6. Oktober 2016

[Leseeindruck] Noëlle Châtelet – "Die Klatschmohnfrau"

Noëlle Châtelet – Die Klatschmohnfrau
Gegenwartsliteratur

Verlag: Kiwi-Verlag
Umschlaggestaltung: Barbara Thoben, Köln
Umschlagabbildung: Andrea Hipler
ISBN 13: 978-3-462-02997-0
Seiten: 174 Seiten
Erschienen: 2001
Originaltitel: „La femme coquelicot“
Übersetzer: Uli Wittmann

Zum Inhalt 
„Marthe ist siebzig und führt ein völlig zurückgezogenes Leben als Witwe. Fast fünfzig Jahre war sie mit Edouard verheiratet, einem Mann, den ihr Vater für sie ausgesucht hatte. Pflichtbewusst und rücksichtsvoll hat sie immer für andere gelebt, den ernsten Edouard, ihre Kinder und später die Enkelkinder. Und dann lernt sie Félix kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, Marthes erste große Liebe. Félix, der Maler ist und noch einmal zehn Jahre älter, wirbelt ihr Leben völlig durcheinander. Sie, die stets dunkelblau gekleidet war, kauft sich ein rot gemustertes Kleid, klatschmohnrot wie das der jungen Frau, die sie auf der Straße gesehen hat. Von ihren überraschten und peinlich berührten Kindern lässt sie sich nicht im geringsten in ihrem neuen Lebensgefühl beirren. Voller Selbstbewusstsein und Fröhlichkeit genießt Marthe mit Félix ihre Liebe.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Die vielen positiven Stimmen und das interessante Thema haben mich zu diesem dünnen Büchlein greifen lassen. Doch leider muss ich sagen, dass mich die Umsetzung nicht überzeugen konnte. 

Liebe im Alter finde ich ein schönes Thema und kommt in Romanen ja selten vor - umso gespannter war ich natürlich auf diese Geschichte. Leider aber bleibt sie sehr oberflächlich, plätschert leise vor sich hin ohne große Höhen oder Tiefen. Auch die Charaktere sind nur sehr flach gezeichnet und sind mir während der Lektüre sehr fremd geblieben - und das hat sicher nichts mit dem Alter zu tun.  Am erfrischendsten war da noch die kleine Enkelin, die nicht nur ein großes Herz hat, sondern dies auch auf der Zunge trägt. Mathilde, die Protagonistin, war mir zwar nicht unsympathisch, aber ich habe mit ihr nicht gefiebert, sie war mir einfach nicht nahe.

Der Schreibstilist ist ein wenig gewöhnungsbedürftig - an manchen Stellen ist er eher  sachlich und kühl, an anderen  dagegen schwülstig und blumig - ob es an der Übersetzung liegt, kann ich nicht beurteilen, aber eigentlich liebe ich französische Romane, weil sie einen ganz besonderen Flair und eine ganz eigene Atmosphäre haben - beides habe ich in diesem Büchlein leider vermisst.

Die Geschichte hätte sehr viel Potential gehabt, das meiner Meinung nach aber verspielt wurde. mit mehr Seiten und einer tieferen Charakterzeichnung hätte es eine wundervolle, bezaubernde und gefühlvolle Geschichte werden können - so kann ich aber leider nur 2,5 von 5 Sternen geben - da hilft auch das wunderschöne Cover nicht.


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