24. Januar 2016

[Höreindruck] Alex Capus - "Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer"

Alex Capus - Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer
Roman

Verlag: Der Hörverlag
ISBN-13: 978-3-844-51602-9
Dauer: ungekürzt, 460 min
Erschienen: 14. Juli 2014
Sprecher: Ulrich Noethen


Hörbuchrückentext
„Der pazifistische Jüngling Felix Bloch studiert Atomphysik bei Heisenberg, flüchtet 1933 in die USA und gerät nach Los Alamos, wo er Robert Oppenheimer beim Bau der Atombombe helfen soll. Die rebellische Musikantentochter Laura D’Oriano versucht sich als Sängerin und muss erkennen, dass ihr das Talent für die große Karriere als Sängerin fehlt. Bei Kriegsausbruch geht sie als Spionin für die Alliierten nach Italien, ohne zu bemerken, dass Mussolinis Leute ihr auf Schritt und Tritt folgen. Der Kunststudent Emile Gilliéron reist mit Schliemann nach Troja, zeichnet Vasen und restauriert Fresken, fertigt auf Wunsch auch Reproduktionen an – und stellt bald fest, dass es von der Kopie zur nicht deklarierten Fälschung nur ein kleiner Schritt ist. Nur einmal können die drei einander begegnet sein: im November 1924 am Hauptbahnhof Zürich, wo die Geschichte einsetzt. Danach führen ihre Wege auseinander und bleiben doch auf eigentümliche Weise miteinander verbunden.“

Höreindruck
Ich war sehr neugierig auf diese Geschichte, und immer noch gefällt mir die Grundidee sehr gut, doch leider muss ich sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin und meine Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Eigentlich könnte man auch sagen, es sind drei Geschichten in diesem Buch – denn es geht um drei Figuren - Felix Bloch, dem späteren Erfinder der Atombombe, Laura D’Oriano, die sich als Sängerin versucht, um dann aber als Spionin zu arbeiten und um Emile Gilliéron, der zusammen mit Heinrich Schliemann nach Troja reist und dort Reproduktionen verschiedenster Funde erstellt. Theoretisch könnten sich die drei einmal in Zürich am Bahnhof im Jahre 1924 begegnet sein, doch danach gehen sie unterschiedliche Wege.

Ich hatte gedacht, es gäbe mehr Verknüpfungspunkte zwischen den drei Personen und deshalb bin ich auch ein wenig enttäuscht. Zwar war es interessant, die Lebenswege von Bloch, D’Oriano und Gilliéron zu verfolgen – auch wenn es mir manches Mal doch zu speziell wurde, insbesondere wenn es um Atomphysik ging oder auch um künstlerischen Darstellungen und das Werken Schliemanns – aber ich hätte mir einfach mehr fiktive Verknüpfungen dieser drei Personen gewünscht. Denn genau das hat für mich den Reiz dieser Geschichte ausgemacht, wie Alex Capus eine Verbindung schafft zwischen Fiktion und Wirklichkeit – aber da waren meine Erwartungen an die Geschichte wohl einfach falsch. So hat mir dann leider auch der Spannungsbogen gefehlt und das Buch wirkte auf mich an vielen Stellen eher wie ein Bericht als wie ein Roman. Ich will nicht sagen, dass es langweilig war, aber ich hatte auch nie das Gefühl, unbedingt weiterhören zu müssen – weil irgendwie die Geschichte nur leise vor sich hintröpfelte.

Ulrich Noethen als Sprecher war für dieses Buch sehr gut ausgewählt – er spricht eher nüchtern und distanziert, das aber hat für mich gut zu den Charakterdarstellungen der drei Persönlichkeiten gepasst. 

Mich konnte dieses Hörbuch leider nicht packen oder fesseln – ich glaube aber, ich hatte einfach ganz falsche Erwartungen. Interessant war es aber allemal, denn so habe ich eine Menge über das Leben der drei im Buch mitwirkenden Figuren gelernt. Insgesamt gebe ich dem Hörbuch 3 von 5 Sternen.


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