schöne Lesestunden. Daher gebe ich 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein eher ruhiger, unterhaltsamer Roman, in dem Heinrich Kramer, dem Autor des „Hexenhammers“ eine wichtige Rolle einnimmt. Letztlich aber steht eine junge Frau im Mittelpunkt, die aus ihrer Sicht die Ereignisse Ende des 15. Jahrhunderts im Elsass erzählt. Ich habe die sympathische Susanna gerne begleitet und hatte interessante Lesestunden – daher gebe ich 4 von 5 Sternen.

WERBUNG: Vielen Dank an den Rowohlt-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Hey Sabine,

    Interessante Rezension zum Buch. Ich hab schon zwei Bücher von Astrid Fitz gelesen, die mir ganz gut gefallen haben. Dieses hier scheint eher nichts für mich zu sein. Das zu tief in die Zauberkiste gegriffen und drei Viertel ruhig schreckt mich persönlich eher ab. Schön, dass es dich dennoch überzeugen konnte.

    Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    Moni

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