12. Juni 2016

[Abgebrochen] Judy Blume - "Im unwahrscheinlichen Fall"

Judy Blume - Im unwahrscheinlichen Fall
Gegenwartsliteratur, wahre Geschichte

Verlag: Heyne-Verlag
Umschlaggestaltung: Eisele Grafik-Design, München unter Verwendung von Fotos von Simon Wilkinson /GettyImages, Daniiel /Shutterstock und Tim Robberts /GettyImages
ISBN-13: 978-3-453-27052-7
Seiten: 512 Seiten
Erschienen: 18. April 2016
Originaltitel: „In the Unlikely Event“
Übersetzerin: Sabine Lohmann

Zum Inhalt 
„1952: Die 15-jährige Miri Ammermann wächst wohlbehütet im Städtchen Elizabeth, New Jersey, auf. Ihr Vater hat sich zwar früh aus dem Staub gemacht, aber ihre liebevolle und kämpferische Mutter, ihre weise Oma, ihre beste Freundin Natalie und all die anderen Menschen in ihrem Umfeld stehen ihr bei ihren Schritten ins Erwachsenenleben zur Seite. Als sie ihre erste große Liebe Mason kennenlernt, scheint das Glück perfekt zu sein. Doch dann stürzt ein Flugzeug ab, und nichts ist mehr, wie es war.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Das Cover und auch der Klappentext haben mich sehr neugierig auf diese Geschichte gemacht, zumal sie nach einer wahren Begebenheit erzählt wird – denn die im Mittelpunkt der Handlung stehenden drei Flugzeugabstürze in dem kleinen Ort Elizabeth in den USA hat es tatsächlich gegeben – die Umsetzung hat mich dagegen gar nicht angesprochen, so dass ich das Buch nach 202 Seiten abgebrochen habe.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht vieler verschiedener, fiktiver Personen, die alle aus dem kleinen Städtchen Elizabeth kommen, in denen sich die Flugzeugabstürze zutragen, wobei das Haupt-Augenmerk sicherlich auf der 15-jährigen Miri Ammerman liegt. Jeder geht anders mit den Ereignissen um, jeder entwickelt sich anders – und genau das wird in diesem Buch erzählt. Miri lebt mit ihrer Mutter und Großmutter unter einem Dach und allein schon die drei sind so unterschiedlich, dass ich mich gewundert habe, dass es dort nicht häufiger knallt. Schon hier merkt man, wie unterschiedlich sie mit dem Geschehenen umgehen, Miri erhält dabei viel Unterstützung von ihrem Onkel Henry, der fast schon so was wie eine Vaterrolle übernommen hat und der ihr auch bei anderen Sorgen und Nöten beiseite steht. Und dann gibt es noch viele Freunde mit ihren Familie, die man in dieser Geschichte auch begleitet und in deren Handeln und Denken man ebenso hineinschauen darf wie in das von Miri.

Aufgeteilt in 35 große Kapitel, finden sich in diesen weitere, oft nur wenige Seiten lange Unter-Kapitel, in denen die verschiedenen Akteure zu Wort kommen – zum Glück steht jeweils vorab, aus wessen Sicht gerade die Dinge erzählt werden und zum Glück hat der Verlag ein Lesezeichen beigelegt, auf dem die Beziehungen zwischen den gut 20 regelmäßige auftauchenden und aktiv beteiligten Charakteren vermerkt sind – denn sonst wäre ich sicher sehr verwirrt gewesen. Vielleicht waren die kurzen Kapitel auch dazu gedacht, die Spannung zu erhöhen, mich haben sie aber in meinem Lesefluss gestört, oder besser gesagt, ich bin ich die Geschichte gar nicht richtig reingekommen. Zudem ist mir so keiner der vielen Charaktere so richtig ans Herz gewachsen, weil ich einfach zu wenig Zeit mit den einzelnen am Stück verbringen durfte. Sie waren mir jetzt auch nicht unsympathisch, aber die Erzählweise war mir persönlich einfach zu sprunghaft, um mit Einzelnen richtig fiebern zu können. 

Die Geschichte selber konnte mich dann leider auch nicht fesseln. An manchen Stellen fand ich sie sehr oberflächlich und das Geschehen plätscherte leise vor sich hin, an anderen Stellen war es dann auch tiefgründiger. Zwar war es unterm Strich interessant zu lesen, wie die Einzelnen mit den Ereignissen umgehen, wie sie ihren eigenen persönlichen Alltag gestalten, wie sie sich verändern und entwickeln, aber richtig gepackt hat es mich leider nicht. Dabei ist der Schreibstil sehr angenehm und leicht zu lesen, manchmal wirkte er gar ein wenig beschwingt, was ich in Anbetracht der Umstände als unpassend empfand. 

Mich hat vor allem die Erzählweise sehr gestört, denn die Geschichte selber hatte viel Potential – wer also kein Problem mit vielen kurzen Kapiteln und wechselnden Erzählperspektiven hat, der sollte sich das Buch ruhig anschauen. Meins war es leider nicht.

2 Kommentare:

  1. Wenn du fandest, dass die Geschichte auf den ersten 200 Seiten viel Potenzial hatte, dann war es wahrscheinlich eh gut für dich war, dass du abgebrochen hast, denn ich glaube, dass dir die weitere Entwicklung bzw. mit WEM Miris Mutter später zusammengekommen ist, gar nicht gefallen hätte ... ;)

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    1. Oh je - das klingt, als ob ich mich noch sehr geärgert hätte, wenn ich weitergelesen hätte ... Das Buch war einfach nicht meins - die vielen Charaktere sind ja das eine, aber diese kurzen Kapitel haben leider dazu geführt, dass ich mich keinem nahe gefühlt habe. Ich weiß, dass dir (und auch vielen anderen) das Buch ja sehr gut gefallen hat, aber ich hatte einfach keine Freude beim Lesen. :-(
      Ich kannte Judy Blume aber auch schon von einer anderen Geschichte, die fand ich auch nicht soooo dolle - vielleicht war ich da auch voreingenommen.

      LG Sabine

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