3. März 2017

[Rezension] Charlotte Thomas - "Das Mädchen aus Mantua"

Charlotte Thomas - Das Mädchen aus Mantua
Historischer Roman

Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: Tanja Ostlyngen
Titelillustration: © Nele Schütz Design, München unter Verwendung von karlao8
ISBN 13: 978-3-404-16732-6
Seiten: 557 Seiten
Erschienen: 1. Dezember 2012

Buchrückentext
„Padua, 1601: Celestina wird der Schicklichkeit halber von ihrer Mutter zu Verwandten nach Padua geschickt. Die eigensinnige junge Witwe, die ihr selbstständiges Leben in Mantua nur ungern aufgibt, macht aus der Not eine Tugend, denn sie hat sich Unmögliches in den Kopf gesetzt: Celestina will an der berühmten Universität von Padua Medizin studieren! Ein ebenso waghalsiges wie aussichtsloses Unterfangen, denn Frauen haben in den Hörsälen nichts verloren. Das Streben nach akademischen Würden ist allein den Herren der Schöpfung vorbehalten. Doch Celestina hat nicht nur stapelweise Anatomiebücher ihres verstorbenen Gatten im Gepäck, sondern auch eine Auswahl an passender Männerkleidung...“

Meine Meinung
Eine unterhaltsame Mischung aus Liebesroman, Abenteuergeschichte und Familienfehde, gemischt mit einer gehörigen Portion Medizinhistorie und Kriminalroman – mich hat auch dieser Roman von Charlotte Thomas wieder begeistert und mir vor allem schöne Lesestunden geschenkt.

Von Anfang an war ich direkt im Geschehen drin und fühlte mich versetzt ins historische Padua. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Celestina, die mit ihrer Schwester Arcangela zu Verwandten nach Padua geschickt wird – sie selbst hat dabei nur ein Ziel: Endlich an der Universität Medizin zu studieren. Verkleidet als Junge verschafft sie sich auch tatsächlich Zutritt zur Uni, doch eine große Familienfehde macht das Studieren schwer, vor allem auch, wenn sich auf einmal romantische Gefühle breitmachen und eine merkwürdige Selbstmordwelle Fragen aufkommen lässt.

Mir hat vor allem der lebendige Schreibstil gefallen, der mitreißt und einfach Spaß macht. Dabei ist er gut lesbar und dennoch aber auch der damaligen Zeit angepasst. Ich fühlte mich als Teil der Geschichte, hatte alles genau vor Augen und konnte völlig in der Geschichte abtauchen. Das lag natürlich auch daran, dass mir Celestina sehr sympathisch war und ich sie gerne begleitet habe. Sie hat eine erfrischende und zupackende Art und lässt sich so leicht nicht unterkriegen – sie musste ich einfach ins Herz schließen. Aber auch die anderen Figuren waren gut gezeichnet und hatten ihre eigene Geschichte – es gab kaum Figuren, die etwas blass geblieben sind und bei den wenigen konnte ich das gut verschmerzen. 

Die Geschichte konnte mich von Anfang an fesseln und durch die verschiedenen Erzählstränge war es auch nie langweilig – lediglich im letzten Drittel ist mir mal kurzzeitig der Atem ausgegangen, und ich wollte endlich wissen, wie die Geschichte endet. Den Lesespaß hat das aber nicht getrübt, dafür gab es viel zu viele Überraschungen und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Die Geschichte ist eine rein fiktive, trotzdem aber merkt man, dass die Autorin gut recherchiert hat. Es gibt viele interessante medizinische Abschnitte, die detailliert beschrieben werden – das mag sicherlich nicht jeder, weil es oft auch abstoßend ist, trotzdem aber war es interessant, etwas über den damaligen Stand der Wissenschaft zu erfahren. Auch das Geschehen in der Stadt Padua fand ich sehr interessant, egal, ob es um Alltagssituationen ging oder aber um die Fehde zwischen zwei großen Familien aus Padua. Und auch wenn in der Geschichte mal wieder eine starke Frau als Mann verkleidet ihrem Willen nachgeht, ist sie nicht vergleichbar mit den vielen anderen, die es bereits gibt – dafür gibt es einfach zu viele verschiedene Handlungsstränge und der Schwerpunkt der Geschichte liegt eben nicht auf der vertauschten Rolle Celestinas.

Mich konnte Charlotte Thomas auch mit diesem Roman wieder begeistern, ich hatte schöne Lesestunden und bin völlig abgetaucht in die Geschichte – von mir gibt es daher gute 4 von 5 Sternen.  

Mein Fazit
Ein unterhaltsamer historischer Roman, der mich ins frühe 17. Jahrhundert nach Padua entführt hat und mich durch den lebendigen Schreibstil völlig hat eintauchen lassen in das Geschehen. Es ist eine Mischung aus Liebesgeschichte und Kriminalroman, in dem aber auch Abenteuer und Medizinhistorie nicht zu kurz kommen – kurzum: Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und die Seiten sind rasch dahingeflogen. Ich gebe ihm gerne gute 4 von 5 Sternen.


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