25. Mai 2016

[Rezension] Michel Bussi - "Beim Leben meiner Tochter"

Michel Bussi - Beim Leben meiner Tochter
Spannungsliteratur

Verlag: Aufbau Taschenbuch-Verlag
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de, München
Umschlagabbildung: © gettyimages /Westend61, ©Arcangel /Joel Vieira
ISBN-13: 978-3-746-63193-6
Seiten: 399 Seiten
Erschienen: 16. Mai 2016
Originaltitel: „Ne lâche pas ma main“
Übersetzer: Eliane Hagedorn, Barbara Reitz

Buchrückentext
„Eine glückliche Familie inmitten der heilen Welt einer paradiesischen Insel. Türkisblaues Wasser, Sonne, Palmen – ein Traum der plötzlich zu einem Albtraum wird, als Liane verschwindet und ihren Mann Martial mit ihrer kleinen Tochter Josapha verzweifelt zurücklässt. Alles deutet auf ein brutales Verbrechen hin, und schon bald weiß Josapha nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann …“

Meine Meinung
Nachdem mich Michel Bussi mit „Das Mädchen mit den blauen Augen“ total begeistert hatte, musste ich natürlich auch sein neues Buch sofort lesen – es war zwar ganz anders als gedacht, aber trotzdem wurde ich nicht enttäuscht! Bezeichnet wird die Geschichte als Roman, beim Lesen hat man aber eher das Gefühl, einen Thriller in den Händen zu halten, so spannend und fesselnd ist die Geschichte.
Und das beginnt eigentlich schon auf den ersten Seiten, denn man wird als Leser direkt reingeschmissen ins Geschehen. Gleich zu Beginn des Buches verschwindet bei dem gemeinsamen Familienurlaub auf der Insel La Réunion Liane Bellion aus dem Hotelzimmer, zurück bleibt nur eine Menge Blut. Des Mordes beschuldigt wird ihr Ehemann Martial, alles scheint gegen ihn zu sprechen, doch ihm gelingt gemeinsam mit der 6-jährigen Tochter Sopha die Flucht, und eine rasante Verfolgungsjagd beginnt. 

Am Anfang ist man als Leser tatsächlich sehr ratlos, wer denn nun eigentlich Täter und wer Opfer ist, und diese Zweifel waren bei mir auch lange vorhanden, einfach weil es immer wieder Fährten in die eine wie auch die andere Richtung gibt. Natürlich habe ich mit gerätselt, was es mit dem merkwürdigen Verschwinden Lianes auf sich hat, zwar habe ich an einigen Punkten in die richtige Richtung gedacht, auf die Lösung bin ich aber nicht gekommen. Mal dachte ich, Martial ist tatsächlich ein Mörder, mal wiederum schien sein Verhalten dagegen zu sprechen – dabei war die Lösung zum Schluss dann total schlüssig und logisch und Fragen sind keine offen geblieben. 

Spannend ist das Buch von der ersten Seite an und der Autor hat die Spannung tatsächlich auch bis zum Ende halten können – ich zumindest konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe mich fast schon atemlos durch die Seiten gelesen. Dazu hat natürlich auch der Schreibstil beigetragen der nicht nur gut lesbar ist, sondern durch seine kurzen und prägnanten Sätze die Spannung nochmal erhöht. Und trotz der erzeugten Spannung gab es auch immer wieder ruhige Momente, in denen Michel Bussi mit seinen Worten den Reiz der Insel mit den eindrucksvollen und sehr wechselhaften Landschaften einfangen konnte, für mich war das tolles Kopfkino! 

Das Buch besteht aus insgesamt 53 Kapiteln, die oft nur wenige Seiten lang sind und die nochmals in kurze Unterkapitel eingeteilt sind, denen voran immer die aktuelle Zeit angegeben ist. Meist ist es ein personaler Erzähler, der das Geschehen beschreibt, immer wieder aber gibt es auch kleinere Abschnitte, in denen Sopha als Ich-Erzählerin zu Wort kommt. Gerade dieses Abschnitte haben bei mir immer wieder Zweifel gesät, denn Sopha ist hin- und hergerissen, ob sie ihrem Vater vertrauen kann oder nicht. Zwar fand ich ihre Gedankengänge oft nicht passend für eine 6-Jährige, sie haben aber die Spannung nochmal deutlich erhöht.

Manche Charaktere sind wirklich sehr gut gezeichnet, ich denke da an die beiden Ermittler Aja und Christos, die man sich nicht nur gut vorstellen konnte, sondern die man auch in ihren Handlungen und Gedanken rasch einschätzen konnte. Ganz anders war das dagegen bei Martial, von dem man zwar ein paar Äußerlichkeiten erfährt, dessen Persönlichkeit aber lange verborgen bleibt und den man erst nach und nach „zu packen“ kriegt. Ich fand das beim Lesen sehr interessant, denn ich kann nicht sagen, dass er mir zu Beginn sonderlich sympathisch war – und trotzdem habe ich mit ihm auf seiner Flucht gefiebert. Erst im letzten Drittel zeigen alle Beteiligten ihre wahren Gesichter – und für mich war am Ende die Überraschung groß.

Wieder ist dem Autor mit diesem Buch ein spannendes und fesselndes Werk gelungen, in dem nichts ist, wie es zunächst scheint – wer sich auf eine atemberaubende Verfolgungsjagd mit ungeahnten Überraschungen und Wendungen einlassen möchte, der ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Ich zumindest fühlte mich sehr gut unterhalten und gebe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein von der ersten Seite an fesselnder Roman, der meines Erachtens aber eher an einen Thriller erinnert. Überraschende Wendungen und ein Plot, der zunächst völlig undurchsichtig daherkommt, sich nach und nach aber logisch erklärt – ich bin wirklich sehr gut unterhalten worden und gebe dem Buch 4 von 5 Sternen. 

Vielen Dank an den atb-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Sabine!
    Auch dieses Buch ist diese Woche bei mir angekommen =) und ich werde es demnächst lesen. Nach deiner sehr positiven Rezi, freue ich mich schon sehr darauf!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Es lohnt sich! Ich wünsche dir viel Spaß und bin gespannt auf deine Rezi!

      LG Sabine

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