28. Juni 2015

[Rezension] Josephine Pennicott - "Dornentöchter"

Josephine Pennicott - Dornentöchter
Familiengeheimnisroman

Verlag: HörbucHHamburg
Umschlagabbildung: Tapete von Laura Ashley, Corbis /Ethan Meleg (Landschaft), getty images /Lindley Battle (Frau)
ISBN-13: 978-3-899-03382-3
Dauer: 5 CDs, 391 Minuten
Erschienen: 14. September 2012
Originaltitel: „Poet’s Cottage“
Übersetzerin: Julia Walther
Sprecherin: Nina Petri

Zum Inhalt 
„Als Sadie in das alte Cottage ihrer Familie in Tasmanien zieht, hofft sie auf einen Neubeginn. Doch das schöne Haus hat ein Geheimnis. Vor Jahrzehnten wurde Sadies Großmutter dort ermordet, der Täter wurde nie gefasst. Ist die Zeit reif, das Rätsel zu lösen? Über Generationen hinweg hat die Familie geschwiegen, nun will Sadie endlich die Wahrheit ans Licht bringen. Sie dringt tief in die Vergangenheit ein und kommt dabei auch ihrem Traum von einem Leben voller Liebe und Vertrauen näher.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich hatte mich sehr auf diese Geschichte gefreut – nicht nur, weil die Covergestaltung des Buches wirklich wunderschön ist, sondern auch, weil ich Geschichten mag, in denen es um Familiengeheimnisse geht. Nur irgendwie hat dieses Buch für mich als Hörbuch gar nicht funktioniert. Und ich überlege schon, es beizeiten nochmal selber zu lesen.
Ich bin in die Geschichte einfach nicht reingekommen und leider hat sie mich auch zu keinem Zeitpunkt richtig fesseln können. Die Charaktere sind mir alle merkwürdig fremd geblieben – sowohl die der Gegenwart als auch die der Vergangenheit und mit keinem habe ich wirklich gefiebert. 
In der Gegenwart dreht sich die Geschichte um Sadie und ihre Tochter Betty, die in ein altes Cottage nach Tasmanien ziehen und dort ein neues Leben beginnen wollen. Doch seit dem mysteriösen Tod von Pearl, Sadies Großmutter, scheint es in dem Haus zu spuken. Dies lässt Sadie keine Ruhe und sie fängt an, in der Vergangenheit nach der Wahrheit zu suchen. Und hier lernt sie plötzlich ganz andere Seiten ihrer Großmutter, Mutter und Tante kennen.
Eigentlich sind die Charaktere gut gestaltet. Vor allem Pearl, Sadies Großmutter – so unsympathisch ich sie fand – war eine sehr interessante Figur. Egozentrisch bis in die Spitzen konnte sie keinen neben sich gelten lassen, da wundert ihr mysteriöser Tod eigentlich nicht. Auch ihr Ehemann Maxwell und ihre Kinder waren gut gezeichnet, nur neben dieser dominanten Mutter wirkten sie fast schon etwas farblos. Die Figuren der Gegenwart dagegen fand ich leider deutlich blasser – weder Sadie noch ihre Tochter, ihr Ex-Mann oder seine neue Geliebte sind mir wirklich sympathisch gewesen oder gar ans Herz gewachsen – vielleicht auch deshalb hat mich die Geschichte der Gegenwart überhaupt nicht packen können. Interessanter war die der Vergangenheit, leider aber fand ich auch sie nicht durchweg fesselnd: Ich hatte das Gefühl, die Geschichte plätschert irgendwie nur so vor sich hin. Weder der mysteriöse Tod von Pearl, noch die schaurigen Geräusche im Haus oder die besondere Architektur des Cottages konnten mich irgendwie packen. 
Vielleicht lag es aber auch an der durchweg düsteren Grundstimmung im Buch, die irgendwie immer zwischen Frust, Hass, Dominanz und Traurigkeit schwebte, dass mir die Geschichte nicht gefallen wollte – denn bei dem traumhaften Cover hatte ich eigentlich etwas ganz anderes erwartet.
Leider hat auch die Sprecherin Nina Petri, die ich eigentlich als Hörbuchsprecherin sehr schätze, die Geschichte nicht spannender machen können. Irgendwie blieben die Charaktere trotz ihrer angenehmen Stimme farblos, sie sind nicht plastisch geworden und haben bei mir kaum Eindruck hinterlassen. Zudem hatte ich das Gefühl, dass das Buch von ihr tatsächlich nur abgelesen, aber nicht gelebt wurde, wie ich es sonst von Nina Petri kenne.

Mein Fazit
Mich konnte dieser Roman – so ansprechend ich die Gestaltung des Covers und so interessant ich den Klappentext fand – überhaupt nicht packen oder fesseln. Die Geschichte plätschert über fast das ganze Buch hinweg nur langsam vor sich hin, Spannung gibt es lediglich am Schluss. Die Charaktere sind zwar durchaus interessant, leider aber ist mir keiner ans Herz gewachsen, so dass ich auch nicht richtig mit gefiebert habe. Leider hat auch Nina Petri – eigentlich eine Hörbuchsprecherin, die ich sehr schätze – dem Buch kein Leben einhauchen können. So bleibt leider nur ein schaler Nachgeschmack – denn ich hatte mir sehr viel von der Geschichte versprochen. 


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