Bettina Storks - Das Haus am Himmelsrand
Verlag: Bloomsbury Berlin
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: © Irene Lamprakou / Trevillion Images
ISBN-13: 978-3-8270-1239-5
Seiten: 462 Seiten
Erschienen: 15. September 2014
Zum Inhalt
Noch auf dem Sterbebett äußert Lizzys Großvater einen letzten Wunsch: Finde die Wahrheit und sorge für Gerechtigkeit. Und den einzigen Anhaltspunkt, den sie hat, ist eine alte Spieluhr und ein paar alte Notizen. Lizzys Mutter scheint etwas zu wissen, aber nicht preisgeben zu wollen, die Großmutter ist leider dement und damit auch keine Hilfe. Und doch findet Lizzy Menschen, die ihr helfen – und gerät dabei immer tiefer in den Strudel der Vergangenheit. Bis sie erkennen muss, dass die Wahrheit ganz schön schmerzhaft sein kann.
Meine Meinung
„Das Haus am Himmelsrand“ ist der Debütroman von Bettina Storks und hat mich gefesselt und gut unterhalten.
Schon das Cover fand ich sehr ansprechend und einladend und nach den ersten Seiten war ich sofort drin in der Geschichte. Lizzys Großvater stirbt und wünscht sich von seiner Enkelin nur noch eines: Finde die Wahrheit und sorge für Gerechtigkeit. Dass sich dahinter sehr ernste Themen verbergen, habe ich zunächst nicht geahnt. Und ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass es nicht nur um Liebe und Tod, sondern vor allem um Vertrauen, Verrat und Verleumdung geht. Lizzys Recherchen gehen weit zurück, und sie deckt einiges Ungeahnte dabei auf.
Das Buch liest sich sehr angenehm, und ich war von Beginn an in den Schreibstil verliebt. Er ist sehr weich und schmeichelnd, dabei flüssig zu lesen, manches Mal auch anmutig und poetisch. In Dialogen dagegen ist er modern und den Situationen angepasst – mal geschäftlich, mal eher umgangssprachlich. Das Buch wird aus Sicht Lizzys erzählt und hat insgesamt 27 Kapitel, die eine angenehme Länge haben. Immer wieder eingestreut sind Rückblicke in die Vergangenheit, die Einblick geben in die Gedanken und Gefühle der jeweiligen Erzähler und die mich zumeist tief bewegt haben. Sie sind kursiv geschrieben, so dass man mit den Zeiten gar nicht durcheinander kommen kann.
Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, gefallen hat mir vor allem, dass sie oft mehrere Gesichter haben und man bei der ersten Begegnung noch nicht auf den wahren Charakter schließen kann. Das ist mir vor allem beim Großvater, aber auch bei Daniel und Nanette aufgefallen. Die Protagonistin Lizzy ist mir zwar nicht unsympathisch, aber ihre Handlungen konnte ich meist nicht verstehen – ich hätte mich in den geschilderten Situationen einfach ganz anders verhalten. Dennoch habe ich sie gerne begleitet und ihre Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit geschätzt. So schnell lässt sie sich nicht unterkriegen, obwohl ihr doch viele Stein im Weg liegen.
Das Buch hat mich sehr gefesselt und ich habe es rasch beendet. Die Geschichte beginnt schon spannend, und die Spannung hat die Autorin auch bis zum Schluss halten können, so dass ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Das Ende hat mir dann leider nicht gefallen – und ich kann nicht mal sagen, warum nicht. Vielleicht weil es mir doch ein wenig zu glatt gelaufen und am Ende jeder irgendwie über seinen Schatten gesprungen ist? Ich weiß es nicht. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gefallen und ich kann es mit gutem Gewissen weiterempfehlen, wenn man Familiengeheimnisse mag und sich vor ernsten Themen nicht scheut.
Mein Fazit
Ein sehr angenehm zu lesendes Buch, das auch ernste Themen nicht scheut und dabei unterhaltsam und fesselnd ist. Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, die Spannung wird bis zum Schluss gehalten – nur das Ende konnte mich nicht überzeugen. Dennoch würde ich das Buch empfehlen und gebe gerne 4 Sterne.
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